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Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 123/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 123/06 Halle (Saale), den 25. August 2006 ¿ in eine andere Anstalt verlegt ... " Die Beendigung von Justizfällen mit Mitteln der NS-¿Euthanasie" Vortrag von Michael Viebig, Historiker, Halle (Saale) Dienstag, 29. August 2006, 18 Uhr Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), Am Kirchtor 20b, Seminarraum Am 9. April 1940 ließ das Sondergericht Halle den 32-jährigen Angestellten Max Schmidt aus dem Zuchthaus Am Kirchtor in die psychiatrische Landesheilanstalt Altscherbitz überführen. Eine Bestrafung Schmidts, der wegen kleinerer Betrugsdelikte von der Staatsanwaltschaft angeklagt war, war auf Grund eines ärztlichen Gutachtens nicht erfolgt. Das Sondergericht leitete aus seinem Verhalten jedoch eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ab und ließ ihn aus der Untersuchungsabteilung des Zuchthauses Halle nach Altscherbitz bringen. Von dort im Sommer 1941 nach Bernburg transportiert, starb Schmidt noch in der Nacht seiner "Verlegung" in der Gaskammer der dortigen "Euthanasie"-Anstalt. Der Vortrag von Michael Viebig, Mitarbeiter der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), beleuchtet ein Kapitel juristischer Praxis des Nationalsozialismus, das bisher wenig erforscht und deshalb kaum bekannt ist: die Nutzung der Methoden des Krankenmordes für die Sonderjustiz. Im Rahmen der Forschung an der im Februar 2006 eingeweihten Dauerausstellung wertete der Historiker auch Akten aus, denen zunächst wenig Bedeutung zugemessen wurde, weil es um Freisprüche oder eingestellte Verfahren handelte. Erst eine intensivere Beschäftigung mit derartigen Unterlagen ergab Hinweise darauf, dass über Jahre hinweg immer wieder Angeklagte in die psychiatrischen Einrichtungen Bernburg und Altscherbitz gelangten und dort Opfer des nationalsozialistischen Massenmordes an kranken, behinderten oder sozial auffälligen Menschen wurden. Der Vortrag, unterlegt mit der Präsentation von Dokumenten aus Fallstudien, findet am Dienstag, dem 29. August 2006, 18 Uhr im Seminarraum der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale), Am Kirchtor 20 b statt. Dazu sind die Vertreterinnen und Vertreter der Medien und die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de
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