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Magdeburg, den 24.08.2006

Immissionsschutzbericht 2005 Wernicke: Feinstaub- und Lärmreduzierung bleiben Ziel

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 127/06 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 127/06 Magdeburg, den 25. August 2006 Immissionsschutzbericht 2005 Wernicke: Feinstaub- und Lärmreduzierung bleiben Ziel Feinstaubreduzierung und Lärmbekämpfung bleiben weiterhin Schwerpunktaufgaben der Umweltpolitik des Landes und der Kommunen. Darauf verwies Umweltministerin Petra Wernicke heute in Halle bei der Vorstellung des aktuellen Immissionsschutzberichtes. Die Feinstaubbelastung im Jahr 2005 hatte sich gegenüber dem Vorjahr landesweit im Jahresdurchschnitt um vier Prozent erhöht. In Spitzenzeiten fiel in Schwerpunktregionen die Belastungszunahme sogar noch deutlicher aus. An drei Standorten (Aschersleben 38, Wittenberg 42 und Halle 51) wurden Überschreitungen des seit 2005 gültigen Konzentrationswertes von 50µg/m3 registriert. Gründe dafür waren der lokale Autoverkehr, aber insbesondere austauscharme Wetterlagen und Feinstaubtransporte aus den Industrieanlagen in den EU-Beitritts- und anderen europäischen Ländern. Für Aschersleben, Halle und Wittenberg wurden inzwischen die Luftreinhalte- und Aktionspläne in Kraft gesetzt. Die Arbeiten für den Aktionsplan in Magdeburg stehen kurz vor dem Abschluss. Die Pläne sehen Maßnahmen wie LKW-Umleitungsstrecken und Umfahrung der Ortskerne, Geschwindigkeitsbeschränkungen und verstärkte Nassreinigungen für bestimmte Straßenabschnitte vor. Feinstaubbelastungen lassen sich nicht alleine durch kurzfristig zu ergreifende Verkehrslenkungsmaßnahmen reduzieren. Dazu bedarf es auch der langfristig angelegten Stadtumbau- und Ortsumfahrungsprojekte¿, so Wernicke. ¿Was Land und Kommunen leisten konnten, ist in die Wege geleitet.¿ Mehr Konsequenz forderte Wernicke bei der Bekämpfung des Lärms: ¿Es ist nicht hinnehmbar, dass Lärm weiterhin in diesem Maße ein Gesundheits- und Umweltproblem darstelle. Ein hoher Bevölkerungsanteil fühlt sich zunehmend mehr von Lärm belästigt. Deshalb brauchen wir spürbare Veränderungen.¿ Nach dem Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm in deutsches Recht sind die Kommunen verpflichtet, ab Mitte 2007 Lärmkarten und ab Mitte 2008 Aktionspläne zu erstellen. Der Immissionsschutzbericht ist zum 16. Mal erschienen. Die Datengrundlage liefert das Luftüberwachungssystem LÜSA mit landesweit 26 Messstationen sowie der Betrieb des Depositionsmessnetzes zur Ermittlung von Stoffeinträgen aus der Atmosphäre. Der Immissionsschutzbericht 2005 ist als pdf-Datei unter www.mlu.sachsen-anhalt.de sowie www.lau-st.de eingestellt. Immissionsschutzbericht 2005 konkret: Schwefeloxide und Staub Nach Abschluss der Altanlagensanierungen und bedingt durch eine erhebliche Anzahl von Anlagenstilllegungen reduzierten sich die industriellen Emissionen um über 90 % gegenüber dem Jahr 1990. Mit der TA Luft vom 24.07.2002 wurden Emissionsbegrenzungen für genehmigungsbedürftige Anlagen neu geregelt. Für die Anlagenbetreiber besteht dach eine Sanierungsfrist bis zum Oktober 2007. Durch diese Maßnahmen kann für die nächsten Jahre von einer weiteren Reduzierung der Emissionen ausgegangen werden. Luftschadstoff Ozon Die Konzentration des Luftschadstoffes Ozon hängt wesentlich von meteorologischen Bedingungen ab. Dem ozonreichsten Jahr 2003 mit dem ¿Jahrhundertsommer¿ folgte 2004 das ozonärmste seit Anfang der 90er Jahre. 2005 waren die Schwankungen der Ozonkonzentrationen durchschnittlich, da es kaum hochsommerliche Wetterlagen gab. Der Ozon-Informationswert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde an sechs Tagen überschritten. Der Alarmwert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter ist an keinem Tag gemessen worden. Stickstoffdioxid Auf Grund der Luftaustauschbedingungen im Jahr 2004 kam es zu einem sehr deutlichen, fast 20%igen Rückgang der Stickstoffdioxidkonzentrationen. 2005 verblieb die Belastung nahezu unverändert auf diesem Niveau. Die Belastungen an den innerstädtischen Verkehrsschwerpunkten insbesondere in Halle und Magdeburg blieben weiterhin kritisch. Benzol Der erst ab 2010 einzuhaltende Grenzwert von einem Jahresmittel von 5 µg/m³ für Benzol wird in Sachsen-Anhalt bereits jetzt schon unterschritten. Die Konzentration des als krebserregend eingestuften Benzols ist auch an innerstädtischen Verkehrsschwerpunkten oder in der Umgebung emissionsrelevanter Industrieanlagen gering. Elektromagnetische Felder (EMF) Elektromagnetische Felder sind untrennbar mit der Gewinnung, Fortleitung und dem Verbrauch elektrischer Energie verbunden. Die Ergebnisse der Messungen der Bundesnetzagentur belegen die deutliche Unterschreitung der Grenzwerte auch an den nach Bürgermeinung kritischen Standorten. In Deutschland wird in den nächsten Jahren die Forschung zu den Wirkungen von elektromagnetischen Feldern insbesondere für den Bereich des Mobilfunks verstärkt gefördert werden, um mögliche negative Wirkungen auf die Gesundheit zu untersuchen. Lärm Lärm stellte weiterhin ein bedeutendes Gesundheits- und Umweltproblem dar. 79 % der Bevölkerung in den neuen Bundesländern fühlen sich durch Straßenverkehrslärm (alte Bundesländer 66 %), 26 % (46 %) durch Fluglärm, 24 % (20 %) durch Schienenverkehrslärm und 22 % (21 %) durch Industrielärm belästigt. Durch das Gesetz zur Umsetzung der EG-Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm in deutsches Recht sind die Voraussetzungen zu einer einheitlichen und effektiveren Bekämpfung des Lärms geschaffen worden. Die Kommunen sind für die Erstellung von Lärmkarten ab 30.06.2007 und von Aktionsplänen ab 18.07.2008 zuständig. Dabei können sie auf die Daten des Landesamtes für Umweltschutz, des Landesbetriebes Bau und des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation zurückgreifen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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