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Halle (Saale), den 02.05.2006

Macht das Tor auf - Theateraufführungen in Merseburg, Salzwedel und Helmstedt zum Leben von Michael Gartenschläger

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 59/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 59/06 Halle (Saale), den 3. Mai 2006 Macht das Tor auf - Theateraufführungen in Merseburg, Salzwedel und Helmstedt zum Leben von Michael Gartenschläger Aus Anlass des 30. Todestages von Michael Gartenschläger zeigt die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn an drei verschiedenen Orten das Theaterstück  ¿Macht das Tor auf¿. 1. Merseburg am 8. Mai 2006, 15.00 Uhr Schloss-Gartensalon Veranstalter: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und LpB in Zusammenarbeit mit BSTU, Außenstelle Halle und Stadtmarketing Merseburg 2. Brunnentheater Helmstedt am 9. Mai 2006, 10.30 Uhr Veranstalter: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und LpB in Zusammenarbeit mit Schulen aus den Landkreisen Bördekreis, Ohrekreis und dem Verein ¿Grenzenlos ¿ Wege zum Nachbarn¿ 3. Berufsschule in Salzwedel, 12.05.2006, 11.00 Uhr Veranstalter: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und LpB in Zusammenarbeit mit Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, Bürgerkomitee, Sachsen-Anhalt, BStU, Außenstelle Magdeburg. Die Aufführung dauert 70 Minuten, der Eintritt ist frei, anschließend wird es eine Diskussionsrunde mit interessierten Zuschauern, den Schauspielern und den Projektgestaltern geben. Das Theaterstück über das tragische Schicksal Michael Gartenschlägers, der mit gerade einmal 32 Jahren an der deutsch-deutschen Grenze erschossen wurde entstand in Zusammenarbeit mit dem Interkunst e.V. Berlin, der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und der Gedenkstätte Marienborn. Grundlage für den Text bildeten Schilderungen von Zeitzeugen und Berichte und Dokumente aus den Unterlagen der ehemaligen Staatssicherheit (BStU). Hintergrund Michael Gartenschläger war einer der 1000 Menschen, die an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu Tode kamen. Den Toten einen Namen, ein Gesicht zu geben und ihre Geschichte zu erzählen war Motivation für die Theatermacher, dass kurze Leben des jungen Mannes aufzuarbeiten. Michael Gartenschläger hat vor allem durch sein Ende eine gewisse Bekanntheit erlangt. In seiner ganzen Person, als 14 jähriger Jungpionier, der sich entgegen seiner Umwelt in Strausberg gegen die Jugendweihe und für die Konfirmation entschied, als 16jähriger Mitbegründer des Ted-Herold-Fanclubs Strausberg, der seine Rock-`n`-Roll-Musik hören wollte im umgebauten Kaninchenstall seiner Eltern, der nach dem Mauerbau ¿Macht das Tor auf¿ und ¿Freie Wahlen¿ oder ¿SED - nee¿ an Strausbergs Häuserwände pinselte, der als verzweifelter 17-jähriger deshalb, zu lebenslänglicher Haft verurteilt, depressiv wurde über den Tod des Vaters und der Mutter, zu deren Beerdigung er nicht fahren durfte, der - nach knapp zehn Jahren freigekauft von der Bundesrepublik ¿ als Suchender ankam im Westen, sich eine ¿ florierende ¿ wirtschaftliche Existenz aufbaute als Tankstellenpächter in Hamburg, der neuen deutschen Ostpolitik mit Motto ¿Wandel durch Annäherung¿ mit Unverständnis begegnete und deshalb beschloss, Fluchthelfer zu werden, 31 Menschen herausholte aus der DDR und schließlich den Unrechtscharakter der SED-Diktatur an den Pranger stellen wollte durch die Demontage dieser mörderischen Splittermine 70 ¿ SM 70 ¿ die alle Lebewesen, die den Zündmechanismus auslösten regelrecht zerfetzten, so dass diese in der Regel am einem ¿Entblutungsschock¿ starben... Darüber hat noch niemand ein Theaterstück gemacht. Die Gedenkstätte hat deshalb vor vier Jahren eine Ausstellung hierzu produziert (allein vom 13. August bis zum 2. November 2003 in der Gedenkstätte in Marienborn von über 40.000 Menschen gesehen), die seitdem erfolgreich durch die Bundesrepublik tourt. Mit der Ausstellung und dem Theaterstück möchten die Initiatoren dazu beizutragen, dass Michael Gartenschlägers Haltung und sein Wirken hinreichend in der Bundesrepublik gewürdigt werden. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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