: 100
Magdeburg, den 24.07.2005

Innenminister Klaus Jeziorsky: Weniger Jugendkriminalität registriert ? Verstärktes Vorgehen bei jugendlichen Intensivtätern ist richtiger Weg

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 100/05 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 100/05 Magdeburg, den 25. Juli 2005 Innenminister Klaus Jeziorsky: Weniger Jugendkriminalität registriert ¿ Verstärktes Vorgehen bei jugendlichen Intensivtätern ist richtiger Weg Die Veröffentlichung des Berichtes des Landeskriminalamtes zur Jugendkriminalität nimmt Innenminister Klaus Jeziorsky zum Anlass, auf eine insgesamt positive Entwicklung in diesem Kriminalitätsbereich hinzuweisen. Bei den Jungtatverdächtigen ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang feststellbar. Wurden im Berichtsjahr 2003 noch 30.671 jugendliche Tatverdächtige registriert, so waren es im zurückliegenden Jahr 28.323 junge Menschen. Dies ist nicht allein der demographischen Entwicklung geschuldet. Vielmehr ist auch eine Verringerung der Tatverdächtigenbelastungs­zahlen in diesen Altersgruppen festzustellen. Jeziorsky: ¿So sank der Anteil der Jugendkriminalität und damit der Anteil jugendlicher Tatverdächtiger an allen Tatverdächtigen in Sachsen-Anhalt von rund 33,5 % im Jahr 2003 auf 31,5 % im Jahr 2004.¿ Diese rückläufigen Zahlen der Jugenddelinquenz im Land seien aber noch kein Grund zum Ausruhen, so der Minister weiter. Die positive Tendenz dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Anteil der Jugendkriminalität an der Gesamtkriminalität mit 31,5 % über dem Bundesdurchschnitt von 27,9 % liege. Positiv sei allerdings zu vermerken, dass der Abstand zum Bundesdurchschnitt deutlich verkleinert werden konnte. "Insbesondere die im vergangenen Jahr begonnenen Bemü­hungen, die Zahl junger Intensivtäter deutlich zu verringern, müssen konsequent fortgesetzt werden," so der Minister. ¿Noch immer ist ein kleiner Teil der ermittelten Jungtatverdächtigen für einen erheblichen Anteil an der Kriminalität verantwortlich. So wurden im vergangenen Jahr 865 Jungtatverdächtige (3,1% aller Jungtatverdächtigen) festgestellt, die an 11.774 Straftaten betei­ligt waren. Das ist mehr als ein Viertel der von Jungtatverdächti­gen begangenen Straftaten.¿ Seit Mitte vergangenen Jahres wird daher ein auf Initiative des Innenministeriums erstelltes Konzept umgesetzt, dass insbesondere eine engere Kooperation von Po­lizei, Staatsanwaltschaft und Jugendbehörden vorsieht. Damit wird schneller als bisher gegen Intensivtäter eingeschritten. Diese Konzeption sieht u. a. folgende Maßnahmen vor: · schnelle täterorientierte deliktübergreifende Sachbearbeitung, · Vorfahrt für Ermittlungen gegen Mehrfach- bzw. Intensivtäter, · bessere Abstimmung zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgericht und Jugendberatung bei der Polizei und dem Jugendamt mit der Durchführung von ¿Einzelfallbesprechungen¿, bei denen die konkrete Maßnahme jeder beteiligten Stelle festgelegt wird, · Einsatz von polizeilichen Jugendsachbearbeitern, Jeziorsky: ¿Gerade im Hinblick auf das Fehlverhalten junger Menschen ist eine mög­lichst tatzeitnahe Reaktion und zügige Durchführung des Strafverfahrens erforderlich. Die jetzt verstärkte Zusammenarbeit von Polizei und Justiz soll das gewährleisten.¿ So teile die Polizei der Staatsanwaltschaft ihre im Ermittlungsverfahren gewonnenen Erkenntnisse mit, informiere über bereits getroffene Maßnahmen und mache der Staatsanwaltschaft Vorschläge für erzieherische Maßnahmen, wie beispielsweise gemeinnütziger Arbeit oder Schadenswiedergutmachung. Im Jahr 2004 wurden 6790 Minderjährige im Land als Opfer von Straftaten registriert, darunter 2622 Kinder. Ein großer Teil der minderjährigen Opfer war von einer Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung betroffen (1044). Minister Jeziorsky: "Die Diskussion um Jugenddelinquenz darf nicht den Blick darauf verstellen, dass Kinder und Jugendliche auch Opfer von Straftaten sein können. Maßnahmen zur Verbes­serung des Schutzes von jungen Menschen vor Straftaten sind daher von großer Bedeutung." Der Minister wies in diesem Zusammenhang auf ein neues Internetangebot der Poli­zei hin: ¿Unter www.polizei-beratung.de ist ein interaktiver Jugendschutztrainer ins Netz gestellt. Alle Interessierten können dort ihre Kenntnisse zum Jugendschutz, einschließlich des Jugendmedienschutzes überprüfen und verbessern.¿ Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung