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Magdeburg, den 10.11.2006

Agrarbericht 2006: Landwirte investieren wieder mehr Steigende Erzeugerpreise lassen auf gute Ergebnisse hoffen

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 176/06 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 176/06 Magdeburg, den 9. November 2006 Agrarbericht 2006: Landwirte investieren wieder mehr Steigende Erzeugerpreise lassen auf gute Ergebnisse hoffen Die Landwirtschaft Sachsen-Anhalts hat mit ihren 27.738 Beschäftigten im Wirtschaftsjahr 2004/05 das beste Ergebnis der letzten 5 Jahre erzielt. Nach dem Agrarbericht 2006 stieg der Gewinn pro Hektar bei den Haupterwerbsbetrieben von 200 Euro im Wirtschaftsjahr (WJ) 2003/04 auf ca. 300 Euro im WJ 2004/05. Die höheren Gewinne  trugen dazu bei, dass in allen land­wirtschaftlichen Unternehmen, insbesondere aber in Ackerbaubetrieben wieder mehr inves­tiert wurde. Für das im Juni 06 abgeschlossene Wirtschaftsjahr 2005/2006 rechnet Landwirtschaftsminis­terin Petra Wernicke mit einem Rückgang der Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe. Gründe sind vor allem geringere Erträge und gestiegene Preise für Vorleistungen. Für das ab 1. Juli begonnene WJ 2006/07 rechnet Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke allerdings mit einem guten Ergebnis. Grund sind die gestiegenen Preise insbesondere für pflanzliche Produkte aber auch für Rind- und Schweinefleisch: ¿Die mögliche Nutzung von pflanzlichen und tierischen Rohstoffen als Energieträger hat die Phantasie an den Märkten bereits angekurbelt. Die steigende Nach­frage bei nachwachsenden Rohstoffen wird weiter anhalten. Der Landwirt kann sich aussuchen, ob er Nahrungsmittel oder nachwachsende Rohstoffe verkauft.¿ Einen stabilen Wachstumstrend verzeichnet nach Einschätzung der Ministerin auch der Ökolandbau. Laut Agrarbericht 2006 hat sich die Zahl der Biobauern gegenüber dem Vorjahr um 24 auf 295 (= 6 Prozent aller Betriebe) erhöht. Die Fläche ist auf knapp 46 000 Hektar (= 3,9 Prozent der landwirtschaftlichen Gesamtfläche) gestiegen. Auch der Ökolandbau profi­tiert von den für Ostdeutschland typischen großen Strukturen, die die Belieferung von Groß­abnehmern erleichtern. Sachsen-Anhalt wird 2007 wieder die Prämien für Ökobauern anhe­ben und eine einheitliche Prämie in Höhe von 160 ¿ je Hektar Ackerland für die Umstellung von Betrieben auf den Öko-Landbau bzw. für dessen Beibehaltung zahlen, wenn die EU-Kom­­mission dies genehmigt. Ziel ist es, die Kürzungen der EU in diesem Bereich größtenteils aufzufangen und eine weitere Ausdehnung des Biolandbaus in Sachsen-Anhalt zu fördern. Einen leichten Wachstumstrend verzeichnet der Agrarbericht 2006 auch beim Schweinebe­stand, während die Zahlen bei Rindern und Schafen weiter gesunken sind. Sachsen-Anhalt deckt damit gegenwärtig nicht einmal 50 Prozent des Fleischverbrauchs aus ei­gener Erzeugung. Nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2005 bewirtschafteten in Sachsen-An­halt 4887 landwirtschaftliche Betriebe eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 1.17 Mio. ha. Damit hat sich seit der Landwirtschaftszählung 1999 die Anzahl der Betriebe um 213 bzw. um 4,2  Prozent reduziert. Seit  2001 zeichnet sich in Sachsen-Anhalt der Beginn eines Strukturwandels ab, der der langjährigen Entwick­lung in den alten Bundesländern entspricht. So vergrößerte sich die durchschnittliche Betriebsgröße auf 240 ha im Jahr 2005 gegenüber 229 ha im Jahr 1999. In der Landwirtschaft waren 2005 insgesamt auf 27 738 Arbeitskräfte beschäftigt. Darunter waren 20 100 ständige Arbeits­kräfte und 7638 nichtständige Arbeitskräfte. Gegenüber 2003 ist ein geringer Anstieg der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft von 1,4 Prozent zu verzeichnen. Dennoch führen der Zwang zur Rationalisierung zu einem Abbau der Zahl der ständigen Arbeitskräfte. So ist seit 1999 die Zahl der ständigen Arbeitskräfte um 11,8 Prozent gesunken. Diese Entwicklung wurde jedoch bislang durch die ge­stiegene Zahl an Teil- und Saisonkräften (+ 53 %) kompensiert. Am 31.12.2005 befanden sich insgesamt 2.732 junge Frauen und Männer in der Aus­bil­dung in einem Beruf der Landwirtschaft oder Hauswirtschaft. In den Berufen der Land­wirt­schaft beträgt der Anteil der Frauen 21,8 Prozent, in den Berufen der Hauswirtschaft 92 Prozent. Der Agrarbericht 2006 umfasst die Bereiche Land-, Ernährungs- und Forstwirtschaft und den Tierschutzbericht und berücksichtigt die Daten von 2004/2005. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de

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