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Halle (Saale), den 09.03.2006

Das Projekt "ChiK" wächst aus seinen Kinderschuhen

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 24/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 24/06 Halle, den 9. März 2006 Das Projekt "ChiK" wächst aus seinen Kinderschuhen Beim gestrigen Besuch des Präsidenten des Landesverwaltungsamtes, Thomas Leimbach, im Genthiner "Bismarck-Gymnasiums" demonstrierten Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse eindrucksvoll, welche praktischen Erfahrungen sie durch das Projekt "Chik" mit chemischen Vorgängen innerhalb weniger Monate schon sammeln konnten. Mit Beginn des Schuljahres 2005/2006 beteiligt sich das "Bismarck-Gymnasiums" neben vier anderen Schulen Sachsen-Anhalts am Projekt " Ch emie i m K ontext", kurz ChiK, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Dabei geht es vorrangig um die Weiterentwicklung der Qualität des Chemieunterrichts. Ziel ist, die Schülerinnen und Schüler durch Anschaulichkeit und Praxisnähe vom situationsbezogenen zum systematischen Verständnis chemischer Konzepte und Vorgänge zu führen. Der Leiter des Gymnasiums, Herr Wienmeister, erläuterte den aktuellen Stand bei der Umsetzung des Projektes und die weiteren Vorhaben. Ausgehend von den alltäglichen Erfahrungen (wie etwa ¿Chemie am Frühstückstisch¿) sollen die Schülerinnen und Schüler schrittweise an das Verstehen chemischer Zusammenhänge herangeführt werden. Dazu gehören auch Ausflüge oder Exkursionen von Schulklassen während des Chemieunterrichtes in Chemieunternehmen, um dort anhand von praktischen Beispielen zum besseren Verständnis geführt zu werden. Herr Leimbach zeigte sich von den Erfolgen beeindruckt: ¿Die Teilnahme an einem solchen Projekt hat für unser Land als wichtiger Chemieregion Mitteldeutschlands besondere Bedeutung. Was natürlich hier in erster Linie gefragt ist, sind engagierte Lehrer, die das Projekt in Gang bringen und am Laufen halten.¿ Das Projekt ChiK existiert bereits seit drei Jahren in zwölf Bundesländern und wurde im Schuljahr 2005/2006 für die nächsten drei Jahre auf insgesamt 14 Bundesländer ausgedehnt, Sachsen-Anhalt gehört zu den Neueinsteigern. Die fünf beteiligten Schulen des Landes sind neben dem ¿Bismark-Gymnasium¿ Genthin, die Sekundarschule ¿Diesterweg¿ Roitzsch (Landkreis Bitterfeld), das ¿Pestalozzi-Gymnasium¿ Havelberg, das ¿Lucas-Cranach-Gymnasium¿ Wittenberg und das ¿Georg-Cantor-Gymnasium¿ Halle. In Sachsen-Anhalt sollen vor allem Themen bearbeiten werden, bei denen derzeit ein hoher Handlungsbedarf besteht: - Kooperation und inhaltliche Abstimmung zwischen den naturwissenschaftlichen Fächern. Hier soll der Focus insbesondere auf die Gestaltung und Weiterentwicklung des fächerverbindenden naturwissenschaftlichen Unterrichts gelegt werden. - Unterrichtsentwicklung im Rahmen der Gestaltung des Überganges von der Halbtagsschule zu den verschiedenen Formen der Ganztagsschule. Im Rahmen des Projekts arbeiten die Fachlehrer der ausgewählten Schulen an der Weiterentwicklung der Qualität des Chemieunterrichts mit. Dabei werden sie durch einen Beirat, in dem auch ein schulfachlicher Referent des Landesverwaltungsamtes mitarbeitet, unterstützt. Hintergrund: Chemie im Kontext ist ein neues Curriculum für den Chemieunterricht, das - angelehnt an das Salters Advanced Chemistry Project aus England - von den Universitäten Kiel (IPN), Dortmund, Saarbrücken und Oldenburg entwickelt wird. Gründe für die notwendigen Veränderungen liegen in den Ergebnissen aus der Lehr- und Lernforschung. Diese haben gezeigt, dass jeder einzelne Schüler sein Wissen selbst konstruiert, das Wissen immer situiert ist, also auch situiert erlernt wird bzw. werden sollte und das situiertes Wissen anwendungsbezogen und somit authentisch ist. Da das Wissen, das ein Schüler im Chemieunterricht erwirbt, ihm (auch) außerhalb der Schule von Nutzen sein soll, gilt es, die Relevanz chemischer Aspekte im Alltag und im Leben des Einzelnen deutlicher zu machen und die chemischen Fachinhalte so zu vermitteln, dass der Schüler in Anwendungssituationen darauf zurückgreifen kann. Die Unterrichtsgestaltung ist im Unterricht nach ChiK gekennzeichnet durch die folgenden vier Phasen: In der Begegnungsphase werden die Schülerinnen und Schüler mit der Thematik vertraut gemacht. Rein fachchemische Inhalte sollten hier möglichst noch nicht im Vordergrund stehen. In der Neugier- und Planungsphase stellen die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen an den Kontext. Dabei werden sowohl alltagsbezogene als auch fachchemische Aspekte berücksichtigt. Die Schülerfragen werden gesammelt und nach Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern im weiteren Unterricht beantwortet. In der Erarbeitungsphase sollen die Schüler die erkannten Problemaspekte und Fragen möglichst selbständig lösen. Moderne lernpsychologische Erkenntnisse nutzend soll in dieser Phase der Methodenvielfalt eine besondere Bedeutung beigemessen werden. Die Vertiefungs- und Vernetzungsphase hat in diesem Curriculum eine besondere Bedeutung, da die Basiskonzepte in der Regel nicht in einem Stück, sondern in verschiedenen "Portionen" entlang bestimmter größerer Themenstellungen behandelt werden. Es sind sowohl vertikale Verknüpfungen mit Inhalten aus der Mittelstufe bzw. vorangegangenem Unterricht, aber auch horizontale Verknüpfungen (von einzelnen Kontexten bzw. der innerhalb der Kontexte angesprochenen Fachinhalte), sowie Vernetzungen in andere Fächer hinein, etwa der Biologie, Physik oder Sozialkunde denkbar. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.chik.de. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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