Land unterstützt Kommunen bei der Qualifizierung der Wasserwehren
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 000/05 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 000/05 Magdeburg, den 19. Juli 2005 Land unterstützt Kommunen bei der Qualifizierung der Wasserwehren Von Hochwasser bedrohte Kommunen bekommen Unterstützung des Landes für die Qualifizierung ihrer Wasserwehren. Ein entsprechendes Ausbildungskonzept beschloss das Kabinett am Dienstag auf Vorschlag von Umweltministerin Petra Wernicke. Demnach sollen Führungskräfte der Wasserwehren in Zwei-Tages-Kurzlehrgängen ihr theoretisches und praktisches Wissen auffrischen. Das Land übernimmt die Lehrgangskosten, so dass die Kommunen nur noch für die Fahrt- und Verpflegungskosten aufkommen müssen. Die Lehrgänge sollen laut Kabinettsbeschluss noch in diesem Jahr beginnen. Es wird davon ausgegangen, dass etwa 300 Mitglieder von Wasserwehren geschult werden müssen. Die Kosten für das Land werden hierfür auf knapp 20.000 Euro geschätzt. Als Schulungsstätte fungiert die Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge bei Magdeburg. Die Ausbildung wird weitestgehend vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft koordiniert. Ministerin Wernicke betonte: "Die Jahrhundertflut 2002 hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig qualifizierter Hochwasserschutz ist. Neben der Ertüchtigung unserer Deichanlagen, in die wir jährlich viele Millionen Euro investieren, ist auch gut qualifiziertes Wasserschutz-Personal in den Wehren notwendig. Letztlich nützt der beste Deich nichts, wenn die Wasserwehr vor Ort in der Krisensituation falsche Entscheidungen trifft." Laut Wassergesetz (Paragraf 175) haben Gemeinden, die erfahrungsgemäß von Hochwasser- und Eisgefahr bedroht sind, für die Einrichtung einer Wasserwehr zu sorgen. Zur Umsetzung dieser Aufgabe gehört auch die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder. Nicht zuletzt die Hochwasserkatastrophe von 2002 hat deutlich gemacht, dass eine weitere Qualifizierung der Wehren und eine Vereinheitlichung des Wissensniveaus erforderlich sind. Um dies möglichst zeitnah zu realisieren, hat das Land eine finanzielle Mitverantwortung übernommen. Die geschulten Mitglieder der Wasserwehren sollen als Multiplikatoren die Aus- und Weiterbildung der übrigen Mitglieder der Wasserwehren in eigener Verantwortung der jeweiligen Gemeinde durchführen. Aktuell gibt es im Land etwa 234 Wasserwehren. Nach der ersten Schulungsrunde soll es in regelmäßigen Abständen auch Kurse zur Auffrischung des Wissens geben. Hintergrund: Das Land Sachsen-Anhalt kann nach der Flut sichtbare Erfolge in der Schadensbeseitigung und in der Verbesserung des Hochwasserschutzes vorweisen. So wurden zur Hochwasserschadensbeseitigung und für die verschiedensten Aufgaben der Verbesserung des technischen Hochwasserschutzes bereits im Jahre 2002 Mittel in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. ¿, ausschließlich zur Schadensbeseitigung, im Jahre 2003 89,1 Mio. ¿, davon 77.6 Mio. ¿ für die Schadensbeseitigung, im Jahre 2004 87,1 Mio. ¿, davon 66,4 Mio. ¿ für die Schadensbeseitigung verwendet. 2005 erfolgt die Fortführung der geplanten Maßnahmen in Höhe von ca. 102,2 Mio. ¿, davon 37,2 Mio. ¿ Schadensbeseitigung. Die Prioritäten der Deichbaumaßnahmen sind identisch mit den Schwerpunkten der Schäden des Hochwassers im August 2002 und mit dem daraus resultierenden Sanierungsbedarf. Hier sind vor allem die Landkreise Bitterfeld und Wittenberg sowie die Stadt Dessau zu nennen. Ziel ist es, die Hochwasserschadensbeseitigung 2005 abzuschließen. Ende 2005 wird etwa ein Drittel (ca. 440 km) der insgesamt 1343 km Deichanlagen im Land DIN- gerecht saniert sein. Vor dem Hochwasser waren es nur rund 5 Prozent (67 km). Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de
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