: 240
Magdeburg, den 16.05.2006

Ministerpräsident Böhmer auf Anästhesistenkongress: Deutschland braucht den Mut zu unangenehmen Entscheidungen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 240/06 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 240/06 Magdeburg, den 17. Mai 2006 Ministerpräsident Böhmer auf Anästhesistenkongress: Deutschland braucht den Mut zu unangenehmen Entscheidungen Mehr Mut zu unangenehmen Entscheidungen in der Politik hat heute Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer vor dem Deutschen Anästhesistenkongress in Leipzig gefordert. Dies gelte auch hinsichtlich der Gesundheitsreform, betonte Böhmer. Der Ministerpräsident, der die traditionelle Hellmut-Weese-Gedächtnisvorlesung zur Eröffnung des Kongresses hielt, sprach zum Thema: "Wählerwille und Patientenwohl: Zwei Argumente zur Durchsetzung eigener Interessen in Politik und Medizin". Politiker, so Böhmer, seien schon lange nicht mehr nur ihrem Gewissen unterworfen, wie es das Grundgesetz fordere. Im Bestreben um die Durchsetzung von Zielen werde zu oft einem imaginären Wählerwillen Rechnung getragen. Das Ergebnis seien Kompromisse ¿ gelegentlich auch faule. "Der Politik in Deutschland fehlt der Mut zu unangenehmen Entscheidungen. Dennoch werden wir im Interesse aller um solche Entscheidungen nicht umhin kommen. Das gilt auch für die Gesundheitsreform", betonte der Regierungschef. Böhmer, der selber Arzt ist, warf auch der Medizin vor, unter dem Deckmantel des Patientenwohls häufig eigene Interesse zu verfolgen. Das Grundproblem, vor dem das Gesundheitssystem in Deutschland heute stehe, sei ein Kostenproblem. Die Ursachen dafür seien neben demographischen Faktoren und dem medizinischen Fortschritt oft genug auch anderer Art. So sei z. B. die Zahl der Herzkatheder-Untersuchungen in Deutschland seit Beginn der achtziger Jahre um das 18fache gestiegen. Es sei fraglich, ob dies allein im Patientenwohl begründet sei. Auch die Patienten müssten erkennen, dass nicht alles, was medizinisch machbar, auch sinnvoll sei. "Wir müssen akzeptieren, dass wir zur Gesunderhaltung selber mehr leisten müssen. Dazu zählt eine gesunde Lebensweise ebenso wie die Bereitschaft, für das Mehr an Leistungskraft der modernen Medizin auch einen höheren eigenen finanziellen Beitrag zu leisten." Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Impressum:
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt
Pressestelle
Hegelstraße 42
39104 Magdeburg
Tel: (0391) 567-6666
Fax: (0391) 567-6667
Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung