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Halle (Saale), den 07.09.2006

Fördermittel für Sanierung von Trafoturm

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 136/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 136/06 Halle (Saale), den 8. September 2006 Fördermittel für Sanierung von Trafoturm Der Verwaltungsgemeinschaft Saaletal (Landkreis Weißenfels) wurden für die artenschutzgerechte Sanierung einer ehemaligen Trafostation in Storkau Fördermittel in Höhe von 5.200 Euro bewilligt. Dieser Betrag wurde als Anteilfinanzierung gewährt. Er entspricht 80 % der Gesamtkosten.  Der ehemalige Trafoturm der Gemeinde befindet sich außerhalb der Ortslage Storkau und liegt innerhalb des Landschaftsschutzgebietes ¿Saaletal¿. Das Gebiet um den Trafoturm befindet sich inmitten von Kernflächen der regional bedeutsamen Biotopverbundeinheiten ¿Koldergrabentalung, Prießiggrund und Röhlitzbach¿ und ist wichtiges Rückzugs- und Regenerationsgebiet der einheimischen Tierwelt sowie Lebensraum zahlreicher geschützter Tier- und Pflanzenarten. Da die Lebensräume für die in und an Gebäuden lebenden, zumeist geschützten, Arten immer kleiner werden, kann die artenschutzgerechte Herrichtung der ehemaligen Trafostation in Storkau für mehrere Tierarten wie Fledermäuse, Schleiereulen, Turmfalken, Mauersegler, Mehlschwalben sowie für Nischenbrüter wie Bachstelze, Hausrotschwanz, Gartenrotschwanz oder Haussperling einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.   Hintergrund: Warum wird die Sanierung von Trafohäusern gefördert? Unsere Kulturlandschaft haben Generationen geschaffen, die in ständiger Auseinandersetzung mit der Natur die natürlichen Ressourcen zu nutzen verstanden. Seit etwa einem Jahrhundert ist mit der Tendenz intensiver Nutzung möglichst aller Lebensräume eine Strukturverarmung eingetreten, die zum Rückgang vieler Arten geführt hat. In den letzten Jahren schreitet dieser Prozess sogar noch beschleunigt fort. Der zur Verfügung stehende Lebensraum wird für wild lebende Tiere und Pflanzen immer enger. Viele Insekten-, Vögel-, und Säugetierarten der Siedlungen waren ursprünglich Fels- und Höhlenbewohner und fanden in Scheunen und Dachböden ihnen zusagende Brut- und Nahrungsräume. Trotz der fortschreitenden Strukturverarmung blieben diese Tiere. Viele Strukturen in der unmittelbaren Umgebung der Siedlungen wie Feldgehölze, Streuobstwiesen und Grünländereien beherbergen gegenwärtig ihre letzten  Lebensräume. Unter den Säugetieren sind es neben einigen Spitzmausarten, Beutegreifern wie Steinmarder, Mauswiesel und Hermelin oder Schläfern  (Siebenschläfer) insbesondere Fledermäuse, die auf Dachböden, Holzverschalungen, kühle Sandsteinkeller oder Fensterläden angewiesen sind. Kulturfolge in diesem Sinne gibt es auch unter den Vogelarten, wobei die Nachtgreifvögel, also Käuze und Eulen, eine besondere Bindung mit unseren Bauwerken eingegangen sind. Auch die Trafo-Häuser gehören mittlerweile zum attraktiven Strukturangebot in den Dörfern. Besonders Schleiereulen, hausbewohnende Fledermausarten, Gartenrotschwanz, Mehlschwalbe, Haus- und Feldsperling oder der seltene Steinkauz haben diese Bauwerke als Brutplätze, Sommerquartiere oder Versteckmöglichkeiten seit Jahrzehnten angenommen. Abriss droht, wenn sie durch die Errichtung effizienter und kleiner Trafostationen funktionslos werden. Eine Möglichkeit, den Unterschlupf gefährdeter Tierarten zu retten, ist mithin die Erhaltung der Trafohäuser. Das Programm: Die Förderung von Naturschutzprojekten erfolgt z.Zt. im Rahmen des Operationellen Programms des Landes Sachsen-Anhalt 2000-2006, an dessen Finanzierung sich der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefond für Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung       (EAGFL-A) mit 75 % und das Land Sachsen-Anhalt mit 25 % beteiligen. Im Jahr 2006  werden im Land Sachsen-Anhalt ca. 4 Mio. Euro für die Förderung zur Verfügung gestellt, davon etwa 200.000 ¿ für den artenschutzgerechten Umbau von Trafohäuschen. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Straße 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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