Fördermittel zum Schutz des europäischen Aals bewilligt
Landesverwaltungsamt (LVwA) Pressemitteilung 092/2005 Halle (Saale), den 14.September 2005 Fördermittel zum Schutz des europäischen Aals bewilligt Einen Zuschuss in Höhe von 3.070 ¿ zur Schaffung einer Monitoringstelle zur Erfassung von Blankaalen und anderen Fischarten in der Elbe hat das LVwA dem Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt e.V. gewährt. Seit mehreren Jahrzehnten sind die Fänge der Glasaale und danach auch von Speiseaalen in ganz Europa drastisch zurückgegangen. Dafür kommen verschiedene Ursachen in Frage, wie etwa Krankheiten, Klimaveränderungen, wachsende Anzahl von Kormoranen oder Flussverbauungen durch die Wasserkraftnutzung. Nach Einschätzung der EU ist der europäische Aal in seinem Bestand inzwischen gefährdet. Mit dem vom Landesfischereiverband vorgesehenen Monitoring soll nun eine langfristige Erfassung der in ihre Laichgebiete abwandernden Aale erfolgen, um gemeinsam mit Fischereiforschungseinrichtungen geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die einem weiteren Rückgang der Aalbestände entgegen wirken. Der Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt e.V. hat die besorgniserregende Entwicklung der Aalbestände bereits frühzeitig erkannt und bemüht sich bereits seit 1996 darum, die Abwanderungsrate von Blankaalen durch den verstärkten Besatz von Elbnebengewässern zu erhöhen. Damit soll erreicht werden, dass mehr Blankaale an den Laichplätzen ankommen und demzufolge auch der Glasaalaufstieg sich wieder erhöht. Diese Anstrengungen wurden von Land Sachsen-Anhalt bisher bereits mit insgesamt 177.000 ¿ unterstützt. Das Vorhaben wird mit Mitteln aus der Fischereiabgabe finanziert, die von allen Anglern und Fischern des Landes Sachsen-Anhalts erhoben wird. Hintergrund: Der Aal ist ein Wanderfisch, d. h. er wächst im Süß- bzw. Brackwasser zum geschlechtsreifen Fisch heran und zieht zum Laichen ins Meer. Die Laichplätze des europäischen Aals liegen in der Sargassosee im westlichen Atlantik. Die zunächst schlanken Aal-Larven wandeln sich in weidenblattförmige glashelle Larven um. Die Wanderung der Aallarven von der Sargassosee zu den europäischen Küsten dauert drei Jahre. Hier erfolgt eine nochmalige Veränderung der Körperform, es entwickeln sich Glasaale, die den erwachsenen Aalen schon sehr ähnlich, jedoch noch unpigmentiert sind. Die dunkle Pigmentierung erfolgt beim Eintritt ins Brack- und Süßwasser. Aus diesem sogenannten Steigaal wird dann beim Erreichen der entsprechenden Wohngewässer der Fress- oder Gelbaal , dessen Kennzeichen ein gelbgefärbter Bauch ist. Während die Männchen klein bleiben (bis 45 cm) und vornehmlich in den Flussmündungen und Küstenbereichen verharren, werden die weiter ins Binnenland einwandernden Weibchen bis über 1 m groß. Nach ca. 6 - 12 Jahren wandern dann die jetzt aufgrund ihres nunmehr silberfarbigen Bauchs Blankaale genannten Fische zurück ins Meer. Der Wanderweg aus der Nordsee nördlich um die Britischen Inseln herum hat eine Länge von über 4.000 km und fordert diesen Fischen, die während der Wanderung keine Nahrung aufnehmen, eine beispiellose Stoffwechselleistung ab. Impressum : Stabsstelle Kommunikation 0345-5141244
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