Bauminister Daehre: Hettstedt ist Sieger im landesweiten Wettbewerb ?Barrierefreie Kommune?
Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 004/06 Ministerium für Bau und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 004/06 Magdeburg, den 20. Januar 2006 Bauminister Daehre: Hettstedt ist Sieger im landesweiten Wettbewerb ¿Barrierefreie Kommune¿ Die Städte Hettstedt, Wernigerode und Wittenberg sind als Sieger aus dem zweiten Landeswettbewerb ¿Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune¿ hervorgegangen. Mit der Zuerkennung der ersten bis dritten Preise haben die Städte nun Anspruch auf eine bevorzugte Bewilligung von Fördermitteln aus dem Programm ¿Stadtumbau Ost¿ in Höhe von 500.000 (Hettstedt), 300.000 (Wernigerode) und 200.000 Euro (Lutherstadt Wittenberg). Darüber hinaus hat die Jury die Wettbewerbsbeiträge der Städte Roßlau, Klötze und Sangerhausen mit einer Anerkennung gewürdigt, die mit einem Fördermittelanspruch von jeweils 100.000 Euro verbunden ist. Bei der feierlichen Preisverleihung im Gebäude des Landtags von Sachsen-Anhalt in Magdeburg würdigte Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre heute die vielfältigen Bemühungen der Wettbewerbsteilnehmer, die Belange von Menschen mit Behinderung zu einem festen Bestandteil der städtebaulichen Entwicklung zu machen. ¿Diese Aufgabe darf uns nicht nur in Sonntagsreden beschäftigen", forderte der Minister. Der aller zwei Jahre stattfindende Wettbewerb zeige, dass ein Einstellungswechsel im Gange sei. ¿Viele Kommunen sind engagiert dabei, Barrierefreiheit als einen Standortvorteil umzusetzen¿, sagte Daehre. Nach Ansicht von Daehre haben die in diesem Jahr eingereichten Beiträge gezeigt, dass Barrierefreiheit nicht zwingend mit enormen Kosten verbunden sein müsse. ¿Oftmals sind es scheinbar kleine Veränderungen, die in der Summe ein schlüssiges Gesamtbild entstehen lassen¿, sagte der Minister. An dem Wettbewerb hatten sich insgesamt 13 Kommunen beteiligt ¿ neben den Erstplatzierten auch die Städte Havelberg, Stendal, Haldensleben, Zielitz, Magdeburg, Halle und Weißenfels. Kurzdarstellung der Wettbewerbsbeiträge: Hettstedt Der Beitrag der Stadt Hettstedt beginnt mit den Leitlinien zum Gesamtkonzept, die vom Stadtrat im Jahr 2000 beschlossen wurden. Inhalte dieser Gesamtplanung sind barrierefreies Bauen, Wohnen und Gewerbe, barrierefreie Infrastruktur und Teilhabe an Kultur und Sport, Kommunikation und Information sowie barrierefreie Bildung und Der Wettbewerbsbeitrag der Stadt bezieht sich auf die Neugestaltung des Vöhringer Platzes. Dabei wird eine komplexe Bearbeitung des Verkehrsbereiches, des ruhenden Verkehrs, der Haltestellenbereiche, des Informationssystems, der Busse und weiterer Einrichtungen aufgezeigt. Mit dem Vöhringer Platz hat die Stadt Hettstedt eine Maßnahme mit nachgewiesenen städtebaulichen Missständen ausgewählt. Mit der Neugestaltung soll erreicht werden, dass das Leitbild der geschlossenen Transportwege umgesetzt werden kann und dass durch die Neuordnung der Verkehrsströme und der Fußwegeverbindung der Busbahnhof in das städtebauliche Gesamtkonzept integriert wird. Eine wichtige, angemessene und realisierbare Maßnahme, die im Vergleich zu den anderen Beiträgen dass umfassendste Konzept im Sinne der Preisausschreibung darstellt. Wernigerode Im Beitrag der Stadt Wernigerode erfolgt die Darstellung der realisierten und geplanten Maßnahmen anhand einer Mängel-Chancen-Analyse. Die in der Umsetzung befindlichen und realisierten Maßnahmen beziehen sich auf die Gestaltung öffentlicher Freiflächen und Gebäude, auf Wohnen, den ÖPNV und ruhenden Verkehr, den öffentlichen Straßenbau, auf touristische Planungen, Ausbildungs- und Werkstätten und auf Maßnahmen für Blinde und Sehbehinderte. Hierzu erfolgte jeweils eine kurze Beschreibung mit bildlicher Darstellung. Die Zielstellungen für die Gesamtplanung der Kommune wurden aus der Mängel-Chancen-Analyse entwickelt und daraus ist der Maßnahmenkomplex Achse Bahnhof-Innenstadt-Fußgängerzone als Wettbewerbsbeitrag hervorgegangen. Im Einzelnen handelt es sich um die Neugestaltung der Fußgängerzone, den Ausbau der ÖPNV-Schnittstelle Bahnhof und ein Orientierungssystem im Stadtzentrum, ambitionierte Aufgaben, die schlüssig in ein städtebauliches Gesamtkonzept eingebettet sind. Mit di esem Konzept wird ein beispielhafter Weg aufgezeigt, den Balanceakt zwischen Stadtentwicklung, Denkmalpflege und Tourismus zu bewältigen. Insgesamt ein sehr ausgewogener Beitrag der alle Wettbewerbskriterien erfüllt. Wittenberg Die Stadt Wittenberg beginnt ihren Beitrag mit einer ausführlichen Situationsanalyse für die Bereiche Wohnen, öffentliche Gebäude und Grünanlagen, Straßenbau, ruhender Verkehr und ÖPNV, für die barrierefreie Umsetzungsvarianten vorgestellt werden. Die Stadt hat eine Konzeption zur barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Raumes und Lebens entwickelt, welche die Förderung des öffentlichen Dialoges, der selbstbestimmten Lebensformen, von Assistenz und mobilen Diensten und der Qualität von teilstationären und stationären Lebensformen zur Grundlage hat. Die drei Wettbewerbsbeiträge von Wittenberg sind der Bau eines Jugendgästehauses, ein altengerechtes Wohnen mit Betreuungsangebot und die Gestaltung des ¿Bahnhofsvorplatzes Ost¿. Bei allen Projekten wurde jede der im Auslobungstext geforderten Kriterien herausgearbeitet. Alle Projekte sind sehr gut in das Gesamtkonzept der Stadt eingebettet und zeichnen sich durch eine sehr beispielhafte Herangehensweise aus. Auch hier ist positiv hervorzuheben, das ein Exemplar des Beitrages in Blindenschrift eingereicht wurde. Klötze Der Wettbewerbsbeitrag der Stadt Klötze umfasst zwei Maßnahmen. Die erste Maßnahme ist der Umbau einer Schule zu einer Seniorenwohnanlage mit optimalen Rahmenbedingungen. Hier soll eine Wohnform zwischen Pflegeheim und Betreutem Wohnen entstehen. Die Umfeldgestaltung soll durch die Integrierung von Spielflächen auch generationenübergreifende Begegnungen ermöglichen. Der zweite Beitrag befasst sich mit der Umgestaltung des Busbahnhofes. Hier sollen zusammen mit den Bürgern der Stadt konkrete Ansätze erarbeitet werden, die eine hohe Aufenthaltsqualität, Übersichtlichkeit, Sicherheit sowie Barrierefreiheit in Einklang bringen. Die Stadt hat damit in Anbetracht ihrer Möglichkeiten ein beeindruckendes Konzept mit klar definierten Einzelmaßnahmen eingereicht. Insgesamt wird belegt, dass alle Maßnahmen sehr gut in ein städtebauliches Gesamtkonzept eingebettet sind, daher ist der beschriebene Weg zur barrierefreien Kommune in diesem Jahr eine Annerkennung wert. Roßlau Als Sieger des Wettbewerbs aus dem Jahr 2003 hat sich die Stadt Roßlau auch an diesem Wettbewerb beteiligt. Der Wettbewerbsbeitrag gliedert sich in mehrere Teile. Der erste Teil enthält die Gesamtplanung der Stadt zur Verbesserung der Barrierefreiheit. Die Maßnahmen sind konzeptionell sehr gut beschrieben und die Einbindung in ein städtebauliches Gesamtkonzept unter Einbeziehung der Interessenvertreter ist erkennbar. Besonders hervorzuheben ist das ¿freundliche Logo¿ - eine Weiterentwicklung der Idee ¿Kommunikationsdisplay¿, welche beim Wettbewerb 2003 vorgestellt wurde. Diese Idee stellt eine beispielhafte Kompromisslösung. Auch in diesem Jahr wieder ein sehr gelungener Beitrag, der anerkennungswürdig ist. Sangerhausen Die Stadt Sangerhausen stellt im ersten Teil des Beitrages bereits realisierte Maßnahmen vor, die in einen Gesamtplan zur Stadtentwicklung eingebunden sind. Im Einzelnen werden Maßnahmen in öffentlichen Gebäuden und im ruhenden Verkehr beschrieben. Besonders erwähnenswert sind die Maßnahmen beim ÖPNV, ruhenden Verkehr und im öffentlichen Straßenbau. Das Stadtbussystem beinhaltet einen zentralen Rendevouzpunkt in der Innenstadt, die Frei räume und Verkehrsbereiche sind mit abgerundeten Tiefborden ausgestattet und bei Parkplätzen wird besonders auf einen Oberflächenbelag mit engen Fugen geachtet. Die geplanten Maßnahmen beziehen sich auf ein behindertengerechtes Leitsystem in Punktschrift und die Erweiterung des ¿Duft- und Säulengartens¿ im Europa-Rosarium, auf die Sanierung des Zentrums der südwestlichen Stadterweiterung, auf die Touristinformation und Freiraumgestaltung, auf den Sangerhäuser Bahnhof und das historische Rathaus. Der Beitrag lässt eine klare Konzeption und klare Zielstellungen erkennen, die in ein Stadtentwicklungskonzept eingebunden sind. Auch hier wurde ein Beitragsexemplar in Blindenschrift erstellt wurde. 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