Markt statt Quote/Staatssekretär Aeikens fordert Ende der Milchkontingente
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 101/06 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 101/06 Magdeburg, den 1. Juni 2006 Markt statt Quote/Staatssekretär Aeikens fordert Ende der Milchkontingente Auf der anlässlich des Tags der Milch vom Landesbauernverband organisierten Milchkonferenz hat Landwirtschaftsstaatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens ein Ende der 1984 eingeführten Milchquoten gefordert. Diese passten nicht mehr in die Zeit, so der Staatssekretär. Statt der erhofften Preis- und Einkommenswirkung sei vor allem viel Bürokratie entstanden. Aeikens: "Wir brauchen mehr Markt statt Quote". Aeikens verwies auf die leistungsstarken Milcherzeuger im Land, die ebenso wie die 12 Molkereien und Käsereien den Herausforderungen sehr gut gewachsen seien. Die Milchquoten erfüllten schon lange nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck, die Milchmenge zu regulieren und die Erzeugerpreise zu stützen, sondern seien zum Wettbewerbsnachteil auf dem Weltmarkt geworden. Aeikens zufolge erschweren die Milchquoten das Wachstum aktiver, zukunftsfähiger Milchviehbetriebe, verteuerten den Strukturwandel und damit die Milchproduktion. Nach bisherigen Plänen der EU soll die Milchquotenregelung erst 2015 auslaufen. Das sei zu spät, betonte Aeikens und sprach sich dafür aus, früher das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Innerhalb der EU wird das Wachstumspotential für den Absatz von Milch und Milcherzeugnissen als begrenzt eingeschätzt. Kurzfristig wird mit einer höheren Nachfrage an Käse und Milcherzeugnissen in den mittel- und osteuropäischen Ländern gerechnet. Auf dem Weltmarkt wird mit stärkerer Nachfrage insbesondere aus Asien gerechnet. Allerdings liegen hier Chancen für die wettbewerbsfähigen europäischen Anbieter, die wir auch in Sachsen-Anhalt haben, so Aeikens. Hintergrund: Die Milchquoten wurden 1991 in den NBL eingeführt. Alle milchviehaltenden Betriebe erhielten ein bestimmtes Milchkontingent (Quote). Landwirte, die die Milcherzeugung neu aufnehmen wollten, konnten bis zum Jahre 2000 aus der Landesreserve des Landes Sachsen-Anhalt eine Milchquote bekommen. Heute halten in Sachsen-Anhalt ca. 800 Betriebe eine Milchquote. Ab dem Jahre 2000 können Milchquoten an den Milchbörsen gehandelt werden oder durch Verkauf/Pacht eines gesamten Betriebes oder durch die Bildung von Betriebskooperationen an einen anderen Milcherzeuger weitergegeben werden. Landwirte können nur die im Kontingent zugewiesene Milchmenge zu einem auskömmlichen Preis an Molkereien verkaufen bzw. direkt an Verbraucher vermarkten. Für darüber hinaus erzeugte Milchmengen sind so genannte Superabgaben an die EU zu zahlen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de
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