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Magdeburg, den 15.05.2006

Berufsbildungsbericht 2005 vorgestellt/Haseloff: Land und Bund sorgen auch 2006 für rund 2.650 zusätzliche Ausbildungsplätze

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 236/06 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 236/06 Magdeburg, den 16. Mai 2006 Berufsbildungsbericht 2005 vorgestellt/Haseloff: Land und Bund sorgen auch 2006 für rund 2.650 zusätzliche Ausbildungsplätze Sachsen-Anhalt beteiligt sich auch 2006 am ¿Ausbildungsplatzprogramm Ost¿ . Darüber informierte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Reiner Haseloff heute das Kabinett. Der Bund fördert in diesem Jahr die Bereitstellung von bis zu 13.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen für die neuen Länder. Davon entfallen maximal 2.141 auf Sachsen-Anhalt. Die Kosten teilen sich Bund und Länder. Jeder vom Bund geförderte zusätzliche Ausbildungsplatz für nicht vermittelte Bewerber muss demnach mit 6.774,62 Euro aus ESF-Mitteln des Landes kofinanziert werden (ESF = Europäischer Sozialfonds). Die Anteil des Landes summiert sich damit bis 2009 (Ende der Ausbildungsperiode) auf 14,5 Mio. Euro. Wie Haseloff dem Kabinett weiter berichtete, wird das Bund-Länder-Programm, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, auch in diesem Jahr durch ein Landesergänzungsprogramm aufgestockt. Damit sind bis zu 500 weitere Ausbildungsplätze förderbar. Im Landesergänzungsprogramm sind pro Ausbildungsplatz 13.549,24 Euro eingeplant, davon 75 Prozent aus ESF-Mitteln und 25 Prozent aus Landesmitteln ¿ Gesamtkosten bis 2009 maximal 6,774 Mio. Euro. ¿Sachsen-Anhalt reagiert damit auf die nach wie vor angespannte Situation am Ausbildungsmarkt,¿ erklärte Haseloff, ¿denn trotz leicht zurückgehender Bewerberzahlen wird für 2006 noch einmal eine erhebliche Ausbildungslücke prognostiziert.¿ Haseloff legte dem Kabinett heute auch den Berufsbildungsbericht 2005 vor. Darin wird ein deutlicher Rückgang der Zahl der BewerberInnen gegenüber dem Vorjahr registriert (- 2.730 auf 30.276). Zurückzuführen ist das vor allem auf die sinkende Zahl der Schulabgänger (32.095 gegenüber 34.766 im Vorjahr). Für 2006 wird ein weiterer leichter Rückgang der Schulabgängerzahlen prognostiziert, für 2007 noch einmal ein Aufwuchs (doppelter Abiturienten-Jahrgang). Ab 2008 gehen die Abgängerzahlen zunächst um etwa ein Drittel, ab 2010 sogar um mehr als die Hälfte zurück. Auch im Jahr 2005 ist es unter großen Anstrengungen aller Beteiligten am Pakt für Ausbildung gelungen, fast allen ausbildungswilligen und ¿fähigen BewerberInnen eine Ausbildungsmöglichkeit zu vermitteln. Nur 152 BewerberInnen blieben unvermittelt. Das ist ein Anteil an den Gesamtbewerbern von 0,5 Prozent und erneut ein Spitzenplatz unter den Bundesländern. Erfreulich ist, dass der Anteil der betrieblichen Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr deutlich von 42 auf 43,7 Prozent gesteigert werden konnte. Obwohl Sachsen-Anhalt seit mehreren Jahren die höchsten Werte bei der Ausbildungsbeteiligung der Unternehmen hat, bleibt das Angebot an betrieblichen Ausbildungsplätzen deutlich niedriger als die Nachfrage nach dualer Ausbildung. Die Differenz zwischen den ausbildenden Unternehmen (27 Prozent aller Unternehmen) und den ausbildungsberechtigten Unternehmen (54 Prozent) stellt ein beachtliches Potential für weitere Ausbildungsplatzangebote dar. Im verarbeitenden Gewerbe bilden bereits 47 Prozent aller Unternehmen aus. Vorrangiges Ziel der Partner im Ausbildungspakt bleibt unverändert die Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsplätze. Die Zahl der SchulabgängerInnen ohne Schulabschluss ist 2005 erfreulicherweise zurückgegangen, aber nach wie vor zu hoch. Im Schuljahr 2004/2005 verließen 11,7 Prozent der Jugendlichen die Schulen ohne Abschluss (Vorjahr: 14,0). Dieser Anteil ist bei den Jungen (rund 15 Prozent) immer noch fast doppelt so hoch wie bei den Mädchen (8,2 Prozent). Die Chancen von BewerberInnen ohne Schulabschluss sind nach vorliegenden Daten sehr schlecht. Deren Anteil an allen Auszubildenden liegt im IHK-Bereich bei 0,5 Prozent, im Handwerksbereich bei knapp 9 Prozent. Lediglich in den Bereichen Landwirtschaft (11 Prozent) und Hauswirtschaft (22 Prozent) stellt diese Gruppe einen nennenswerten Anteil der Auszubildenden. Bei der Berufswahl verhalten sich Jugendliche nach wie vor sehr konservativ. Die Hit-Liste der 10 am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe führen bei den Mädchen Büro-, Einzelhandels- und Dienstleistungsberufe an. Beliebtester Beruf bei den Jungen ist der Kfz-Mechatroniker, gefolgt von Koch und Tischler. Gerade am Beispiel Kfz-Mechatroniker zeigt sich aber, dass ¿Traumberufe¿ selten erreicht werden. Gerade einmal 30 Prozent der Bewerber mit diesen Berufswunsch sind tatsächlich in eine Ausbildung in diesem Beruf eingemündet. Dass Jugendliche oftmals noch von den realen Anforderungen des gewählten Berufes überrascht werden, zeigt sich in dem nach wie vor sehr hohen Anteil vorzeitig gelöster Ausbildungsverhältnisse. Fast 23 Prozent aller Ausbildungsverträge wurden vorzeitig aufgelöst, davon knapp die Hälfte bereits im ersten Ausbildungsjahr, ungefähr ein Fünftel sogar schon während der Probezeit. Allerdings lagen all diese Anteile leicht niedriger als in den Vorjahren. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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