St. Petersburg-Besuch von Ministerpräsident Böhmer ganz im Zeichen der Wirtschaftsbeziehungen
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 480/05 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 480/05 Magdeburg, den 18. Oktober 2005 St. Petersburg-Besuch von Ministerpräsident Böhmer ganz im Zeichen der Wirtschaftsbeziehungen Der St. Petersburg-Besuch von Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer stand gestern ganz im Zeichen der Anbahnung und des weitere Ausbaus von Wirtschaftsbeziehungen. Nach der Teilnahme an der Russland-Premiere des von einer Hallenser Firma produzierten Films ¿Honey Baby¿ eröffnete Böhmer den Sachsen-Anhalt-Tag der Industrie- und Handelskammer St. Petersburg. Im Rahmen einer Kooperationsbörse, an der 18 Unternehmen aus Sachsen-Anhalt teilnahmen, wurden Kontakte zwischen sachsen-anhaltischen und russischen Unternehmen geknüpft. Der Geschäftsführer des Salzwedeler Unternehmens AVASCREEN GmbH, Lutz Franke, unterstrich nach der Veranstaltung: ¿Gerade für uns Mittelständler ist das Engagement der Landesregierung in Osteuropa sehr hilfreich. Wir sind für die Unterstützung auch der WiSA sehr dankbar.¿ Joachim Harsing, Inhaber der Treppenideen-Harsing GmbH aus Wernigerode, konnte auf der Kontaktbörse bereits konkrete Verhandlungen führen. Er lobte die insgesamt ¿gelungene Veranstaltung, die weitergeführt werden sollte¿. Ministerpräsident Böhmer traf bei seinem Besuch mit dem Vize-Gouverneur von St. Petersburg, Wladimir Lobko, zusammen. Weiterer Gesprächspartner war Waleri Serdjukow , Gouverneur des Leningrader Gebietes. Ihn lud der Ministerpräsident nach Sachsen-Anhalt ein, um über den Transformationsprozess zu sprechen. Auch in diesen Gesprächen wurden gemeinsame Interessen und Wirtschaftskontakte ausgelotet. Böhmer: ¿Wir waren uns darüber einig, wie wichtig es ist, die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit den Handelskammern weiter auszubauen.¿ Ministerpräsident Böhmer besuchte auch den Heldenfriedhof Piskarjowskoje und legte dort einen Kranz aus weißen Rosen mit Schleifen der Landesregierung nieder. Auf dem Heldenfriedhof ist knapp die Hälfte der rund eine halbe Million Toten der 900-tägigen Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg beigesetzt. Böhmer: ¿ Das hat mich sehr bewegt.¿ Böhmer ist heute in die estnische Hauptstadt Tallinn weitergereist, wo er Gespräche mit Ministerpräsident Andrus Ansip und der zuständigen Staatssekretärin für internationale Zusammenarbeit und die Europäische Union im Wirtschafts- und Kommunikationsministerium, Signe Ratso, führen wird. Ziel auch dieses Besuches sind die Vertiefung und der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Sachsen-Anhalt unterhält seit 2000 in Tallinn ein Kontaktbüro für die drei baltischen Staaten. Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke besuchte Estland im August diesen Jahres. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium unterstützte das baltische Land auch im Zuge seines EU-Beitritts im Rahmen von sogenannten Twinning-Partnerschaften, um die dortigen Behörden fit für die EU-Erfordernisse zu machen. Beim Besuch des damaligen estnischen Ministerpräsidenten Parts in Sachsen-Anhalt wurde am 8. November 2004 ein Vertrag über die Lieferung von vier Windkraftanlagen der Firma Enercon nach Russland unterzeichnet. Diese Anlagen sind inzwischen installiert und gingen Ende September 2005 ans Netz. 1. Beziehungen Sachsen-Anhalt ¿ Russland Mit rund 1,9 Mrd. Euro ist Russland Sachsen-Anhalts Importland Nr. 1 (36,1 % des Gesamtimports unseres Landes). Hauptimportgüter sind Erdöl und Erdgas, auf die deutlich über 1,7 Mrd. Euro entfallen. Beim Export liegt Russland auf Platz 16. 2,3 % oder Waren im Wert von 142 Mio. werden nach Russland exportiert. Hauptexportgüter sind Produkte der Ernährungswirtschaft, Kunststoffe, Fabrikationsanlagen sowie Maschinen. Die Industrie- und Handelskammern des Landes haben in den letzten Jahren immer wieder Unternehmerreisen, Ländersprechtage und weitere Aktivitäten in und mit Russland durchgeführt. So wurde 1999 ein Firmenpool sachsen-anhaltischer Unternehmen in Moskau eingerichtet, in diesem Jahr führte die IHK Halle-Dessau einen weiteren Ländersprechtag durch. Auf kommunaler, kultureller sowie Schul- und Hochschulebene existieren zahlreiche Partnerschaften mit russischen Städten, Institutionen und Einrichtungen. So gibt es zwischen Zerbst und Puschkin, Halle und Ufa sowie Bitterfeld und Dzershinsk Städtepartnerschaften. Unterhalb der Ebene einer Städtepartnerschaft gibt es enge freundschaftliche Beziehungen zwischen dem Landkreis Wernigerode und Iwanowo sowie Zeitz und Kaliningrad. Darüber hinaus bereichern sogenannte Freundschaftsvereine in der Lutherstadt Wittenberg, Halle und Magdeburg die russisch-sachsen-anhaltischen Beziehungen. Im Rahmen der Partnerschaften geht es vor allem um Schüler- und Jugendbegegnungen, Kulturaustausch, wirtschaftliche Kontakte und humanitäre Hilfe. Auf schulischer Ebene gibt es 14 Schulpartnerschaften sowie jährliche Hospitationsaufenthalte von Lehrkräften aus Russland an Schulen in Sachsen-Anhalt. Das Land hat sich auch im Rahmen der Deutsch-Russischen-Kulturbegegnungen in St. Petersburg 2003/2004 engagiert, so u. a. mit Ausstellungen der Franckeschen Stiftungen Halle. Die beiden Universitäten Sachsen-Anhalts sowie die Hochschulen Anhalt, Magdeburg, Merseburg und Harz haben Kooperationen mit verschiedenen russischen Universitäten und Hochschulinstituten. Zu St. Petersburg unterhalten die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Maschinenbau der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Hochschulkooperationen, die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften, Orient- und Altertumswissenschaften sowie Landwirtschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Fachbereich Wirtschaft/ Betriebswirtschaft der Hochschule Anhalt (FH) sowie der Fachbereich Sozialwissenschaften der Fachhochschule Merseburg (FH). Sachsen-Anhalt und Russland verbindet auch ein geschichtlicher Hintergrund: Die Prinzessin aus dem Anhalt-Zerbster Fürstenhaus, Sophie Friederike Auguste, regierte von 1762 bis 1796 als Zarin Katharina II. das russische Reich. Ihre Sommerresidenz, der Katharinen-Palast ¿Zarskoje Selo¿ befindet sich in Puschkin-St.Petersburg und gehört bis heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Rahmen der seit 1994 bestehenden Städtepartnerschaft Zerbst-Puschkin finden jährlich ein Jugendaustausch sowie wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zwischen Vereinen, Verbänden und Institutionen statt. Im humanitären Bereich unterstützt das Albert-Schweitzer-Familienwerk e. V. Zerbst Projekte in Puschkin. 2. Filmpremiere ¿Honey Baby¿ ¿Honey Baby¿ ist eine internationale Co-Produktion und wurde in fünf Ländern gedreht. Im Team waren 18 verschiedene Nationalitäten vertreten. Hauptproduzent ist die hallesche Firma Stamina-Media GmbH. Mit Dr. Ulrich Meyszies und Eike Goreczka kommen auch zwei der drei Drehbuchautoren aus Halle. Der finnische Regisseur Mika Kaurismäki zählt zu den bedeutendsten Regisseuren des künstlerischen Arthouse-Kino. Zusammen mit seinem Bruder Aki ist der Name Kaurismäki Synonym für moderne nordische Filmkunst. Beide Brüder erlangten innerhalb weniger Jahre weltweiten Kultstatus. In ¿Honey Baby¿ begegnen sich der erfolglose amerikanische Sänger und Songschreiber Tom und die ihrem Bräutigam entlaufene Russin Natascha in Kaliningrad und machen sich gemeinsam auf die Reise Richtung St. Petersburg. Dort angekommen wartet jedoch die Vergangenheit Nataschas auf sie und stellt die scheue Liebe der beiden auf die Probe. Der Film nimmt den Zuschauer mit großartigem Soundtrack und beeindruckenden Bildern mit auf eine Reise, die von Deutschland (Halle) über das Baltikum bis ins nördliche Russland führt. Ansprechpartner: Stamina Media GmbH Halle, Dr. Ulrich Meyszies, Tel. 0345/299 788-0, und Cinex Filmverleih, Lehrter Straße 16/17, 10577 Berlin, Tel. 030/695 987 90, Fax 030/695 987 92, e-mail marketing@cinex-films.com Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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