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Magdeburg, den 02.02.2007

Daehre und Kuppe: Sachsen-Anhalt wird demographischen Wandel aktiv mitgestalten

Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 06/07 Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 06/07 Magdeburg, den 2. Februar 2007 Daehre und Kuppe: Sachsen-Anhalt wird demographischen Wandel aktiv mitgestalten Sachsen-Anhalts Landesregierung will den demographischen Wandel aktiv gestalten und mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Rahmenbedingungen für eine günstigere Bevölkerungsentwicklung verbessern. „Unsere Anstrengungen zielen darauf ab, Sachsen-Anhalt zu einer Region zu entwickeln, in der es interessante Lebensperspektiven gibt. Wir wollen eine Politik zum Hierbleiben und Herkommen machen“, bekräftigten Landesentwicklungsminister Dr. Karl-Heinz Daehre und Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe heute bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Als ein Beispiel aus seinem Ressort nannte Minister Daehre das so genannte Wohneigentumsprogramm . Damit fördert das Land den Neubau und den Erwerb von vorhandenem Wohnraum mit einem Darlehen bis zu 65.000 Euro. Bei der Geburt von Kindern während des fünfjährigen Förderzeitraums, für den der Zinssatz auf 0,99 Prozent begrenzt ist, verringert sich die Darlehensschuld um jeweils 5.000 Euro. „Mit diesem Programm leisten wir eine ganz praktische Unterstützung dabei, den Wunsch nach Kindern und den Traum von den eigenen vier Wänden miteinander zu verbinden“, sagte Daehre. Durch die Kopplung verschiedener Kriterien könnten auch mit überschaubarem finanziellen Aufwand interessante Synergieeffekte erreicht werden. Vorausschauendes Denken und ressortübergreifendes Handeln seien dabei gefragt. „Familienförderung ist ein zentrales Thema, das in alle anderen Aufgabenbereiche der Landesregierung hineinwirkt“, unterstrich der Landesentwicklungsminister.   Neben der Wohneigentumsförderung verwies Daehre auf die geplanten Investitionen in den Ausbau der Hochschullandschaft . „Allein in den nächsten zwei Jahren wollen wir rund 128 Millionen Euro in den Neubau und die Sanierung investieren“, erläuterte er. So seien zum Beispiel für die Sanierung des Campus der Hochschule Merseburg rund 42 Millionen vorgesehen. An der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität entstehe für 13,6 Millionen Euro ein neues Institutsgebäude für den Fachbereich Biologie. In die Sanierung und den Neubau eines Forschungsgebäudes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg würden rund 54 Millionen Euro investiert. Schon jetzt komme fast die Hälfte aller Studierenden in Sachsen-Anhalt aus anderen Ländern, hob Daehre hervor. „Das ist ein beachtliches Potenzial an jungen, gut ausgebildeten Menschen, denen wir auch für die Zeit nach dem Studium eine interessante Lebensperspektive eröffnen wollen“, betonte Daehre mit Hinweis auf die zahlreiche Unternehmensgründungen im Umfeld der Hochschulen. Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum unterstrich Minister Daehre: „Trotz der zum Teil ungünstigen Prognosen sehe ich keinen Grund, dass wir uns von dem Anspruch verabschieden müssen, die Daseinsfürsorge auch für ländliche Gegenden zu gewährleisten.“ Auf die sinkende Zahl von Einwohnern könne mit neuen Lösungsansätzen wie etwa flexiblen Bedienformen im öffentlichen Nahverkehr reagiert werden. Die Zahl so genannter Rufbussysteme habe sich in den zurückliegenden drei Jahren zum Teil sprunghaft entwickelt. „Diese Angebote orientieren sich an der tatsächlichen Kundennachfrage, sind kostensparend und für die Fahrgäste sogar deutlich attraktiver als der konventionelle Linienverkehr.“ „Zur Daseinsfürsorge im ländlichen Raum gehört auch die medizinische Versorgung“, unterstrich Gesundheitsministerin Kuppe. „Immer weniger Ärzte müssen für Hausbesuche immer weitere Wege zurücklegen. Mit der Gemeindeschwester prüfen wir ein Modellprojekt, das die medizinische Versorgung sichern hilft.“ Statt des Arztes kann in vielen Fällen eine  Gemeindeschwester zu den Patienten fahren und dort etwa Befunde herheben und die Medikamenteneinnahme überwachen. Kuppe: „Unser Ansatz unterscheidet sich von anderen Projekten in einem wichtigen Punkt: Wir wollen von Anfang an die Kassen dabei haben, damit die Gemeindeschwester auch eine Zukunft über die Laufzeit des Modellprojektes – zwei Jahre – hinaus hat.“ Zukunftsfähig müssten auch Investitionen sein, so die Ministerin: „Das Sozialministerium unterzieht deshalb seit Jahresbeginn alle Investitionen in seinem Geschäftsbereich einem Demographie-Check. Ob es um den Bau einer Kita oder um den Bau einer Sporthalle geht: Es muss sicher sein, dass die Gebäude auch noch in 15 oder 25 Jahren genutzt werden können.“ Berücksichtigt würden etwa die Alterstruktur, der mögliche Nutzer-/Nachnutzerkreis und die Entwicklung des sozialen Gemeinwesens. Kuppe betonte, die Veränderung der Alterstruktur erfordere auch die Einsicht, dass die verschiedenen Generationen nicht gegeneinander stünden. Mehrgenerationenhäuser böten hier Chancen zu einem neuen Miteinander. „Sachsen-Anhalt setzt dabei auf ein besonderes Modell der Mehrgenerationenhäuser: die Kind-Eltern-Zentren “ erläuterte die Ministerin.  Kindertagesstätten sollen Begegnungsstätten für Familien sein. Hier fänden Eltern Hilfe und Unterstützung. Über die Zentren als Vermittlungsstelle könnten auch Senioren in die Kinderbetreuung eingebunden werden. Das Projekt läuft in diesem Jahr an, im Haushalt stehen dafür 240.000 Euro zur Verfügung. Nach Kuppes Auffassung bringt die demographische Entwicklung einen grundlegenden Bedeutungswandel des Alters mit sich. Die soziale Infrastruktur müsse daher neu gedacht werden. Sachsen-Anhalt strebe einen Paradigmenwechsel an: Ergänzend zur stationären Pflege wollen wir eine Stärkung der ambulanten Betreuung und Rehabilitation. Mit einem in der Januar-Landtagssitzung eingebrachten Artikelgesetz (Gesetz zur Änderung sozial- und gesundheitsrechtlicher Gesetze) seien dafür die Grundlagen gelegt worden. Kuppe weiter: „ Ich möchte, dass die Wohnverhältnisse älterer Menschen so gestaltet werden, dass sie auch bei Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich zu Hause bleiben können. Das kann in der Familie sein, aber auch in einer Wohngemeinschaft.“ Die Ministerin kündigte ein Seniorenpolitisches Konzept an, das in der zweiten Jahreshälfte vorliegen soll. Darin  würden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Seniorinnen und Senioren intensiver in das gesellschaftliche Leben eingebunden werden können. Impressum: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 Mail: presse@mbv.lsa-net.de

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