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Magdeburg, den 03.08.2006

Landesregulierungsbehörde für Elektrizität und Gas Netzentgelte für weitere 6 Stromnetzbetreibergenehmigt: Senkungen bis zu 24 Prozent

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 109/06 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 109/06 Magdeburg, den 4. August 2006 Landesregulierungsbehörde für Elektrizität und Gas Netzentgelte für weitere 6 Stromnetzbetreibergenehmigt: Senkungen bis zu 24 Prozent Die Landesregulierungsbehörde für Elektrizität und Gas hat nach eingehender Prüfung zum 1. August 2006 die Stromnetzentgelte für weitere 6 Stromnetzbetreiber in Sachsen-Anhalt genehmigt. Im Ergebnis dieser Prüfung durch die beim Wirtschaftsministerium angegliederte Behörde ergab sich ein durchschnittliches Senkungspotenzial je nach Netzbetreiber über alle Spannungsebenen von 14 bis 24 Prozent zum bisherigen Preisniveau. Auch bei der ersten Genehmigungsphase zum 1. Juli waren Entgeltsenkungen in diesen Dimensionen (bis 29 Prozent) beschieden worden. Die Kosten für die Durchleitung des Stromes ¿ die Netzentgelte - machen rund ein Drittel des Strompreises aus. ¿Die Prüfungsergebnisse belegen, wie intensiv die Landesregierung jeden Posten abklopft, der den Strompreis beeinflusst¿, betont Minister Dr. Reiner Haseloff. ¿Andere Bundesländer und auch die Bundesnetzagentur sind weit entfernt von einer derart gravierenden Senkung der Entgelte für die Netznutzung. Wir werden mit gleicher Intensität darauf hinwirken, dass sich jede Kostensenkung letztlich auch im Strompreis für Haushalte und Unternehmen niederschlägt.¿ Die Landesregulierungsbehörde für Elektrizität und Gas des Landes ist für alle Netzbetreiber im Land verantwortlich, an deren Netz weniger als 100.000 Kunden angeschlossen sind (§ 54 EnWG). Zur Belebung des Wettbewerbs auf den Strom- und Gasmärkten ist es gegenwärtig die vordringliche Aufgabe, die Stromnetzentgelte für 23 Stromnetzbetreiber und 25 Gasnetzbetreiber im Land zu prüfen und zu genehmigen. Bereits genehmigt sind derzeit die Stromnetzentgelte für 10 Stromnetzbetreiber. 13 Anträge sind noch in der Prüfung und werden bis spätestens 1. Oktober 2006 beschieden. Einen Bescheid zum 1. August 2006 haben erhalten: - Stadtwerke Burg mit einer Senkung von insgesamt 19,27 Prozent zum bisher veröffentlichten Entgelt; - Dessauer Stromversorgung mit einer Senkung von insgesamt 21,15 Prozent zum bisher veröffentlichten Entgelt; - Stadtwerke Lutherstadt Eisleben mit einer Senkung von 14,45 Prozent zum bisher veröffentlichten Entgelt; - Halberstadtwerke mit einer Senkung von 17,57 Prozente zum bisher veröffentlichten Entgelt; - Stadtwerke Merseburg mit einer Senkung von 23,41 Prozent zum bisher veröffentlichten Entgelt; - Stadtwerke Schönebeck mit einer Senkung von 14,78 Prozent zum bisher veröffentlichten Entgelt. Die angegebenen Senkungen sind als Durchschnitt über alle Spannungsebenen einschließlich der Umspannung zu werten. Die Preissenkungen können auf den einzelnen Spannungsebenen von diesem Durchschnittswert abweichen. Ein Grund für diese Senkung war ein eng strukturiertes, von der Landesregulierungsbehörde vorgegebenes Kalkulationsschema. Jede Art von Kosten, die dem Netzbereich sachfremd sind, waren zu eliminieren. Auch Quersubventionierungen sowohl zwischen dem Netzbereich und dem Vertrieb als auch zwischen den Sparten mussten verhindert werden. Zukünftig entstehen entflochtene Energievertriebe, die selbstständig im Wettbewerb bestehen müssen. Durch die nunmehr festgestellten Entgelte kann mehr Wettbewerb entstehen. Stromhändler können damit das Netz zu gleichen Konditionen wie der Vertrieb des etablierten Unternehmens nutzen. Es kommt jetzt für den Kunden, unabhängig davon, ob Klein- oder Großkunde, darauf an, das Angebot des Wettbewerbs aufzugreifen und sich einen Händler zu suchen, der entsprechend seinem ganz  individuellem Abnahmeverhalten das günstigste Angebot zur Belieferung offeriert. Der Lieferantenwechsel an sich läuft vollständig elektronisch und ohne Probleme ab. Gewarnt sei an dieser Stelle dennoch vor allzu großer Euphorie, was sinkende Strompreise für das kommende Jahr anbetrifft. Die Stromeinkaufspreise im börslichen (EEX) und außerbörslichen Handel (OTC) sind für 2007 im Vergleich zu 2006 deutlich gestiegen, selbst wenn zwischenzeitlich Senkungen an der Börse zu erkennen waren. In der Gesamtstrombeschaffung ist dies bislang aber zu vernachlässigen. Die Strombörse reagiert, wie auch die ¿normale¿ Börse, auf bestimmte wirtschaftliche Entwicklungen der Branche mit Schwankungen, ohne dass ein bestimmtes Preisniveau von Dauer ist. Insofern sollte mehr oder weniger für das Jahr 2007 von stabilen Strompreisen ausgegangen werden, d.h. die gesunkenen Netznutzungsentgelte werden die Bezugskostensteigerungen ggf. kompensieren. Ausgeblendet sind bei dieser Betrachtung die um drei Prozentpunkte zum Januar 2007 steigende Mehrwertsteuer und die vermutlich steigenden Belastungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz. Bei der Genehmigung der Gasnetzentgelte ist es Ziel der Landesregulierungsbehörde diese bis zum Beginn des neuen Gasjahres am 1. Oktober 2006 bearbeitet zu haben. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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