Gegenansichten. Fotodokumentation zur politischen und kulturellen Opposition in Ost(mittel)europa. Die 1960er bis 1980er Jahre.
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 113/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 113/06 Halle (Saale), den 2. August 2006 Gegenansichten. Fotodokumentation zur politischen und kulturellen Opposition in Ost(mittel)europa. Die 1960er bis 1980er Jahre. Ausstellung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn 13. August bis 25. September 2006 Seit ihrer Eröffnung am 13. August 1996 ist die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn vom einstigen Bollwerk des Grenzregimes und Sinnbild der Trennung - dem einzigen Denkmal seiner Art, das in dieser Form noch existiert - zum Ort des Erinnerns, des Trauerns, der Begegnung sowie zum Ort der Forschung und der historisch-politischen Bildung geworden. Anlässlich ihres 10jährigen Bestehens - im 45. Jahr des Mauerbaus und über 16 Jahre nach Überwindung der Teilung Deutschlands - entwickelte die Gedenkstätte in Kooperation mit der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt jetzt eine Sonderausstellung. Diese Sonderausstellung ¿Gegenansichten - Fotodokumentation zur politischen und kulturellen Opposition in Ost(mittel)europa. Die 1960er bis 1980er Jahre¿ wird am 13. August 2006, um 14.30 Uhr mit einer Gedenkfeier in der Gedenkstätte eröffnet Begrüßung Dr. Joachim Scherrieble Leiter der Gedenkstätte Grußwort Holger Hövelmann Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt Im Anschluss findet ab 16. 30 Uhr die Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Grenzdenkmal Hötensleben statt. Es spricht Holger Hövelmann, Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt. Zu der Gedenkfeier und Ausstellungseröffnung sind alle Medienvertreter und Interessierte herzlich eingeladen! Hintergrund Seit Eröffnung der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn haben bereits über 1.300.000 Besucherinnen und Besucher aus dem In- und Ausland die Gedenkstätte besichtigt und die Vielfalt der Bildungsangebote ¿jährlich über 1.200 Seminare und Projekttage ¿ genutzt. Der Widerstand gegen Teilung und SED-Diktatur war historisch eingebunden in das ¿andere¿ Europa der Menschenrechte und Sozialbewegungen. Über Jahrzehnte wirkten Dissidenten hinter dem ¿Eisernen Vorhang¿ als Impulsgeber für eine gewaltfreie Umformung der autoritären Regime in Osteuropa in eine demokratische Ordnung. Seit den ¿samtenen Revolutionen¿ sind inzwischen über sechzehn Jahre vergangen und der Beitritt der ostmitteleuropäischen und baltischen Staaten zur Europäischen Gemeinschaft, der die friedliche Überwindung der Teilung Europas besiegelte, ist seit über einem Jahr vollzogen. Dass die europäische Geschichte 1989/90 eine überraschende Wendung nahm, ist auch ihnen zu verdanken: den politisch Andersdenkenden und künstlerisch Unangepassten in Ost(mittel)europa. Noch kennt man die Namen von Václav Havel, Lech Wałęsa, Andrej Sacharow und Robert Havemann. Doch die Namen vieler ihrer Mitstreiter, die über drei Jahrzehnte auf die Ablösung der autoritären kommunistischen Regime hinwirkten, drohen in Vergessenheit zu geraten. Die Ausstellung ¿ Gegenansichten ¿ Fotodokumentation zur politischen und kulturellen Opposition in Ost(mittel)europa. Die 1960er bis 1980er Jahre ¿ erlaubt anhand von seltenen Fotografien und in einer länderübergreifenden Konzeption einen Einblick in die Welten der kulturellen und politischen Alternativszenen in der Sowjetunion, Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und der DDR. Die Ausstellung stützt sich auf Bildmaterial, das die Andersdenkenden selbst von ihren Welten schufen. Ihre Bilder zeigen politische Häftlinge in Internierungslagern, Drucker bei der Herstellung von verbotenen Publikationen, Porträts von Dissidenten und Dokumentationen politischer Aktionen. Vorgestellt werden Frauen, die unerschrocken ihr Recht auf gesellschaftliche Mündigkeit verteidigten. Die Vielfalt künstlerischer Alternativen spiegelt sich in Fotos der unabhängigen Theater- und Musikszenerien und in eigenwilligen Kunstaktionen wider. Unabhängigen Fotografen/innen wie Helga Paris, Harald Hauswald, Ivan Kyncl, Wladimir Sitschew oder Erazm Ciołek sowie unbekannten Fotoamateuren gelangen dabei Aufnahmen von großer menschlicher Ausstrahlungskraft. ¿ Lächeln war unsere einzige Waffe ¿, erklärten viele der Fotografierten. Dieses Lächeln ist in seiner schmerzlichen Ambivalenz zwischen Wehrlosigkeit und Kampfansage an das Regime in den Fotografien festgehalten. Das Bildmaterial stammt aus dem Archiv der Bremer Forschungsstelle Osteuropa mit Ergänzungen aus Berlin, Leipzig, Budapest, Moskau, Prag, Warschau sowie den USA. Vorgesehener Ablauf der Veranstaltung am 13. August 2006: 45 Jahre ¿Tag des Mauerbaus¿ 10 Jahre Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Gedenkfeier und Eröffnung der Sonderausstellung ¿Gegenansichten - Fotodokumentation zur politischen und kulturellen Opposition in Ost(mittel)europa. Die 1960er bis 1980er Jahre.¿ Beginn 14.30 Uhr in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Begrüßung Dr. Joachim Scherrieble Leiter der Gedenkstätte Grußwort Holger Hövelmann Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt ¿Erinnern und Gedenken¿ Prof. Dr. Hermann Schäfer Abteilungsleiter beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ¿Teilung und Opposition ¿ Ein Zeitzeugnis¿ Jiří Gru¿a Ehem. tschechischer Dissident, später tschechischer Botschafter in Wien und Bonn, Präsident des internationalen Pen-Clubs ¿Gegenansichten - Einführung in die Ausstellung¿ Dr. Heidrun Hamersky - Prof. Wolfgang Eichwede Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen Kulturelles Rahmenprogramm: ¿Grenze¿ LeseKonzert mit Konrad Bauer (Posaune), Peter Kowald (Bass) und Ludwig Schumann (Texte) Ab 16. 30 Uhr Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Grenzdenkmal Hötensleben . Es spricht Holger Hövelmann, Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt. Weitere Informationen erhalten Sie: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn An der BAB 2, 39365 Marienborn Telefon : (039406) 92090, Fax: (039406) 92099 Email: gedenkstaette@marienborn.de Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
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