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Magdeburg, den 06.04.2006

Lagebericht zur Hochwassersituation im Land Sachsen-Anhalt - Stand Mittwoch, 05. April 2006, 06:00 Uhr

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 073/06 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 073/06 Magdeburg, den 5. April 2006 Lagebericht zur Hochwassersituation im Land Sachsen-Anhalt - Stand Mittwoch, 05. April 2006, 06:00 Uhr Nach Auskunft von Innenminister Klaus Jeziorsky stellt sich die Hochwassersituation wie folgt dar: 1.  Meteorologische Lage Am Mittwoch wechseln Wolken und Sonne einander ab, und es ist im wesentlichen niederschlagsfrei. Es werden maximal 6 bis 8, im Gebirge um 4 Grad erreicht. Nachts ist es teils wolkig, teils klar bei 1 bis -3 Grad. Am Donnerstag und Freitag herrscht unter Hochdruckeinfluss meist freundliches Wetter mit gebietsweise längerem Sonnenschein. Niederschläge sind nicht zu erwarten. Die Höchstwerte liegen bei 6 bis 10 Grad. In der Nacht zu Freitag kann es nochmals stellenweise leichten Frost geben. Die Nacht zu Sonnabend wird mit 4 bis 2 Grad milder. 2.  Hydrologische Lage Flussgebiet Elbe: Auf sachsen-anhaltischem Gebiet werden für die nächsten Tage noch weiterhin steigende Wasserstände erwartet. Der Höchststand des Wassers soll zum Ende dieser Woche erreicht werden. Es soll sich ein langgestreckter Scheitel mit sehr langsam fallenden Pegeln herausbilden, der dann auf Grund der Länge und des sehr hohen Wasserstandes eine gewaltige Last auf die Deiche ausüben wird. Der langgezogene Hochwasserscheitel hat am gestrigen Tage Sachsen erreicht. Der Richtwert der Alarmstufe 4 an den Pegeln Aken und Barby ist weiterhin überschritten. Die Öffnung des Pretziener Wehres erfolgte am 31. März 2006 ab 09:00 Uhr. Hierdurch wird ca. 1/3 des Elbwassers um Schönebeck und Magdeburg herumgeleitet. Flussgebiet Saale: Für den Wasserlauf der Saale in Sachsen-Anhalt bis zur Mündung der Weißen Elster kurz oberhalb des Pegels Halle-Trotha UP hat sich eine rückläufige Wasserführung eingestellt. Ab Elstermündung bis Pegel Bernburg UP wird der Rückgang noch durch einen sehr langsamen Verlauf gekennzeichnet sein. Der Hochwasserscheitel passiert mit sehr lang gezogenen Charakter derzeit rückstaubeeinflusst das Mündungsgebiet zur Elbe am Pegel Calbe UP mit ca. 790 cm. Der Richtwert der Alarmstufe 3 wird damit am Pegel Calbe UP nicht überschritten werden. Wipper und Eine sind hochwasserfrei. Flussgebiet Mulde: In Freiberger und Zwickauer Mulde sowie in der gesamten Vereinigten Mulde bis zur Mündung im Bereich Dessau haben sich durchgängig fallende Wasserstände eingestellt. Der Rückgang der Wasserführung ist dabei durch einen sehr schleppenden Verlauf gekennzeichnet. Durch die zusätzliche Rückstaubeeinflussung durch die Elbe bleibt die hydrologische Lage, bezogen auf die Mulde, im Mündungsbereich im Stadtgebiet von Dessau noch angespannt. 3.  Gefahrenschwerpunkte im Land Sachsen-Anhalt Landkreis Wittenberg Seit 10:00 Uhr für die ELBE LK WB HW-AS IV ausgelöst. Deichrutschungen landseitig an den Deichbermen bei Pratau-Seegrehna stellen ein geringes Ausmaß dar und gelten als unproblematisch. Stab SAE arbeitet seit Samstag, 24 Stunden-Erreichbarkeit gewährleistet. Stadt Dessau Einsatzschwerpunkt stellt im Moment die Sicherung des Betriebsdeiches des Luisiums dar (DE-Waldersee). Der Stab SAE arbeitet seit 01. April 2006 um 07:00 Uhr rund um die Uhr. Landkreis Anhalt-Zerbst Gefahrenschwerpunkte sind zur Zeit die Gebiete Wörlitzer Winkel, die Kulturstiftung Dessau-Wörlitzer Gartenreich und die Stadt Roßlau. Der Stab SAE ist rund um die Uhr einsatzbereit und in den Städten und Verwaltungsgemeinschaften der Elbanrainergemeinden werden örtliche Einsatzleitungen gebildet, die eine ständige Deichkontrolle seit dem Auslösen der Hochwasseralarmstufe IV gewährleisten. Landkreis Köthen Gegenwärtig zeichnen sich keine örtlichen Gefahrenschwerpunkte ab. Die Leitungs- und Koordinierungsgruppe als Vorstufe des KatS-Stabes steht in Rufbereitschaft und ist in ständigem Kontakt zur Leitstelle. Stadt Aken hat seit 01.04. Führungspunkt eingerichtet (24 Stunden). Ca. 1.500 Sandsäcke wurden gefüllt und liegen im städtischen Bauhof bereit. Landkreis Schönebeck Derzeit sind keine besonderen örtlichen Gefahrenschwerpunkte vorhanden. Der Stab SAE ist eingerichtet. Landkreis Jerichower Land In der Gemeinde Biederitz werden Deichsicherungsmaßnahmen im Bereich der Rennbahn  unternommen, um elf Häuser vor einer möglichen Überflutung zu schützen. Die Verwaltungsgemeinschaft und die Gemeinde (Biederitz) verstärkten mit der Feuerwehr und THW-Kräften einen errichteten Hilfsdamm. Der Stab SAE ist eingerichtet und 24 Stunden erreichbar. Alle Elbanlieger haben ein Diensthabendensystem eingeführt, dass die eingesetzten Deichwachen unterstützt und die Hilfsleistungen koordiniert. Landeshauptstadt Magdeburg Angespannte Hochwassersituation, Kräfte und Mittel sind vorbereitet. Der Stab SAE wurde eingerichtet. Landkreis Ohrekreis Derzeit keine örtlichen Gefahrenschwerpunkte. Im Landkreis wurde der KatStab eingerichtet. Landkreis Stendal Bevorstehende teilweise Überschwemmungen der Orte Demker und Elversdorf, die Alanddeiche sind gefährdet, das Alandabschlusswehr wurde gesetzt.  Der Katastropenfall ist seit dem 03.04.06 festgestellt worden, der Katastrophenschutzstab wurde einberufen. 4.  Kräfteübersicht Feuerwehren THW Kfz Helfer Kfz Helfer Landkreis Wittenberg 3 37 0 0 Stadt Dessau 0 59 0 16 Landkreis Anhalt-Zerbst 2 14 4 6 Landkreis Köthen 0 4 0 0 Landkreis Schönebeck 4 19 0 0 Landkreis Jerichower Land 5 75 3 30 Landeshauptstadt Magdeburg 13 65 3 16 Landkreis Ohrekreis 1 7 0 0 Landkreis Stendal Bevölkerung Sonstige Gesamt Kfz Helfer Kfz Helfer Gerät Kfz Helfer Gerät Landkreis Wittenberg 0 86 0 0 0 0 125 0 Stadt Dessau 0 0 0 25 0 0 100 0 Landkreis Anhalt-Zerbst

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