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Magdeburg, den 25.09.2005

Europäische Biomassetage / Ministerin Wernicke schaltet Internetplattform frei

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 158/05 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 158/05 Magdeburg, den 26. September 2005 Europäische Biomassetage / Ministerin Wernicke schaltet Internetplattform frei Sachsen-Anhalt hat eine neue Internet-Informationsplattform zum Thema Biomassenutzung. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke schaltete die Website am Montag in Bernburg auf der zentralen Auftaktveranstaltung des Landes zu den Europäischen Biomassetagen frei. Mit dem Internetauftritt will das Land Hilfestellung leisten für alle Akteure im Bereich Biomasse wie Verbände, Vereine, Anlagenhersteller, Planer und Finanzierungsinstitute sowie für Behörden, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Wernicke betonte: "Die Nutzung von Biomasse ist ein Geschäftsfeld mit Zukunft. Mit der neuen Plattform wollen wir helfen, dass potenzielle Akteure schnell an Detailinformationen und zu Kontakten gelangen, um ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen." Dazu werden Informationsangebote im Bereich Biomasse gebündelt. Der elektronische Biomasse-Leitfaden wurde vom Ministerium gemeinsam mit der Koordinierungsstelle Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) bei der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau sowie mit dem Landesamt für Umweltschutz entwickelt. Grundlage sind auch Informationen aus der Praxis. Aufgerufen werden kann die neue Plattform über das Landesportal unter www.sachsen-anhalt.de oder den Internetauftritt des Landwirtschaftsministeriums unter www.mlu.sachsen-anhalt.de (Themen A-Z: Biomasse). Wernicke betonte: "Biomassenutzung ist ökologisch sinnvoll und ökonomisch interessant. Gerade auch in Sachsen-Anhalt besteht die reale Chance, dass von einer offensiven Nutzung von Biomasse zusätzliche wirtschaftliche Impulse ausgehen." Sachsen-Anhalt beteiligt sich in diesem Jahr zum vierten Mal nach 2002 mit einem umfangreichen Programm an den Europäischen Biomassetagen. Neben der Auftaktveranstaltung in Bernburg, auf der sich Anbieter und Verarbeiter von Biomasse sowie Anlagenbauer, Forschungseinrichtungen, ämter, Verbände, Vereine und Berater präsentieren, sind Tage der offenen Tür zentraler Bestandteil der Europäischen Biomassetage. Bis zum 2. Oktober öffnen Anlagenbetreiber und Wissenschaftseinrichtungen ihre Forschungslabors und Produktionsstätten. Besucher haben die Möglichkeit, Technik und Verfahren auf dem Gebiet der Biomasse zu erleben. Firmen, ämter und Institute in Sachsen-Anhalt haben zu Führungen und Gesprächen eingeladen. Hintergrund: Sachsen-Anhalt ist führend beim Anbau nachwachsender Rohstoffe und bei der Nutzung von Biomasse als Energieträger. Auf rund 29.500 Hektar Stilllegungsfläche wurden 2004 nachwachsende Rohstoffe ¿ vor allem Raps - angebaut. Das sind 2,5 Prozent von der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche ¿ gegenüber 1,25 Prozent im Bundesdurchschnitt. Hinzu kommen auf 13.300 Hektar nicht stillgelegter Fläche Agrarrohstoffe für die industrielle Verwertung. Neben Kartoffeln und Zuckerrüben waren dies vor allem öllein sowie Arznei- und Gewürzpflanzen. Zudem wurden beträchtliche Kapazitäten zur Produktion von Biokraftstoffen geschaffen, und es haben sich verschiedene Verarbeiter von nachwachsenden Rohstoffen angesiedelt. Derzeit befinden sich landesweit 40 Biogasanlagen in Betrieb und weitere zehn im Bau. Zudem werden sechs Biomasseheizkraftwerke, 16 Deponiegasanlagen, 13 Klärgasanlagen betrieben. Biodiesel wird in drei Großanlagen in Bitterfeld, Magdeburg und Halle sowie in einer kleineren Anlage in Burg (jährliche Gesamtproduktionskapazität etwa 282.000 Tonnen) gefertigt. Bioethanol wird seit 2004 in Zörbig produziert, die Anlage hat eine Kapazität von 100.000 t/Jahr. In Zeitz entsteht eine weitere Anlage zur Bioethanolproduktion mit einer Kapazität von rund 200.000 t/Jahr. Darüber hinaus produziert seit 2002 die ölmühle in Kroppenstedt Pflanzenöl mit dem Ziel der Verwendung als Kraftstoff. Biomasse wird zudem stofflich genutzt. Anwendungsgebiete sind beispielsweise Dämmstoffe für die Baubranche, naturfaserverstärkte Werkstoffe für die Automobilindustrie, Verpackungsmaterialien, Klebstoffe, Lacke, Hydrauliköle und Schmierstoffe sowie natürliche Duft- und Aromastoffe. Mit Biomasse bezeichnet man Energiepflanzen wie Mais oder Raps und Energierückstände wie Stroh, aber auch organische landwirtschaftliche Nebenprodukte wie Gülle oder organische Abfälle wie Klärschlamm. Zu den Hauptanwendungsbereichen der energetischen Biomassenutzung gehören Wärme- und Stromerzeugung sowie das Herstellen von Treibstoffen wie etwa Biodiesel. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de

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