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Halle (Saale), den 08.08.2006

Ausstellung ?Michael Gartenschläger ? Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland? in Strausberg

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 115/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 115/06 Halle (Saale), den 8. August 2006 Ausstellung ¿Michael Gartenschläger ¿ Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland¿ in Strausberg Ausstellungseröffnung am 10. August 2006 um 11.00 Uhr Am Sonntag, den 13. August 2006, jährt sich zum 45. Mal der Tag des Mauerbaus. Insbesondere DDR-Bürger und West-Berliner waren von der plötzlichen und gewaltsamen Abschirmung der geteilten Stadt entsetzt. Viele Berliner gingen in den ersten Tagen an die innerstädtische Grenze und protestierten gegen die bewaffneten Angehörigen der ¿Betriebskampfgruppen¿, winkten ihren Freunden und Verwandten über die sich auftürmenden Grenzbefestigungsanlagen und fühlten sich ohnmächtig. Eine Gruppe von fünf Strausberger Jugendlichen war ebenfalls entsetzt. Sie hatten bis zum Vorabend noch die offene Grenze in der Stadt genutzt, um im Westteil ins Kino zu gehen und Rock-Musik zu hören. Zu ihnen gehörte der 17-jährige Kfz-Schlosserlehrling Michael Gartenschläger. Aus Protest gegen den Mauerbau malten sie heimlich Parolen an Häuserwände in Strausberg, dem Sitz des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR. Da ein großer Aufstand, auf den die fünf Jungs gehofft hatten, ausblieb, zündeten sie eine freistehende Scheune in der Umgebung an. Wenige Tage später wurden die fünf verhaftet und in einem von der Staatssicherheit inszenierten Schauprozess in einer Strausberger Turnhalle zu hohen Haftstrafen verurteilt: lebenslange Haft für Michael Gartenschläger und Gerd Resag. Michael Gartenschläger reifte politisch während seiner zehnjährigen Haftzeit und nach seinem Freikauf durch die Bundesregierung half er 30 Personen zur Flucht aus der DDR. Im März 1976 demontierte er erstmals eine der Splitterminen (SM-70) an der innerdeutschen Grenze ¿ Selbstschussanlagen ¿ und am 30.April 1976 tötete ihn ein Scharfschützenkommando des Ministeriums für Staatssicherheit an jener Stelle bei Büchen. Die Ausstellung ¿Michael Gartenschläger ¿ Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland¿ wurde von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Bördesparkasse, erarbeitet. Sie ist nun vom 11. ¿ 20.8.2006 täglich in jener Turnhalle in Strausberg zu sehen, in der vor 45 Jahren der Prozess gegen die Jugendlichen stattfand. Die Ausstellung wird am 10. August 2006 um 11.00 Uhr in der Sporthalle in der  Wriezener Straße in Strausberg vom Landrat des Kreises Märkisch Oderland Gernot Schmidt und der stellvertretenden Bürgermeisterin von Strausberg, Frau Rita Schmidt sowie dem Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, Dr. Joachim Scherrieble eröffnet. Weitere Informationen dazu: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Telefon 039406 / 9209-0        FAX 039406 / 9209-9 Email: gedenkstaette@marienborn.de Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Straße 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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