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Magdeburg, den 26.07.2005

Innenminister Klaus Jeziorsky: Verkehrssicher­heitsaktion ?fifty-fifty-Taxi seit über fünf Jahren sehr erfolgreich

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 103/05 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 103/05 Magdeburg, den 27. Juli 2005 Innenminister Klaus Jeziorsky: Verkehrssicher­heitsaktion ¿fifty-fifty-Taxi seit über fünf Jahren sehr erfolgreich ¿ Rund 240.000 Tickets seit Projektbeginn verkauft ¿ Projekt ¿fifty-fifty-Taxi¿ ab sofort im Internet präsent Die Verkehrssicherheitsaktion ¿fifty-fifty-Taxi¿ ist seit über fünf Jahren sehr erfolgreich und wird sich mit dem heutigen Tag auch im Internet präsentieren¿, so Innenminister Klaus Jeziorsky. Mittlerweile sei das Projekt nicht nur in Sachsen-Anhalt bekannt und erfolgreich, auch andere Bundesländer hätten diese Verkehrssicherheitsaktion in gleicher oder ähn­licher Form übernommen. Mit dieser Verkehrssicherheitsaktion soll jungen Leuten im Alter von 16 - 26 Jahren die Möglichkeit gegeben werden, am Wochenende statt mit dem Auto bei Freunden und Bekannten sicher mit einem Taxi zum halben Preis wieder nach Hause fahren zu können. Durch den auf die Hälfte reduzierten Fahr­preis, den sich die jungen Leute zudem noch teilen können, wenn sie das Taxi gemeinsam nutzen, werde der Konflikt vermieden, entscheiden zu müssen, ob sie sich trotz Alkohol- oder gar Drogeneinflusses noch ans Steuer setzen und damit sich und die Mitfahrer durch gewagte Fahrmanöver in Gefahr bringen. Jeziorsky: ¿Mit der Entscheidung für das ¿fifty-fifty-Taxi¿ schützen sie nicht nur sich selbst, sondern auch die potentiell gefährdeten Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.¿ Gert Kuhnert, stellv. Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen-Anhalt: ¿Nach nunmehr fast sechs Jahren ist die Initiative nicht nur erfolgreich, sondern ein Selbstläufer. Rund 450 Taxiunter­nehmen nehmen teil. Rund 240.000 Tickets wurden seit Projekt­beginn verkauft. Pro Fahrt lösen die Jugendlichen durchschnitt­lich vier bis acht Tickets ein. Daher ist davon auszugehen, dass rund 7.000 Jugendliche das Angebot nutzten.¿ Die Polizei, so Jeziorsky weiter, stelle eines immer wieder fest: Viele schwer­wiegende Verkehrsunfälle seien auf das Freizeitverhalten und die gebotenen Freizeitmöglichkeiten der jungen Menschen an Wochenenden zurückzuführen. Genau hier setze das Projekt an, indem man nämlich den jungen Menschen ¿ aber auch den Eltern - signalisieren wollte: Ihr sollt ausgehen und feiern können und trotzdem sicher nach Hause kommen. Ermöglicht werde dies durch die Kooperationspartner AOK Sachsen-Anhalt, Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, Ostdeutscher Sparkassen- und Giroverband, Taxi- und Mietwagen-Genossenschaft Magdeburg und Halle, Radio Brocken und Daimler Chrysler AG Niederlassung Magdeburg , die gemeinsam das Ziel verfolgen, die Anzahl der folgenschweren Verkehrsunfälle in Sachsen-Anhalt zu senken. Deshalb analysiere man permanent die Unfallstatistik, um auf dieser Grundlage zielgruppen- und deliktorientierte Verkehrssicherheitsarbeit betreiben zu können. So ereigneten sich in Sachsen-Anhalt, wie bereits in der vergangenen Woche vorge­stellt, im ersten Halbjahr 2005 insgesamt (1. Halbjahr 2004 im Vergleich dazu in Klammern) 40.513 Verkehrsunfälle (40577, also mit 64 Unfällen bzw. 0,2 % nur ge­ringfügig weniger als im Vorjahr), 114 Personen wurden dabei getötet (also nur zwei weniger als im Vorjahr), aber es waren 6192 Verletzte zu registrieren (5914, was hier einer Zunahme von 278 Verletzten oder 4,7 % entspricht). Jeziorsky: ¿Mit diesen Zahlen wurden unsere optimistischen Erwartungen gedämpft.¿ Man habe kaum Fortschritte bei der Verhütung von Verkehrsunfällen, insbesondere denen mit schweren Unfallfolgen, zu verzeichnen. Im Gegenteil, die Zunahme der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen sei beachtlich und besorgniserregend zugleich. Besonders negativ auffällig bleibe dabei die Hauptzielgruppe, die jungen Kraftfahrer im Alter von 18 bis unter 25 Jahren. So habe sich die Zahl der Getöteten von 23 auf 33 Personen gesteigert und auch bei den Schwerverletzten war ein Anstieg von 345 auf 362 (+17 oder + 4,5%) zu beobachten. Betrachte man die Altersgruppe der 15- bis unter 25-Jährigen in Gänze, so verunglückten im ersten Halbjahr dieses Jahres insgesamt 2148 Personen, davon 42 tödlich, davon wiederum 38 als Fahrzeugführer von PKW oder motorisierten Krafträdern bzw. als Mitfahrer. Damit waren rund 36 % aller bei Verkehrsunfällen getöteten Personen zwischen 15 und 25 Jahre alt. Jeziorsky: ¿So erschreckend es klingt: Der Verkehrsunfall ist damit die häufigste Todesursache bei jungen Menschen!¿ Hinsichtlich der festgestellten Unfallursachen bleibe festzustellen, dass die genannte Altersgruppe zwar nur ca. 25 % der an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeugführer stelle, sie aber bei der ¿Unfallursache Alkoholeinfluss¿ mit ca. 37 % leider unrühmlich die Statistik anführe. Bei der ¿Unfall­ursache Geschwindigkeit¿ stelle diese Altersgruppe mit 44 % sogar einen noch höheren Anteil. ¿Zwar machen ¿Alkoholunfälle¿ am gesamten Unfallgeschehen nur ca. 2 bis 3 % aus, aber bei den Unfällen mit schweren Folgen steigt die Unfallursache ¿Alkoholeinfluss¿ dramatisch. Nach einer Analyse der Unfallursachen betrug der Anteil der Unfälle unter Alkoholeinwirkung an allen Verkehrsunfällen nur 2,6 %, jedoch bereits fast 7 % bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden und fast 9,5 % bei den Verkehrs­unfällen mit schweren Personenschäden, bei denen also mindestens eine Person schwer verletzt oder gar getötet wurde¿, verdeutlicht Jeziorsky. Wissenschaftlich erwiesen sei zudem, dass Alkohol am Steuer dazu führe, dass enthemmter gefahren werde, dadurch Geschwindigkeitslimits missachtet und auch auf sich ändernde Verkehrssituationen nicht mehr sachgerecht reagiert werden könne. Die zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit sei bei allen Unfällen mit einem Anteil von 12 % eine der Hauptunfallursachen, bei Unfällen mit Personenschäden betrage der Anteil der auf überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit zurückzu­führenden Ursachen bereits 27 % und sei bei Unfällen mit schweren Personen­schäden mit 36 % die absolute Hauptunfallursache. ¿Neben den ganzen persönlichen und gesundheitlichen Problemen und dem Leid, das ein solcher Unfall hervorruft¿, so Gerd Kuhnert, ¿können wir als gesetzliche Krankenkasse natürlich auch die Kosten nicht ganz außer Acht lassen. Die Krankenhauskosten etwa für die Behandlung eines Polytraumas ohne weitere Eingriffe belaufen sich bei einer mittleren Verweildauer von knapp 12 Tagen auf 7.050 Euro, der Einsatz eines Rettungshubschraubers kostet mehr als 45 Euro pro Minute. Je nach Flugstrecke kommt hier schnell eine Menge Geld zusammen.¿ Jeziorsky: ¿Uns allen ist bewusst, dass gerade die angesprochene Zielgruppe oft­mals noch nicht über einen so prall gefüllten Geldbeutel verfügt, schließlich befinden sich die meisten Jugendlichen und Jungerwachsenen im Alter unter 25 Jahren noch in der Ausbildung oder im Studium. Gerade deshalb ist es natürlich nicht so einfach für diese Leute, immer auf externe Beförderungsmittel zurückgreifen zu können.¿ Jedoch setze gerade hier die ¿fifty-fifty¿-Aktion an, indem die Mitwirkenden und Sponsoren dieses Projekts etwas dazulegen, um die Unkosten im Erträglichen zu halten. ¿Das ,fifty-fifty-Taxi` ist eine Erfolgsgeschichte aus Sachsen-Anhalt¿, sagte Manfred Steffen, Vorstandsmitglied der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA). Seine positive Entwicklung sei der intensiven und immer partnerschaftlichen Zusam­menarbeit der Kooperationspartner zuzuschreiben. Die Sparkassen-Finanzgruppe steuere als Hauptsponsor in diesem Jahr 12.500 Euro direkt für die Ticket-Finan­zierung bei, dazu kommen weitere Sponsoring-Gelder zugunsten der Gesamtaktion wie die Finanzierung der neuen Internet-Seite. Das "fifty-fifty-Taxi¿ mache aus der Perspektive von Sparkassen und öffentlichen Versicherungen auch wortwörtlich betrachtet Sinn, betonte Manfred Steffen. ¿Man spart, wenn man das ,fifty-fifty`-Ticket benutzt, es ist also eine Sparkasse. Und es ist zugleich eine sehr zweckmäßige und gut funktionierende Versicherung, weil es sicherer macht gegen Unfälle und persönliches Leid.¿ Um die Popularität des Projektes ¿fifty-fifty-Taxi¿ weiter zu steigern, wurde eine mit den Kooperationspartnern abgestimmte Internetpräsentation entwickelt, die unter der Adresse: http://www.fifty-fifty-taxi.de/ aufgerufen werden kann. Impressum: Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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