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Magdeburg, den 27.12.2004

Länderübergreifender Polizeieinsatz zur Zerschlagung einer Schleuserorganisation - Zwei Haftbefehle vollstreckt

Landeskriminalamt - Pressemitteilung Nr.: 005/04 Landeskriminalamt - Pressemitteilung Nr.: 005/04 Magdeburg, den 04. Juni 2004 Länderübergreifender Polizeieinsatz zur Zerschlagung einer Schleuserorganisation - Zwei Haftbefehle vollstreckt Am 03. und 04. Juni 2004 wurde unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Halle und des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt ein länderübergreifender Polizeieinsatz im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern, der illegalen Beschäftigung und weitere Verstöße gegen einschlägige Bestimmungen des Ausländerrechts, der Förderung der Prostitution, der Hehlerei und Geldwäsche  sowie des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und andere strafrechtliche Bestimmungen umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen realisiert und Haftbefehle vollstreckt. Dabei wurden zeitgleich 22 Objekte im Einzugsbereich der Polizeidirektionen Stendal, Magdeburg und Halberstadt sowie in den Bundesländern Niedersachsen und Brandenburg  durchsucht. Dabei wurden zwei Haftbefehle vollstreckt ausländerrechtliche Maßnahmen gegen 20 Prostituierte unterschiedlicher Nationen durchgeführt (Die in den Bordellen und Bordellwohnungen arbeitenden Prostituierten stammen ausnahmslos aus Osteuropa - allein 10 aus Russland) sowie umfangreiche Beweismaterialien wie: fünf Schreckschusswaffen mit Munition, 24.000 € Bargeld, ein Würgeholz, eine sprengstoffverdächtige Substanz, geringe Mengen Drogen, buchhalterische u. a. schriftliche Unterlagen sowie EDV-Technik und Mobiltelefone sichergestellt. Das jetzige Verfahren ist ein weiterer Baustein des bereits im Dezember letzten Jahres durchgeführten Einsatzes mit der Bezeichnung „Harzland“. Damals war es dem LKA und der Staatsanwaltschaft Halle gelungen, eine international operierende Tätergruppe, die sich als kriminelle Vereinigung u. a. auch mit Straftaten des Menschenhandels und der Schleusungskriminalität befasst hatte, zu zerschlagen. Die damaligen Haupttäter, ein 48 Jahre alter Italiener, ein 37 Jahre alter Grieche sowie ein 43 Jahre alter Deutscher befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Bei der gestrigen Maßnahme waren über 200 Beamte des LKA Sachsen-Anhalt, der Landesbereitschaftspolizei, der Polizeidirektionen Stendal, Magdeburg und Halberstadt sowie weitere Beamte der Bundesländer Niedersachsen und Brandenburg im Einsatz. Die im jetzigen Verfahren vom AG Magdeburg erlassenen Haftbefehle richten sich gegen einen 38 jährigen ukrainischen und einen 35 jährigen deutschen Staatsbürger. Beide sind als Haupttäter und führende Köpfe einer international operierenden Schleusergruppe zuzurechnen. Sie haben selbst bzw. gemeinsam mit einer bereits verstorbenen Mitbeschuldigten so genannte Bordellwohnungen u. a. in Magdeburg, Rathenow, Berlin, Pritzwalk und Wittenberge betrieben. Die in diesen Wohnungen eingesetzten ausländischen Frauen waren zuvor überwiegend aus der Ukraine, Weißrussland, Russland bzw. Lettland nach Deutschland geschleust worden. Sie hatten unabhängig von ihren noch offenen Schleusungsschulden eine tägliche Geldabgabe an den Ukrainer und den Deutschen zu leisten. Die Wohnungen und Bordelle, in denen sie zu arbeiten hatten, wurden ihnen zugewiesen, die Modalitäten der Prostitutionsausübung, z. B. das zu verlangende Entgeld, wurden vorgegeben. Zum Teil sind die Frauen an andere Bordellbetreiber weiter vermittelt worden. Noch während des polizeilichen Großeinsatzes wurde bekannt, dass weitere Frauen, die für den Ukrainer bestimmt waren, in Magdeburg erwartet werden. Sie sollten mit einem Reisebus, dessen Reiseroute jedoch nicht bekannt war, ankommen und sofort von dem Hauptbeschuldigten abgeholt werden. Durch gezielte polizeiliche Maßnahmen war es in der Folge möglich weitere Erkenntnisse zu gewinnen und die anreisenden Frauen zu identifizieren. Sie wurden durch LKA-Beamte in Magdeburg in Empfang genommen. Die Einsatzmaßnahmen in der Nacht vom 02. / 03.06.04 stellen eine konsequente Fortsetzung des komplexen Verfahrens dar. Die Ermittlungen, vor allem die Auswertung der Beweismittel, werden sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Impressum: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Pressestelle Lübecker Straße 53-63 39124 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-2003 Mail: Pressestelle@lka.pol.lsa-net.de

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