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Magdeburg, den 07.11.2006

Sozialministerin will Expertenkommission für Verbesserung des Frühwarnsystems zum Schutz von Kindern

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 152/06 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 152/06 Magdeburg, den 1. November 2006 Sozialministerin will Expertenkommission für Verbesserung des Frühwarnsystems zum Schutz von Kindern Magdeburg. Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe will eine Expertenkommission einsetzen, um das Frühwarnsystem zum Schutz von Kindern noch effektiver zu gestalten. ¿Wir müssen in alle Bereiche hinein prüfen, was wo anders gemacht werden kann und muss¿, sagte sie am Mittwoch zur Eröffnung des Fachgespräches ¿Sicherung des Kindeswohls im Rahmen der Suchtkrankenhilfe¿ im Magdeburger Sozialministerium. Zur Zeit werde im Ministerium eine mögliche Zusammensetzung der Kommission erstellt. Kuppe dazu: ¿Ich will kompetente Personen aus allen zuständigen Bereichen einladen, aus der Ärzteschaft, Beratungskräfte, Justiz, von Jugend- und Sozialämtern, Hebammen, Wissenschaftler, Polizei, Kitas und Schule. Wir brauchen eine starke Allianz zum Schutz der Kinder.¿ Es gebe in Sachsen-Anhalt schon gute Beispiele von Zusammenarbeit etwa zwischen Jugendamt und Polizei. Die Ministerin nannte in dem Zusammenhang die regionalen Sozialzentren in einigen Magdeburger Stadtteilen oder das ¿pro-aktiv-System¿, das in Halle aufgebaut werde. Kuppe weiter: ¿Doch müssen wir immer wieder hinterfragen: Wo sind Lücken? Was kann man noch besser machen? Wie kann die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden so organisiert werden, dass Kinder besser als bisher vor Vernachlässigung, Misshandlung oder  Missbrauch geschützt werden. Einrichtungen, Ämter und Fachkräfte müssen noch besser zusammen arbeiten. Das bedeutet zunächst: Sie müssen voneinander wissen. So hat die Polizei durchaus Informationen, die für ihre polizeiliche Arbeit eher zweitrangig sind. Für das Jugendamt können sie dagegen von größter Bedeutung sein. Wir müssen erreichen, dass diese Information dann auch zeitnah und unaufgefordert zum Jugendamt gelangt.¿ Die große Zahl der Teilnehmerinnen an der von LIGA der Freien Wohlfahrtspflege initiierten Fachtagung ¿Sicherung des Kindeswohls im  Rahmen der Suchtkrankenhilfe¿ zeige deutlich das Interesse der Fachleute an einer besseren Zusammenarbeit. Sie erwarte von der Tagung wichtige Impulse für die Zukunft. Kuppe erinnerte an die Absicht der Landesregierung, die Zahl der Familienhebammen von zehn auf 28 aufzustocken. Es gehe auch immer darum, die Eltern zu stärken und ihre Erziehungskompetenz zu erhöhen. Hier setzten die Familienhebammen an. ¿Je früher die Eltern Hilfe bekommen, umso geschützter wächst das Kind auf¿, sagte die Ministerin. Hintergrund In einzelnen Stadtteilen Magdeburgs gibt es regionale Sozialzentren, in denen soziale Angebote gebündelt werden. Hilfe wird ¿aus einer Hand¿ angeboten. Zusätzlich hat das Jugendamt mit allen Trägern von Einrichtungen und Diensten Vereinbarungen (nach § 8 a SGB XIII Kinder- und Jugendhilferecht) zum besseren Schutz vor Vernachlässigung geschlossen. Es gibt eindeutige Festlegungen und seit Anfang 2006 ein monatliches Fortbildungsangebot. Das Jugendamt der Landeshauptstadt beabsichtigt ferner, mit der Ärzteschaft und den Schulen Kooperationsvereinbarungen zu schließen, um sie als Partner in der Sorge für die Kinder fest einzubinden. Halle baut in den Stadtteilen und Wohnquartieren ein ¿pro-aktiv-System¿ auf. Jeweils in einer Einrichtung ¿ sei es Kita, Hort oder Jugendfreizeitreff ¿ werden die Dienste an einen sozial-pädagogischen Dienst angebunden. Dieser primär präventive Ansatz bindet alle Dienste aus dem Bereich der Jugend- und Sozialhilfe ein und knüpft an die unmittelbare Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger an. Die Sozialraumorientierung der einzelnen Stadtteile wird herunter gebrochen auf die Wohnquartiere und kooperiert mit den Wohnungsgesellschaften und beteiligt die Bevölkerung. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de

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