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Halle (Saale), den 20.08.2006

Gartenschläger ? Ausstellung noch bis zum 31. August in Strausberg zu sehen

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 118/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 118/06 Halle (Saale), den 18. August 2006 Gartenschläger ¿ Ausstellung noch bis zum 31. August in Strausberg zu sehen Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn zeigt noch bis zum 23.08.2006 die Ausstellung ¿Michael Gartenschläger ¿ Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland¿ in Strausberg. Sie kann täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr in jener Turnhalle in der Wriezener Straße in Strausberg besichtigt werden, in der vor 45 Jahren der Schauprozess gegen die Jugendlichen stattfand. Aufgrund des großen Interesses ist sie im Anschluss daran vom 24.08.06 bis zum 31.08.06 in der Barnim ¿ Kaserne in Strausberg ebenfalls von 10:00 bis 17:00 Uhr zu sehen. Zur Ausstellung Am Sonntag, den 13. August 2006, jährte sich zum 45. Mal der Tag des Mauerbaus. Insbesondere DDR-Bürger und West-Berliner waren von der plötzlichen und gewaltsamen Abschirmung der geteilten Stadt entsetzt. Viele Berliner gingen in den ersten Tagen an die innerstädtische Grenze und protestierten gegen die bewaffneten Angehörigen der ¿Betriebskampfgruppen¿, winkten ihren Freunden und Verwandten über die sich auftürmenden Grenzbefestigungsanlagen und fühlten sich ohnmächtig. Eine Gruppe von fünf Strausberger Jugendlichen war ebenfalls entsetzt. Sie hatten bis zum Vorabend noch die offene Grenze in der Stadt genutzt, um im Westteil ins Kino zu gehen und Rock-Musik zu hören. Zu ihnen gehörte der 17-jährige Kfz-Schlosserlehrling Michael Gartenschläger. Aus Protest gegen den Mauerbau malten sie heimlich Parolen an Häuserwände in Strausberg, dem Sitz des Ministeriums für Nationale Verteidigung der DDR. Da ein großer Aufstand, auf den die fünf Jungs gehofft hatten, ausblieb, zündeten sie eine freistehende Scheune in der Umgebung an. Wenige Tage später wurden die fünf verhaftet und in einem von der Staatssicherheit inszenierten Schauprozess in einer Strausberger Turnhalle zu hohen Haftstrafen verurteilt: lebenslange Haft für Michael Gartenschläger und Gerd Resag. Michael Gartenschläger reifte politisch während seiner zehnjährigen Haftzeit, und nach seinem Freikauf durch die Bundesregierung half er 30 Personen zur Flucht aus der DDR. Im März 1976 demontierte er erstmals eine der Splitterminen (SM-70) an der innerdeutschen Grenze ¿ Selbstschussanlagen ¿ und am 30.April 1976 tötete ihn ein Scharfschützenkommando des Ministeriums für Staatssicherheit an jener Stelle bei Büchen. Die Ausstellung ¿Michael Gartenschläger ¿ Leben und Sterben zwischen Deutschland und Deutschland¿ wurde von der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Bördesparkasse, erarbeitet. Der Leiter der Gedenkstätte Dr. Joachim Scherrieble freut sich, dass die Ausstellung verlängert werden konnte. So dass, nachdem viele Interessierte die Ausstellung schon besucht haben, jetzt auch Schulklassen, diese besuchen können und sich somit der Geschichte des Strausberger auseinander setzen können. Weitere Informationen dazu: Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn Telefon 039406 / 9209-0 FAX 039406 / 9209-9 Email: gedenkstaette@marienborn.de Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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