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Halle (Saale), den 20.09.2006

Sonderausstellung "Erschossen in Moskau..."

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 143/06 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 143/06 Halle (Saale), den 21. September 2006 Sonderausstellung "Erschossen in Moskau..." Eröffnung am 23.09.2006 in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) Am Samstag, den 23. September 2006 um 16.00 Uhr wird in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) die Sonderausstellung "Erschossen in Moskau ..." eröffnet. Holger Hövelmann, Minister des Innern des Landes Sachsen-Anhalt wird sich dabei mit einem Grußwort an die Gäste wenden. Der Initiator der als Wanderausstellung konzipierten Schau, Jörg Rudolph (Berlin), spricht in einem Einleitungsvortrag über die bislang erzielten Ergebnisse der Arbeit. Frau Melanie Kollatzsch (Magdeburg) - von einem Sowjetischen Militärtribunal 1947 verurteilt - erinnert als Zeitzeugin an ihre eigene Verhaftung und Inhaftierung im "Roten Ochsen". Der Dokumentation zu diesem bis heute dunklem Kapitel der deutsch-sowjetischen und russischen Nachkriegsgeschichte, umgesetzt auf einer insgesamt etwa 80qm großen Grundfläche, liegen umfangreiche Recherchen der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial sowie Facts & Files, einem berliner historischen Forschungsinstitut zugrunde. Unterstützt wurden die wissenschaftlichen Arbeiten durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin). Etwa fünfzig Jahre, nachdem nahezu 1.000 deutsche Staatsbürger von sowjetischen Militärgerichten zum Tode verurteilt und in Moskau hingerichtet wurden - darunter sechzig Frauen -, können konkrete Opferzahlen auch für den mitteldeutschen Raum benannt werden. Die Toten - unter ihnen 133 Personen aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt (hier wohnhaft gewesen oder geboren) - wurden im damals einzigen Krematorium der sowjetischen Hauptstadt auf dem Friedhof Donskoje verbrannt und dort in einem Massengrab verscharrt. Über Jahrzehnte hatten die Regierungen und deren Geheimdienste in Moskau und Ostberlin alles daran gesetzt, die Spuren ihrer Opfer zu verwischen. Mit dieser Dokumentation werden die Opfer aus einer Jahrzehnte dauernden Anonymität und aus dem Vergessen herausgeholt. Angehörige erfuhren erst vor kurzem über das Schicksal der seinerzeit als "vermisst" geltenden Verwandten. Interessierte sind zur Ausstellungseröffnung herzlich willkommen, der Eintritt ist frei. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Straße 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: denise.vopel@lvwa.sachsen-anhalt.de

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