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Magdeburg, den 06.09.2005

Projekt "no drugs - no risk - more fun - Vorstellung der Evaluationsergebnisse am 26.05.2005 in Zerbst

Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 016/05 Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt - Pressemitteilung Nr.: 016/05 Magdeburg, den 26. Mai 2005 Projekt "no drugs - no risk - more fun - Vorstellung der Evaluationsergebnisse am 26.05.2005 in Zerbst Legale und illegale Rauschmittel gehören mittlerweile leider zum täglichen Leben unserer Kids. Ob Zigarette oder Alkohol, die ganze Bandbreite ist vertreten. Auch Rauschgift, Rauschgiftsucht und Rauschgiftkriminalität beeinflussen das Leben unserer Jugendlichen in besonderen Maßen. Es ist sehr schwierig, junge Leute von diesem Weg abzubringen und sie für eine Sache, insbesondere die der Drogenprävention, zu begeistern. Doch das Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt lässt in diesem Punkt nicht locker und versucht immer wieder, neue Wege zu gehen. ¿Nicht der erhobene Zeigefinder, sondern die Diskussion mit den Jugendlichen bringt uns weiter¿, so der Direktor des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt, Frank Hüttemann. Aus diesem Anlass wurde Im Zeitraum von 1999 bis 2003 das Drogenpräventionsprojekt ¿no drugs-no risk-more fun¿ am Goethe Gymnasium in Rosslau durchgeführt. Im Rahmen eines Netzwerkes -und das Netzwerk war das Neue und Innovative an dem Projekt- sollte eine abgestimmte und ursachenorientierte Drogenprävention durchgeführt werden. Dahinter verbirgt sich die in der Praxis der Drogenprävention gewonnene Erkenntnis, auf die zum möglichen Dro­genkonsum führende Entwicklung jugendtypischer Probleme verstärkt einzugehen. Dazu zählen insbesondere die Faktoren: Gruppendruck und Stress, aber auch zum Beispiel die Neugierde der Jugendlichen. Nach umfangreichen Vorbereitungen fand im August 2000 der erste Projektunterricht am Goethe-Gymnasium in Rosslau bei Dessau statt. Den Projektkern bildete der Kurs ¿Le­benskompetenz¿ (LEKO) der 7. Klassen des Gymnasiums. Darin wurden durch die Schüler und Lehrer entsprechende Monats-Themen aufgearbeitet und diskutiert. So etwa die Bereiche: Sucht und Drogen, aber auch Musik und Anti-Stress-Training. Bei allen Veranstaltungen wurde Wert darauf gelegt, den für dieses Projekt fundamentalen Arbeitsslogan ¿Lernen findet nicht über Belehrung statt!¿ zu berücksichtigen. Denn nur so war es möglich, Kommunikationsbrücken aufzubauen, näher an die Jugendlichen heranzukommen und mit ihnen ungezwungen über anstehende Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten zu reden. Um die Effektivität eines so engagiert von allen Kooperationspartnern durchgeführten Projektes zu prüfen, hat sich die Forschungsgemeinschaft für Konflikt- und Sozialstudien e.V. (FOKUS) bereit erklärt, das gesamte Projekt zu begleiten und zu evaluieren. Damit wurde zum ersten Mal ein Präventionsprojekt des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt wissenschaftlich begleitet und seine Wirkung auf die Jugendlichen untersucht. Dabei wurde u. a. festgestellt, dass sich trotz großer Nähe, problemlosem Zugang und höherem Alter der Konsum illegaler Drogen 2 Jahre nach Abschluss des Präventionsprogramms nicht erhöht hat. Die Gefährlichkeit von Marihuana wird erstmals nicht mehr verharmlost; insgesamt erkennen mehr Schüler das Gefährdungspotenzial solcher Drogen. Die beobachteten positiven Effekte des Präventionsprogramms -wie etwa zum Trinkverhalten der Roßlauer Schüler- sind nach wie vor existent; der Konsumentenanteil liegt deutlich unter dem typischen Altersdurchschnitt (Vergleiche MODRUS III unter www.sachsen-anhalt.de). Erschreckend war die Tatsache, dass mehr als 75 Prozent der Heranwachsenden den Drogenkonsum im persönlichen Umfeld erleben. Über die Beschaffungswege illegaler Drogen wissen nach wie vor 76 Prozent der Roßlauer befragten Schüler Bescheid. ¿Präventionsprogramme¿, so Frau Dr. Chrapa von FOKUS, ¿können keine Wundermittel sein; da die Kids in einem gesellschaftlichen Umfeld erwachsen werden, in dem fast alle (mindestens legale) Drogen konsumieren. Verantwortungsbewusster Substanzkonsum bzw. eine vernünftige Lebensführung sind Bestandteil eines ganzheitlichen Modells gesunden Lebens und müssen erlernt werden. Von daher hat sich der Ansatz zur Stärkung der Lebenskompetenz bewährt und -wie die Befragung in 2005 zeigt- nachhaltig positiv ausgewirkt.¿ Direktor Hüttemann unterstrich bei der Vorstellung der Evaluationsergebnisse: ¿Das LKA wird auch weiterhin auf Prävention setzen und versuchen, bestehende Programme trotz der zum Teil erheblichen Kürzungen bei den finanziellen und personellen Ressourcen in Kooperation mit kommunalen Verbänden und anderen Einrichtungen zu unterstützen.¿ Impressum: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Pressestelle Postfach 180 165 39028 Magdeburg Tel: (0391) 250-2020 Fax: (0391) 250-2003 Mail: pressestelle@lka.pol.lsa-net.de

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