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Magdeburg, den 19.12.2005

Rehberger und Wernicke im Dialog mit Netzbetreibern, Banken und Bioenergieinvestoren Spitzengespräch zur Bioenergie

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 177/05 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 177/05 Magdeburg, den 15. Dezember 2005 Rehberger und Wernicke im Dialog mit Netzbetreibern, Banken und Bioenergieinvestoren Spitzengespräch zur Bioenergie In Magdeburg fand heute das erste Spitzengespräch mit Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke, Wirtschaftsminister Dr. Horst Rehberger, Investoren von Bioenergieanlagen, Netzbetreibern und finanzierenden Banken statt. Ziel des Mitte 2005 begonnenen Dialogs ist die Suche nach praktikablen Lösungen beim Anschluss von Bioenergieanlagen an die Versorgungsnetze.  Der rapide Anstieg der Windenergie in Sachsen-Anhalt hat einen umfangreichen Ausbau des Leitungsnetzes erforderlich gemacht. Dadurch sind Probleme beim Anschluss neuer Biogasanlagen und der Abnahme des damit vornehmlich in Grundlast erzeugten Stroms entstanden. Rehberger sagte: ¿Die Landesregierung setzt sich in diesen Gesprächen für einvernehmliche Lösungen ein, die nicht zu einem weiteren Anstieg der Energiepreise führen. Sowohl die Bürger als auch die Unternehmen unseres Landes sind auf bezahlbare Energiepreise angewiesen. Auch andere erneuerbare Energien müssen neben der Windkraft eine Chance haben. Gerade im Ausbau der Bioenergie stecken bedeutende Entwicklungspotenziale für den ländlichen Raum.¿ Die Landesregierung hat zwar rechtlich weder Regelungs- noch Vollzugskompetenz ¿ alle diesbezüglichen Kompetenzen liegen beim Bund ¿ will aber im Konflikt zwischen Investoren und Netzbetreibern vermitteln. Ministerin Wernicke betonte: ¿Es muss schnell eine Lösung gefunden werden, die den Interessen aller Seiten gerecht wird: Die landwirtschaftlichen Energieerzeuger brauchen Planungssicherheit, die Netzbetreiber müssen an Netzsicherheit und Kosten denken und die Bürger wollen zuverlässige Stromversorgung zu bezahlbaren Preisen.¿ Wernicke fügte hinzu, das jetzige Erneuerbare Energiengesetz sei aus Ihrer Sicht ergänzungsbedürftig: ¿Wir brauchen eine Vorrangregelung für kontinuierlich einspeisende Anlagen mit hoher Verfügbarkeit.¿ In Sachsen-Anhalt wurden Ende 2004 bereits 18,4 Prozent der Nettostromerzeugung durch Erneuerbare Energien erbracht. Das ist fast das Doppelte des Bundesdurchschnitts. Die Landesregierung hat sich stets für eine verstärkte Nutzung der Biomasse eingesetzt. Dabei geht es nicht nur um den Klimaschutz und die Verringerung der Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten, sondern speziell für das Land auch um eine kontinuierliche Wertschöpfung in der Landwirtschaft. Investitionen sollen angestoßen und Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. Schwerpunkt der Diskussion beim heutigen Spitzengespräch war die Frage, wie geplante Biogasanlagen trotz Engpässen in den Leitungsnetzen ohne Zeitverlust an das Energienetz angeschlossen werden können. Darüber hinaus ging es darum, wie verlässliche und belastbare Aussagen zur Stromabnahme getroffen werden können. Um die Netzsicherheit zu gewährleisten und weiter Anlagen der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien anschließen zu können, favorisieren die Netzbetreiber den Einsatz eines Netzsicherheits-Management-Systems (NSM). Dieses räumt bei Netzüberlastung die Möglichkeit ein, die Einspeiseleistung von Erzeugeranlagen zu reduzieren oder diese ganz abzuschalten. Da den Investoren von Biogasanlagen Angaben zur Eingriffshäufigkeit und Eingriffsdauer fehlen, lässt sich die Wirtschaftlichkeit von Investitionen nicht ermitteln. Diese brauchen die Banken jedoch für ihre Risikoabschätzung. Um hier mehr Planungssicherheit für Investoren zu schaffen sind die Netzbetreiber bereit, gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Elektrische Netze der Universität Magdeburg eine Studie zum künftigen Netzverhalten zu erarbeiten.  Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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