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Magdeburg, den 20.03.2007

Weltweit einmaliges Kompetenzzentrum in Sachsen-Anhalt: Land und Fraunhofer-Gesellschaft errichten großes Solarforschungszentrum in Halle

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 137/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 137/07 Magdeburg, den 20. März 2007 Weltweit einmaliges Kompetenzzentrum in Sachsen-Anhalt: Land und Fraunhofer-Gesellschaft errichten großes Solarforschungszentrum in Halle Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt planen gemeinsam ein neues Forschungszentrum für Silicium-Photovoltaik in Halle. Es wird ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Solar Valley in Sachsen-Anhalt und führt zur nachhaltigen Stärkung der deutschen Solarzellenindustrie im globalen Wettbewerb. Das Wirtschaftsministerium und das Kultusministerium Sachsen-Anhalts, der Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft und die Leiter der Fraunhofer-Institute für Werkstoffmechanik IWM in Halle und Freiburg und Solare Energiesysteme ISE in Freiburg haben sich auf die Gründung eines neuen Forschungszentrums ¿ Center für Silicium-Photovoltaik, CSP ¿ am Standort Halle/Saale verständigt. In dem gemeinsam von den Fraunhofer-Instituten IWM und ISE betriebenen CSP, das in der Endausbaustufe mindestens 60 Arbeitsplätze bieten wird, entsteht ein weltweit einmaliges Kristallisations- und Materialanalysezentrum, in dem gezielte Forschung und Entwicklung zu Silicium-Material durchgeführt wird. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit Industriepartnern. In weiteren Schwerpunkten werden Konzepte für Silicium-Dünnschichtzellen und Modulintegration entwickelt. Der Aufbau der Forschungskapazität soll nach erfolgter Zustimmung durch die EU möglichst noch 2007 in vorhandenen und angemieteten Gebäuden in Halle starten. Parallel soll mit der Planung eines Neubaus begonnen werden. Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff begründet das Engagement des Landes Sachsen-Anhalt mit dem Ausbau der Arbeitsplätze in diesem Industriezweig: ¿Mittlerweile stammen nahezu 10 Prozent der weltweiten Solarzellenproduktion aus Sachsen-Anhalt. Wir haben bereits jetzt über 1.500 Arbeitsplätze in der Solarzellenindustrie und möchten den Ausbau auf über 5.000 im Jahr 2010 mit dem neu gegründeten Zentrum unterstützen. Dies stärkt uns nicht nur mit Blick auf diese Zukunftsbranche im internationalen Wettbewerb und erhöht die Attraktivität der Region für weitere industrielle Ansiedlungen. Von Sachsen-Anhalt aus erhält die Solarbranche in ganz Deutschland unschätzbare technologische Impulse zum Ausbau ihrer führenden Position weltweit.¿ Kultusminister Prof. Dr. Olbertz machte deutlich, dass die erhebliche Mitfinanzierung durch das Kultusministerium an die Erwartung der Landesregierung gebunden sei, dass die Martin-Luther-Universität über einen Kooperationsvertrag an der Gerätenutzung beteiligt und ihre Potenziale anwendungsorientierter Grundlagenforschung konzeptionell integriert werden. Von den am Fraunhofer-CSP gewonnenen Erkenntnissen wird vor allem der Mittelstand profitieren. Durch neu- und weiterentwickelte Technologien entsteht ein Innovationsschub. Marktpositionen und Exportchancen werden erhöht. Bisherige Analysen und Berechnungen gehen davon aus, dass neben dem Ausbau der Arbeitsplätze in der Solarzellenproduktion auch in erheblichem Umfang Arbeitsplätze sowie Ausbildungsplätze im Zulieferungs- und Ausrüstungsbereich in kleinen und mittelständischen Unternehmen entstehen werden. Die Initiatoren des Zentrums sind das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM mit seinen Standorten in Freiburg und Halle und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mit seinen Standorten in Freiburg, Gelsenkirchen, und Freiberg. Das Fraunhofer IWM bringt sein Know-how auf dem Gebiet der Optimierung und Bewertung von Silicium-Pro­zesstechnologien und Modulintegration mit ein, das Fraunhofer ISE, das größte Solarforschungsinstitut in Europa, seine Kompetenzen in der Materialherstellung, Solarzellen- und Modulentwicklung und Charakterisierung. Das neue Forschungszentrum für Silicium-Photovoltaik am Standort Halle soll die bisherigen Aktivitäten beider Institute ergänzen und durch Nutzung von Synergien die Effektivität der bisherigen Aktivitäten weiter steigern. Die Institute stehen in engem Kontakt zu den Photovoltaikfirmen in Mitteldeutschland, welche gezielt durch die geplanten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten unterstützt werden sollen. ¿Die geografische Nähe des Zentrums zu den in Mitteldeutschland ansässigen Unternehmen der Solarzellenindustrie wird uns auch inhaltlich näher zusammenbringen,¿ meint Prof. Eicke R. Weber, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg . ¿Die für Halle vorgesehenen Aktivitäten ergänzen sehr schön insbesondere das von uns gemeinsam mit dem Fraunhofer IISB (Erlangen) betriebene Technologiezentrum Halbleitermaterialien THM in Freiberg (Sachsen).¿ In den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurden 2005 15 Prozent der weltweit hergestellten Solarzellen produziert. ¿Damit dies so bleibt, muss der Technologievorsprung der hier ansässigen Firmen gewahrt und ausgebaut werden. Und das ist eine der Herausforderungen, der wir uns mit dem Forschungszentrum stellen¿ , argumentiert Prof. Ralf B. Wehrspohn, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für  Werkstoffmechanik IWM in Halle , ¿Dafür bietet das Forschungsumfeld in Halle mit seinem ausgeprägten Profil im Bereich der Mikrostrukturphysik einen ausgezeichneten Standort.¿ Besonders wichtig ist den beteiligten Partnern der Ausbau der Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik. Die geplante Forschungsstrategie ¿Mehr Solarstrom aus weniger Silicium¿ ist auch getrieben durch die Verknappung und Verteuerung des Solarzellenrohstoffs. Daher konzentriert sich der erste Forschungsschwerpunkt maßgeblich auf  die Entwicklung von kostengünstigen Siliciumwafern unter Verwendung von gereinigtem metallurgischem Silicium. Hierzu werden entsprechende Technologien für die Siliciumkristallisation installiert. Die Nutzung von metallurgischem Silicium erfordert eine gezielte Kontrolle der darin enthaltenen Verunreinigungen. Für dieses ¿defect engineering¿ wird das vorhandene Know-how der  Mikrostrukturdiagnostik von Silicium am Standort Halle gezielt ausgebaut. Parallel werden bis 2010 an der Forschungseinrichtung Kompetenzen im Bereich der Dünnschicht-Solarzellen und der Modulfertigung aufgebaut. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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