Neue TV-Dokumentation über die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 74/2005 Landesverwaltungsamt ¿ Pressemitteilung Nr. 74/2005 Halle (Saale), den 09. August 2005 Das Landesverwaltungsamt (LVwA) informiert anlässlich des Tages des Mauerbaus¿ am 13. August 2005: Neue TV-Dokumentation über die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Erstmalig ist ein ausführlicher Film über die ehemalige Grenzübergangsstelle Marienborn entstanden. Anhand von bisher nie veröffentlichtem Archivmaterial und Zeitzeugenberichten von einem ehemaligen Wehrpflichtigen der DDR-Grenztruppen werden die Bereiche Grenzübergang und Grenzsicherung Marienborn detailliert beschrieben. Ganz aktuell: In enger Zusammenarbeit mit der Gedenkstättenleitung konnten neue Erkenntnisse über die ¿Gamma ¿ Kanone¿ im Film aufbereitet werden, zusätzlich betrat das Kamerateam noch nie zuvor gefilmte Bereiche des Kontrollterritoriums ¿ z.B. in den unterirdischen Gängen. Der Film ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen, zeigt, was den Transitreisenden stets verborgen blieb, z.B. den Ablauf der Passkontrolle inklusive der laufenden Förderbänder, das Innere des Kommandoturms mit entsprechenden Schaltanlagen, ergänzt mit den einzigen Aufnahmen des noch in Betrieb befindlichen Turms. Auch nicht zu besichtigende Gebäude werden in der Dokumentation beleuchtet, u.a. Räume der ehemaligen Staatsbank sowie der Notstromzentrale. Eindrucksvoll sind die Aufnahmen der eingeschalteten Beleuchtungsanlagen der GÜST bei Nacht. Vor dieser Kulisse wird in dem Film einer der ersten Trabantfahrer, die am 9. November 1989 den Grenzübergang passierten, vorgestellt. Anhand von Archivmaterial wird die Funktionsweise der zwischenzeitlich abgerissenen Roll-Betonsperre nachgestellt, an der auch Fluchtversuche im LKW scheiterten. Spannend und menschlich sehr bewegend sind die Interviews über den Alltag der Grenzsicherung. Ein ehemaliger wehrpflichtiger Soldat der DDR-Grenztruppen erzählt auf dem Stahlgerüstwachturm von seinen Erlebnissen im Jahre 1988. Die Aussagen werden anhand von Archivmaterial anschaulich aufbereitet. Besonders ergreifend: Das kurze Gespräch zwischen dem ehemaligen Helmstedter Bürgermeister und dem damaligen stellvertretenden Kommandanten der GÜST, Manfred Winkelmann, welches am 9. November 1989 im Freudentaumel der Trabant-Kolonnen stattfand und damals eher zufällig dokumentiert wurde. Der Regionalsender ¿TV 38 ¿ Fernsehen zwischen Harz und Heide¿ produzierte diesen 38-Minuten-Beitrag zur Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte, der jetzt auf DVD erhältlich ist. Mit dem Kauf der DVD (12 EURO) wird der Erhalt der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn unterstützt. Die DVD enthält ferner Bonusmaterial über das Grenzdenkmal in Hötensleben. "Inhaltlich wie technisch eine wirklich gelungene Dokumentation, die viele Einblicke hinter die Kulissen des ehemaligen DDR-Grenzregimes ermöglicht. Ideal nicht nur für die Vorbereitung von Exkursionen, sondern auch für die immer wichtiger werdende Aufgabe, die friedlich überwundene Teilung Deutschlands im Bewusstsein jüngerer Generationen, denen eigenes Erleben fehlt, wach zu halten. Die DVD leistet somit einen wichtigen Beitrag dazu, dass auch für Jüngere die Einheit Deutschlands (und Europas) nach dem längst verklungenen Jubel nicht allzu schnell eine bloße Selbstverständlichkeit wird¿. Henning Waltemathe, Studienrat Gymnasium Große Schule, Wolfenbüttel" Hintergrund: Die Grenzübergangsstelle Marienborn... ... war bis 1989 das Nadelöhr zwischen Ost und West. Als Bollwerk des Grenzregimes war sie Symbol für eine der Säulen der SED-Diktatur, dem ¿Einmauern des eigenen Volkes¿. Am 9. November 1989 öffnete sich gegen 21.15 Uhr an diesem historischen Ort die Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland ¿ etwa 15 Minuten, bevor das Grenzregime in Berlin die sog. ¿Ventil-Lösung¿ einleitete und die Grenzen öffnete. Aus dem Bollwerk des Grenzregimes und der Trennung ist ein Ort des Erinnerns, ein Ort der Trauer und der Freude um das Überwinden der Teilung sowie ein Ort der Begegnung geworden. Über 1.000.000 Menschen besichtigten in den ersten acht Jahren die Gedenkstätte, allein im Jahr 2004 fanden über 1000 Seminare, Projekttage und Begegnungsveranstaltungen statt. Weitere Informationen: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn An der BAB 2, 39365 Marienborn Tel. 039406-9209-0; Fax: 039406-92099 E-mail: Joachim.Scherrieble@lvwa.lsa-net.de Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ist eine Einrichtung im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Impressum: Landesverwaltungsamt Stabsstelle Kommunikation 0345-5141244
Impressum
LandesverwaltungsamtPressestelleErnst-Kamieth-Straße 206112 Halle (Saale)Tel: +49 345 514 1244Fax: +49 345 514 1477Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de