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Magdeburg, den 20.02.2007

Kultusminister Olbertz berichtet über Aktivitäten zur Gewalt- und Extremismusprävention an Schulen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 088/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 088/07 Magdeburg, den 20. Februar 2007 Kultusminister Olbertz berichtet über Aktivitäten zur Gewalt- und Extremismusprävention an Schulen Die Landesregierung hat sich in ihrer heutigen Kabinettssitzung auch mit dem monatlichen Bericht des Interministeriellen Arbeitskreises ¿Extremismusprävention¿ befasst. Schwerpunktmäßig ging es dieses Mal um rechtsextremistische Vorfälle an Schulen. Insgesamt sind im letzten Jahr 67 rechtsextremistische Straftaten an Schulen erfasst worden, die in erster Linie Schmierereien und das Tragen verfassungsfeindlicher Symbole beinhalteten. Sie ereigneten sich vor allem in Sekundar- und Förderschulen sowie in Berufsbildenden Schulen. Grundsätzlich sind die Schulleiterinnen und Schulleiter angehalten, alle Vorfälle mit einem rechtsextremistischen Hintergrund an das Landesverwaltungsamt zu melden, auch wenn diese nicht strafrechtlich relevant sind. Es wurde festgestellt, dass die Sensibilität im Umfang mit rechtsextremistischer Gewalt in den Schulen zugenommen hat. Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz bezeichnete die schulische Gewalt- und Extremismusprävention heute vor der Presse als ¿wichtige Erziehungsaufgabe, die sowohl von den Lehrerinnen und Lehrern als auch von den Schülerinnen und Schülern Verantwortung und persönliche Haltung verlangt¿. Besonderes Augenmerk werde auf die systematische Wissensvermittlung im Unterricht und die präventive Arbeit im außerunterrichtlichen Bereich gelegt. Der Minister berichtete über die Teilnahme von 12 Schulen unterschiedlicher Schulformen aus Sachsen-Anhalt an dem Bund-Länder-Programm ¿ Demokratie lernen und leben¿ . Hieraus seien in mehreren beteiligten Schulen Konzepte zum Umgang mit Konflikten erarbeitet worden. Außerdem biete die Nutzung von regionalen Gedenkstätten als außerschulische Lernorte den Schülerinnen und Schülern eine besondere Chance, rationale und emotionale Zugänge zur dokumentierten Geschichte des Extremismus in Deutschland zu finden. Daneben nannte der Minister das langfristig angelegte Programm ¿ Mediation in der pädagogischen Arbeit¿, das der Stärkung der Sozial- und Selbstkompetenz der Schülerinnen und Schüler und damit auch der Prävention diene. Seit dem Schuljahr 2002/03 existiere ein flächendeckendes Angebot zur Ausbildung von Streitschlichtern an Schulen. Auch im Rahmen der Schulprogrammarbeit könnten entsprechende Schwerpunktsetzungen auf das Thema Extremismus- und Gewaltprävention erfolgen. Der Minister nannte hier das Beispiel der Sekundarschule Nord Zerbst, die gemeinsam mit dem Polizeirevier Anhalt Zerbst ein Kooperationsprojekt ¿Miteinander in einer friedlichen Schule¿ ins Leben gerufen hat. In diesem Langzeitprojekt, das seit dem Schuljahr 2004/2005 durchgeführt werde, stehe vor allem die Gewaltprävention im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler würden sensibilisiert, Situationen in ihrem schulischen und außerschulischen Alltag zu erfassen, in denen unterschiedliche Formen von Gewalt eine Rolle spielen, und geeignete Lösungsstrategien aus entsprechenden Konfliktsituationen zu entwickeln. Einen weiteren wichtigen Gesichtspunkt des Berichts bildete die Lehrerfortbildung , in deren Rahmen inzwischen zahlreiche Themen zur Gewalt- und Extremismusprävention behandelt würden.  Olbertz: ¿Wir bereiten derzeit eine Fortbildungsreihe vor, die sich speziell mit der Thematik Rechtsradikalismus und Rassismus beschäftigt. Diese Fortbildungen werden zunächst von Mai bis Dezember stattfinden und für alle Schulleiterinnen und Schulleiter verbindlich sein. Sie sollen dann als Multiplikatoren in ihren jeweiligen Schulen wirken.¿ Am 30. April 2007 wird in Halle die Auftaktveranstaltung unter Beteilung u.a. der Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und des Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer stattfinden. Außerdem haben Prof. Dr. Hans Lilie, Strafrechtsprofessor in Halle und Prof. Dr. Andreas Marneros, Leiter der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Martin-Luther-Universität, ihre Mitwirkung zugesagt. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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