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Halle (Saale), den 26.09.2005

Magdeburger Studenten lernen Arbeit mit Zeitzeugen in der Gedenkstätte in Marienborn

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 098/05 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 098/05 Halle (Saale), den 23. September 2005 Magdeburger Studenten lernen Arbeit mit Zeitzeugen in der Gedenkstätte in Marienborn ¿Ich habe mich selten drei Stunden so ruhig zuhören sehen¿ (Erik Riemann, Magdeburg) Vom 19. bis 23. September 2005 absolvierten elf Geschichtsstudenten der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität in den Semesterferien ein Praktikum in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Dabei ging es im Rahmen eines Seminars um die Arbeit mit Zeitzeugen. Zuvor hatten sie sich im Rahmen ihres Studiums ¿ unter Leitung von Frau Dr. Steffi Kaltenborn ¿ ein Semester lang mit dem Thema ¿Jugend in der DDR¿ vorrangig aus einer anderen Perspektive, der junger Menschen, beschäftigt. In der Gedenkstätte und am Grenzdenkmal Hötensleben lernten die Studenten vor allem das Zeitzeugenprojekt ¿Erinnerungen an die innerdeutsche Grenze¿ kennen. Hierzu wurden sie durch Vorträge des Leiters der Gedenkstätte, Dr. Joachim Scherrieble, sowie der für das Projekt verantwortlichen Mitarbeiterin, Ursula Kühn, zunächst an die sensible Aufgabe, die Arbeit mit Zeitzeugen, herangeführt. Es folgte eine Hospitation ¿als Beobachter bei einem äußerst interessanten Interview¿ (teilnehmender Student Daniel Schmidl, Magdeburg) mit einem ehemaligen Major der Passkontrolleinheit. ¿Ich habe mich selten drei Stunden so ruhig zuhören sehen¿ - kommentiert Erik Riemann (Magdeburg) die besondere Erfahrung. In zwei Gruppen interviewten dann die Studenten selbst Zeitzeugen ¿ ein Ehepaar, das mehr als dreißig Jahre lang regelmäßig Freunde in der DDR besuchte und eine Dame, die kurz nach Kriegsende in den Westen ging und deren Kontakt zu Verwandten in der DDR nie abbrach. Alle drei Zeitzeugen berichteten über positive und negative Erfahrungen bei zahlreichen Reisen über die ehemalige Grenzübergangsstelle Marienborn. Katrin Buhl, eine teilnehmende Studentin: ¿Eine tolle Erfahrung in den Semesterferien ¿ eine Woche vor der Prüfung!¿ Aus einem Bericht eines teilnehmen Studenten (Daniel Schmidl, Magdeburg): ¿Wen die Erforschung der deutsch-deutschen (Grenz-) Geschichte interessiert, der wird an einem Besuch der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn kaum vorbeikommen. Die ehemalige Grenzübergangsstelle Marienborn ist mehr als nur ein Denkmal für die deutsche Teilung. An der früheren Schnittstelle zwischen den Blöcken des Kalten Krieges findet der interessierte Besucher neben der hervorragend erhaltenen, zum Teil sanierten Grenzübergangsstelle eine Dauerausstellung, die auf faszinierende Weise die Realität der politischen Teilung Deutschlands und im Besonderen des Grenzregimes der DDR aufzeigt.¿ Wie die Studierenden schnell erkannten, besteht die Dokumentation der Zeitzeugenberichte nicht ¿nur¿ aus dem Führen von Interviews, sondern insbesondere aus der ¿äußerst aufwendigen¿ Arbeit des Transkribierens (Verschriftlichen) des audiovisuell aufgezeichneten Gesprächs sowie der datenbanktechnischen Erfassung der Zielgruppen. ¿Hierbei ¿ so heißt es weiter in dem Bericht des Studenten ¿ sollte einmal betont werden, dass die meisten Zeitzeugen sich selbst bei der Gedenkstätte melden und somit zu einem bedeutenden Anteil an der Erforschung der jüngeren deutschen Geschichte beitragen. Wer ebenfalls als Zeitzeuge auftreten möchte ist immer willkommen und kann sich jederzeit bei der Gedenkstätte melden. An dieser Stelle möchten wir, die Studenten der Universität Magdeburg, uns ganz herzlich für dieses Seminar ¿ und der tollen, offenen Atmosphäre - beim Leiter der Gedenkstätte Herrn Dr. Scherrieble, dem Museumspädagogen der Gedenkstätte Herrn Dr. Stucke und der Mitarbeiterin des Zeitzeugenprojekts Frau Kühn bedanken. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden sicher einige von uns zu einem weiteren intensiven Studium der Thematik anregen und für weitere Nachforschungen zur Gedenkstätte zurückkehren lassen.¿ Die Madgeburger Studentin Ina Körner stellte zusammenfassend fest: ¿Das Thema ¿ das spürt man hier sehr deutlich ¿ ist doch sehr nahe an einem dran¿. Frau Dr. Kaltenborn freute sich ob des Erfolges: ¿Die praktische Arbeit in der Gedenkstätte stellte für die Studenten eine wertvolle Ergänzung ihres Studiums dar. Sie gewannen erste Einblicke in die Sammlung ¿lebendiger Quellen`, die letztendlich die Ausgangsbasis für eine weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit den Aussagen von Zeitzeugen bildet. Diese wiederum können eine hervorragende Ergänzung zur Auswertung von Fachliteratur und Archivalien sein. Das Kennenlernen der Tätigkeit einer Gedenkstätte sowie erste Einblicke in die Arbeit mit Zeitzeugen sollte zudem einem Teil der Studenten Anregung sein, als künftige Lehrer ihre Schüler zur Beschäftigung mit der jüngsten deutschen Geschichte zu motivieren.¿ Dr. Scherrieble, zeigte sich begeistert über die sehr motivierten und engagiert mitarbeitenden Studierenden und plant eine Wiederholung des Modellprojektes im kommenden Jahr. ¿Denn¿ - so Scherrieble - ¿das läuft runter wie Honig, wenn eine Studentin resümiert: ¿Ich weiß jetzt auch, warum ich Geschichte studiere`¿(Anne Schüler, Magdeburg). Weitere Informationen: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn (Ansprechpartner: Dr. Joachim Scherrieble) An der BAB 2 ¿ 39365 Marienborn Telefon: 039406-9209-0; gedenkstaette@marienborn.de Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn ist eine Einrichtung im Landesverwaltungsamt Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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