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Magdeburg, den 11.05.2006

10. Bundeskongress der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen eröffnet / Ministerpräsident Böhmer: Totalitären Charakter der DDR nicht verharmlosen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 231/06 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 231/06 Magdeburg, den 12. Mai 2006 10. Bundeskongress der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen eröffnet / Ministerpräsident Böhmer: Totalitären Charakter der DDR nicht verharmlosen Anlässlich der heutigen Eröffnung des 10. Bundeskongresses der Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR im niedersächsischen Königslutter warnte der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer vor einer Verharmlosung des totalitären Charakters der DDR. Bei aller Notwendigkeit einer differenzierten Sicht der DDR-Geschichte dürften die systematische Verfolgung Andersdenkender und die subtile Bespitzelung und Durchdringung des Alltags durch die Stasi nicht vergessen werden. Weder dürften durch Vergleiche die Verbrechen der Nationalsozialisten relativiert noch das Unrecht in der SED-Diktatur bagatellisiert werden. Ausdrücklich wandte sich Böhmer gegen eine Schlussstrichmentalität. Vielmehr müsse man sich der Geschichte vorbehaltlos stellen, auch wenn die Konfrontation mit dem Unbequemen im einzelnen schmerzhaft sei. Aber die Aufarbeitung der Geschichte verlange Mut, vor allem Mut zur Aufrichtigkeit. Hierzu gehöre, die Perspektive und das Leid der Opfer nicht auszublenden, deren Schicksale niemandem gleichgültig sein könnten. Nach dem Zerfall von Diktaturen stelle sich jeder Gesellschaft die Frage, wie mit Opfern und Tätern umzugehen sei. Unumgänglich bleibe, aus der Vergangenheit die richtigen Lehren für unser gegenwärtiges und zukünftiges Handeln zu ziehen. Diese erlernte Zeitgenossenschaft seien wir nicht zuletzt den Opfern politischer Gewaltherrschaft schuldig. In diesem Zusammenhang hob der Ministerpräsident hervor, dass es eine solidarische Verpflichtung der Gesellschaft gegenüber den Opfern der SED-Diktatur gebe. Vor diesem Hintergrund hätten die mitteldeutschen Bundesländer in einem im Februar 2006 in den Bundesrat eingebrachten Entschließungsantrag die Bundesregierung gebeten, zeitnah ein Konzept zur Unterstützung für die Opfer der SED-Diktatur vorzulegen. Ausrichter des jährlich stattfindenden Kongresses ist in diesem Jahr Sachsen-Anhalt, das die Konferenz als Kooperationsveranstaltung mit Niedersachsen durchführt. Um zu verdeutlichen, dass die Folgen der SED-Diktatur von allen Bundesländern gemeinsam getragen werden müssen, ist erstmals eine Stadt in den westdeutschen Bundesländern Kongressort. Der 10. Bundeskongress vom 12. bis 14. Mai 2006 steht unter dem Mott ¿Geteiltes Deutschland ¿ Gemeinsame Geschichte¿. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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