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Magdeburg, den 20.01.2005

Bundeswaldinventur bescheinigt: Sachsen-Anhalt hat überwiegend jungen Wald

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 214/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 214/04 Magdeburg, den 29. Dezember 2004 Bundeswaldinventur bescheinigt: Sachsen-Anhalt hat überwiegend jungen Wald Sachsen-Anhalt hat einen überwiegend jungen Wald. Das geht aus der aktuellen Bundeswaldinventur hervor, die erstmals auch die Wälder in den neuen Ländern und damit auch in Sachsen-Anhalt unter die Lupe genommen hatte. Demnach sind fast zwei von drei Bäumen in Sachsen-Anhalts Wäldern (61 Prozent) jünger als 60 Jahre. Vor allem bei Fichten (63 Prozent), Kiefern (58 Prozent) und bei Buchen (43 Prozent) ist der Anteil jüngerer Bäume besonders hoch. Bei Eichen beträgt der Anteil der jüngeren Bäume 29 Prozent. Jeder dritte Baum (33 Prozent) ist 61 bis 120 Jahre alt. Vor allem Eichen (44 Prozent), Kiefern (40 Prozent) sind vornehmlich in diesem Alter. Bei Fichten beträgt der Anteil 34 Prozent, bei Buchen 30 Prozent. Der Bestand der über 120-jährigen Bäume macht sechs Prozent aus. Vor allem die Laubbäume Eiche und Buche sind zu einem beachtlichen Teil (jeweils 27 Prozent) sehr alt. Bei Kiefern ist der Anteil mit ein Prozent sehr gering, ebenso bei der Fichte mit drei Prozent. Auf etwa der Hälfte der Waldfläche (52 Prozent) in Sachsen-Anhalt stehen alte und junge Bäume beieinander. Der Fachmann spricht von einem Wald mit "Verjüngung". Das geschieht entweder ganz natürlich, oder durch Menschenhand gesteuert, also Aufforstung im Bestand. Während nach der Wende Anfang der 90-er Jahre sehr stark künstlich verjüngt werden musste (bis zu 2.000 Hektar pro Jahr), wird die natürliche Verjüngung heute als ausreichend angesehen (nur wenige 100 Hektar pro Jahr werden künstlich in Beständen dazu gepflanzt). Der Holzvorrat in Sachsen-Anhalts Wäldern ist in den Jahren seit der Einheit leicht gewachsen. Standen 1990 in den Wäldern rund 98 Millionen Kubikmeter Holz, sind es aktuell 110 Millionen Kubikmeter. Mitte der 60-er Jahre waren es 68 Millionen Kubikmeter. Der Fachmann setzt bei unseren Standortsverhältnissen als Normalvorrat 115 Millionen Kubikmeter an. Mit 237 Kubikmeter pro Hektar steht in Sachsen-Anhalts Wäldern jedoch weniger Holz als im Bundesdurchschnitt. Dieser weist 319,9 Kubikmeter pro Hektar aus. Der jährliche Zuwachs in Sachsen-Anhalts Wäldern wird aktuell von Fachleuten auf rund sieben Kubikmeter pro Hektar geschätzt. In der Summe wären das 3,2 Millionen Kubikmeter. Dem steht ein Holzeinschlag im Jahr 2003 von rund 1,4 Millionen Kubikmetern gegenüber. Anfang bis Mitte der 90-er Jahre wurden lediglich 900.000 Kubikmeter pro Jahr geschlagen. Diese Entwicklung ist für die Forstwirtschaft positiv. Es gibt jedoch noch Reserven. Höhere Einschlagwerte wären gerade in kleinen Privatwäldern mit einer Fläche von weniger als 50 Hektar möglich. Sie sind letztlich jedoch nur zu erzielen, wenn auch die Absatzmöglichkeiten und die Erlöse für Holz weiter steigen. Dazu ist auch eine intensive forstfachliche Betreuung erforderlich. Hintergründe und Detailergebnisse: Bei der aktuellen Bundeswaldinventur handelte sich um die erste derartige Inventur für die neuen Länder und damit auch für Sachsen-Anhalt. Für die alten Bundesländer gab es 1988 eine erste Bundeswaldinventur, die 1990 ¿ um Daten der ehemaligen DDR ergänzt ¿ veröffentlicht wurde. Für die Inventur wird die Waldfläche virtuell in vier mal vier Kilometer große Raster eingeteilt. In diesen wurden in den Jahren 2001 und 2002 Stichprobenaufnahmen gemacht. Im Ergebnis gibt es detaillierte Angaben unter anderem zu: Waldfläche, Waldaufbau Altersstruktur Eigentumsverhältnissen Holzvorrat und Potentiale für Holznutzung Mit einer Waldfläche von 4.921 Quadratkilometern (24 Prozent) gilt Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich als eher waldarm. Rund vier Prozent der gesamten Waldfläche in Deutschland befinden sich in Sachsen-Anhalt. Die Gesamtwaldfläche in Deutschland beträgt 110.758 Quadratkilometer (31 Prozent). Eigentumsverhältnisse: Sachsen-Anhalt Bundesdurchschnitt Privatwald 56 % 47 % (davon Treuhandwald 16 %) Körperschaftswald 7 % 20 % Landeswald 28 % 30 % Bundeswald 10 % 4 % Baumarten in Sachsen-Anhalt: Kiefer 45 % Fichte 12 % Eiche 10 % Buche 6 % Andere Laubbäume 21 % Etwa 40 Prozent der Wälder in Sachsen-Anhalt sind Mischwälder. 45 Prozent sind Laubwälder und 29 Prozent sind noch reine Nadelwälder. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de

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