Spitzengespräch zur Bioenergie/Landesregierung bringt Netzbetreiber und Bioenergieinvestoren an einen Tisch
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 209/05 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 209/05 Magdeburg, den 16. Dezember 2005 Spitzengespräch zur Bioenergie/Landesregierung bringt Netzbetreiber und Bioenergieinvestoren an einen Tisch In Magdeburg fand heute das erste Spitzengespräch mit Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke, Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, Investoren von Bioenergieanlagen, Netzbetreibern und finanzierenden Banken statt. Ziel des von Ministerin Wernicke Mitte 2005 initiierten Dialogs ist die Suche nach praktikablen Lösungen beim Anschluss von Bioenergieanlagen an die Versorgungsnetze, damit der Ausbau der Biomassenutzung in Sachsen - Anhalt weiter geht. Der rapide Anstieg der Windenergie in Sachsen-Anhalt hat einen umfangreichen Ausbau des Leitungsnetzes erforderlich gemacht. Dadurch sind Probleme beim Anschluss neuer Biogasanlagen und der Abnahme des damit vornehmlich in Grundlast erzeugten Stroms entstanden. Die Landesregierung sieht im Ausbau der Bioenergie bedeutende Entwicklungspotentiale für den ländlichen Raum und will deshalb im Konflikt zwischen Investoren und Netzbetreibern vermitteln, obwohl die Regierung rechtlich weder Regelungs- noch Vollzugskompetenz hat. Ministerin Wernicke betonte:" Es muss schnell eine Lösung gefunden werden, die den Interessen aller Seiten gerecht wird: Die landwirtschaftlichen (Bio-) Energieerzeuger brauchen Planungssicherheit, die Netzbetreiber müssen an Netzsicherheit und Kosten denken und die Bürger wollen zuverlässige Stromversorgung zu bezahlbaren Preisen." Wernicke fügte hinzu, dass jetzige Erneuerbare Energiengesetzes sei aus Ihrer Sicht ergänzungsbedürftig: "Wir brauchen eine Vorrangregelung für kontinuierlich einspeisende Anlagen mit hoher Verfügbarkeit." Rehberger sagte: "Die Landesregierung setzt sich in diesen Gesprächen für einvernehmliche Lösungen ein, die nicht zu einem weiteren Anstieg der Energiepreise führen. Sowohl die Bürger als auch die Unternehmen unseres Landes sind auf bezahlbare Energiepreise angewiesen. Auch andere erneuerbare Energien müssen neben der Windkraft eine Chance haben." Schwerpunkt der Diskussion beim heutigen Spitzengespräch war die Frage, wie geplante Biogasanlagen trotz Netzengpass noch vor Abschluss des Netzausbaues ohne Zeitverlust ans Netz angeschlossen werden können und wie verlässliche und belastbare Aussagen zur Stromabnahme getroffen werden können. Um die Netzsicherheit zu gewährleisten und weiter Anlagen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien anschließen zu können, favorisieren die Netzbetreiber den Einsatz eines Netzsicherheits- Management-Systems (NSM). Diese räumt bei Netzüberlastungen die Möglichkeit ein, die Einspeiseleistung von Erzeugeranlagen zu reduzieren oder diese ganz abzuschalten. Da den Investoren von Biogasanlagen jedoch Angaben zur Eingriffshäufigkeit und Eingriffsdauer fehlen, lässt sich die Wirtschaftlichkeit der Investition nicht ermitteln, die die Banken für ihre Risikoabschätzung benötigen. Um hier mehr Planungssicherheit für die Investoren zu schaffen, sind die Netzbetreiber bereit, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Elektrische Netze der Universität Magdeburg eine Studie zum künftigen Netzverhalten zu erarbeiten. In Sachsen-Anhalt wurden Ende 2004 bereits 18,4 Prozent der Nettostromerzeugung durch Erneuerbare Energien erbracht; das ist fast das Doppelte des Bundesdurchschnitts. Die Landesregierung hat sich stets für eine verstärkte Nutzung der Biomasse zur energetischen Nutzung (Strom, Wärme, Treibstoffe) und stofflichen Nutzung eingesetzt. Dabei geht es nicht nur um den Klimaschutz und die Verringerung der Abhängigkeit von öl und Gasimporten, sondern speziell für das Land auch um eine kontinuierliche Wertschöpfung in der Landwirtschaft. Investitionen sollen angestoßen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de
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