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Magdeburg, den 09.08.2006

Staatssekretär Rüdiger Erben stellt Feuerwehrjahresbericht 2005 vor

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 146/06 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 146/06 Magdeburg, den 10. August 2006 Staatssekretär Rüdiger Erben stellt Feuerwehrjahresbericht 2005 vor Ø Feuerwehren rückten zu 25.918 Einsätzen aus Ø Zur Zukunft der Feuerwehren gibt es keine Unklarheiten Ø Rauchmelder können Leben retten Der Staatssekretär im Innenministerium, Rüdiger Erben (SPD), hat heute in Magdeburg gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Landesfeuerwehrbandes, Kamerad Ingolf Hirsch, den Feuerwehrjahresbericht 2005 für das Land Sachsen-Anhalt vorgestellt. Rüdiger Erben: ¿Der vorliegende Ereignisbericht für das Jahr 2005 beschreibt sehr anschaulich die geleistete Arbeit, das Engagement und den Idealismus der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Nahezu täglich mussten sie bei Bränden, Verkehrsunfällen und anderen Schadensereignissen Hilfe leisten. Dabei ist schnelle und fachlich kompetente Hilfe in Notsituationen für die Bürgerinnen und Bürger zu einer Selbstverständlichkeit geworden.¿ In Sachsen-Anhalt gehöre profes­sionelle und uneigennützige Hilfe für Andere zum Alltag der fast 40.000 Mitglieder im Einsatzdienst bei den 1.718 freiwilligen Feuerwehren, drei Berufsfeuerwehren und 17 Werksfeuerwehren. Die Feuerwehren im Land Sachsen-Anhalt rückten im Jahr 2005 insgesamt 25.918 mal aus. Davon waren 14.478 Hilfeleistungseinsätze (55,9 Prozent), 7.708 Einsätze zu Bränden (29,7 Prozent) und 3.732 sonstige Einsätze (14,4 Prozent). Dabei wurden ca. 255.100 Einsatzstunden geleistet. Feuerwehrleute retteten 2.482 Personen aus zum Teil lebensbedrohenden Gefahren und mussten 197 Personen tot bergen. Dies erfolgte oft auch unter Gefahr für das eigene Leben, wie die Zahl von 54 bei Einsätzen verletzten Feuerwehrangehörigen zeigt. Dabei schützen die Feuerwehren in Sachsen-Anhalt die Menschen nicht nur in ihrem ¿klassischen¿ Einsatzgebiet, bei der Brandbekämpfung, sondern auch bei der so genannten Hilfeleistung. Die Hilfeleistung umfasst Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren für Personen, Tiere, Sachen und die Umwelt bei Unglücksfällen oder Notständen. Beispiele sind das Befreien eingeklemmter Personen nach Verkehrsunfällen oder Umweltschutzeinsätze. ¿Die Zahlen des vorliegenden Ereignisberichtes belegen, dass die Bürger in Sachsen-Anhalt auf die schnelle und qualifizierte Hilfe der Feuerwehren angewiesen sind. Der wichtigste Aspekt dabei bleibt das persönliche Engagement des einzelnen Feuerwehrangehörigen. Deren ständige Einsatzbereitschaft bildet das Rückgrat für die Gefahrenabwehr bei Bränden und Unglücksfällen¿, betonte Rüdiger Erben. Einen Vergleich zu den Vorjahren zeigt die nachfolgende Tabelle Jahr Hilfeleistungseinsätze Einsätze zur Brandbekämpfung Übrige Einsätze Tote Verletzte 2000 13.454 9.331 3.469 250 1.372 2001 13.853 8.012 3.772 236 1.406 2002 20.453 7.259 3.799 217 1.107 2003 15.604 11.037 3.649 252 1.207 2004 14.222 8.230 3.545 211 1.061 2005 14.478 7.708 3.732 197 853 Die Auswertung der Einsätze beweise, dass weiterhin leistungsfähige Feuerwehren in den Gemeinden und Gemeindeteilen benötigt werden, sagte der Staatssekretär. Eine Folge der immer komplizierter werdenden Einsatzsituationen sei, dass sich die Anforderungen an das Personal und die Ausrüstung der Feuerwehren ständig erhöhen. ¿Die demographische Entwicklung und die Arbeitsplatzsituation¿, so der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes, Ingolf Hirsch, ¿erfordern eine Mehrfachbesetzung der vorhandenen Funktionen, d.h. es ist künftig eine größere Anzahl von Feuerwehrangehörigen auszubilden, um im Einsatzfall sowohl die notwendigen Führungspositionen als auch die anderen Einsatzfunktionen tatsächlich besetzen zu können. Darüber hinaus ist in den Feuerwehren des Landes seit geraumer Zeit ein grundlegender Generationswechsel zu beobachten. Daher können die Kommunen künftig ihre Aufgaben im Bereich des Brandschutzes und der Hilfeleistung nur mit einer zielgerichteten Aus- und Fortbildung entsprechend qualifizierter Kräfte, wie zum Beispiel der Gruppenführer, erfüllen.¿ Hierfür unterhält das Land die Brandschutz- und Katastrophenschutzschule im Biederitzer Ortsteil Heyrothsberge. An ihr können die Feuerwehrmitglieder ihr Wissen festigen und neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben. 2005 wurden ca. 1,3 Millionen Euro für den Neubau der Ausbildungs- und Übungsanlagen für die Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge und dem Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt aufgewandt. Erben: ¿Brandschutz ist zwar in erster Linie eine Aufgabe der Gemein­den, aber das Land unterstützt diese Aufgabe mit erheblichen Mitteln.¿ So wurden in den zurückliegenden Jahren durchschnittlich sieben Millionen Euro Fördermittel für die Anschaffung von Fahrzeugen, den Neu- oder Umbau von Feuerwehrhäusern bereitgestellt. Allein im vergangenen Jahr wurden 3,5 Millionen Euro zur Förderung des ab­wehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung aufgewandt.  Um die Zukunft der Feuerwehren zu sichern, ist es wichtig, eine aktive und werbende Jugendarbeit zu betreiben. Ende 2005 gab es in Sachsen-Anhalt 1.077 Jugendfeuerwehren, in denen 10.341 Kinder und Jugendliche, darunter 2.728 Mädchen, mit Begeisterung bei der Sache waren. Etwa 1.000 von ihnen werden jährlich in die Einsatzabteilungen der freiwilligen Feuerwehren übernommen. Erben: ¿Die vorbildliche Ausbildung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen durch die dafür verantwortlichen Kameradinnen und Kameraden, ist besonders hoch zu werten. Die Jugendlichen lernen Mitbürger vor Gefahren zu schützen, erfahren damit auch Toleranz, Team- und Kommunikationsfähigkeit und haben obendrein eine sinnvoll ausgefüllte Freizeit.¿ Zur Zukunft der Feuerwehren in Sachsen-Anhalt gebe es keine Unklarheiten, stellte Rüdiger Erben klar: ¿Die Existenz von Ortsfeuerwehren wird nicht in Frage gestellt. Aber: Die Anforderungen an die Stärke und Ausstattung von Feuer­wehren kann sinnvollerweise nicht allein von Einwohnerzahlen abhängig gemacht werden, sondern muss maßgeblich durch das gemeindespezifische Risikoprofil beeinflusst werden.¿ Rauchmelder können Leben retten Häufigste Ursachen für Brände waren überwiegend Fahrlässigkeit und nicht brand­schutzgerechtes Verhalten der Bürgerinnen und Bürger, da sie die Gefahren, die von Feuer ausgehen, und die Wirkung von Rauch und Hitze unterschätzen. Viele wissen auch nicht, was ein ausreichender Sicherheitsabstand ist und wie sie sich in Gefahrensituationen richtig verhalten sollen oder holen Hilfe zu spät oder gar nicht. Defekte elektrische Geräte und Mängel an elektrischen Stromversorgungsanlagen im Haushalt bilden nach wie vor einen besonderen Schwerpunkt. Aus diesem Grund befürwortet Staatssekretär Rüdiger Erben den Einbau von Rauchmeldern im häuslichen Wohn- und Freizeitbereich: ¿Jeder sollte für seine Familie das Mögliche tun, um eine Katastrophe zu verhindern. Durch den Einbau von Rauchmeldern, der mit wenigen Handgriffen und Kosten verbunden ist, kann das Leben der Familie besser geschützt werden.¿ Anfang des Jahres 2006 wurde mit der Gemeinde Sülzetal ein gemeinsames Pilotprojekt zur Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger über die Gefahren von Brandrauch mit dem Ziel gestartet, den Ausstattungsgrad privater Haushalte mit Rauchmeldern wesentlich zu verbessern. Dazu suchten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr die Hausbesitzer und Wohnungsinhaber auf und berieten sie entsprechend ihrer Wohnsituation. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit Rauchmelder zu erwerben. Der Ausstattungsgrad der aufgesuchten Haushalte mit Rauchmeldern in der Gemeinde Sülzetal liegt inzwischen bei über 63 Prozent. Nunmehr sind alle Gemeinden und Feuerwehren des Landes zur Durchführung ähnlicher Aktionen aufgerufen. Informationen erhalten alle Interessierten auf der Internetseite der Brandschutz- und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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