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Magdeburg, den 19.04.2007

Gemeinsame Pressemitteilung Ministerium / Agentur für Arbeit Qualitätssiegel für das Projekt Bürgerarbeit

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 056/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 056/07 Magdeburg, den 20. April 2007 Gemeinsame Pressemitteilung Ministerium / Agentur für Arbeit Qualitätssiegel für das Projekt Bürgerarbeit Das Projekt Bürgerarbeit, wie es in den beiden Kommunen Sachsen-Anhalts Bad Schmiedeberg und Barleben praktiziert wird, entspricht dem Qualitätsstandard, der von den Initiatoren an ein arbeitsmarktpolitisches Instrument gestellt wird. Das Fordern und Fördern arbeitsloser Menschen mit dem Ziel, so schnell wie möglich wieder im Berufsleben Fuß fassen zu können, sowie die Finanzierung von Arbeit statt von Arbeitslosigkeit sind Grundanliegen des Konzeptes. ¿Das Qualitätssiegel ist ein weiterer Schritt, um die gesetzlichen Voraussetzungen für eine breite Anwendung von Bürgerarbeit schaffen zu können¿, erklärt der Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff.   ¿Mit diesem Qualitätssiegel werden auch angebliche Nachnutzer des Modells in die Schranken gewiesen, die zwar vorgeben, Bürgerarbeit eingeführt zu haben, sich in Wirklichkeit aber weit weg von unserem Gesamtkonzept bewegen¿, betont Rainer Bomba, Geschäftsführer SGB II der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit.   Ab Juli 2007 wird die thüringische Stadt Schmölln Bürgerarbeit erproben. Und etwa zeitgleich folgen die Orte Hecklingen, Kelbra und Gerbstedt im Landkreis Sangerhausen von Sachsen-Anhalt, teilen die Initiatoren des Projektes mit. Bürgerarbeit ist ein gemeinsames Projekt der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit und des Landes Sachsen- Anhalt. Arbeitslose Menschen, die selbst bei guter Konjunkturlage keinerlei Chancen am ersten Arbeitsmarkt haben, werden im gemeinnützigen Bereich sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Ein Markenzeichen dieses Modells ist seine Vierstufigkeit , wodurch die intensive Betreuung aller arbeitslosen Menschen einer Kommune realisiert wird. Zunächst werden alle arbeitslosen Menschen einer Kommune zum Beratungsgespräch in die Agentur für Arbeit oder beim SGB II-Träger eingeladen. In dieser 1. Stufe wird geprüft, welche Chancen diese Menschen am ersten Arbeitsmarkt haben. In der 2. Stufe werden jene Arbeitnehmer, die auf verfügbare Stellen passen, so schnell wie möglich vermittelt. Personen mit Qualifizierungsdefiziten erhalten im Rahmen der 3. Stufe z. B. einen Bildungsgutschein, nehmen an einer Trainingsmaßnahme teil oder werden auf andere Weise gefördert. Erst wenn all diese Aktivitäten nicht zum Ziel führen, wird in einer 4. Stufe Bürgerarbeit angeboten. Die Beschäftigungsfelder für Bürgerarbeiter sind Bestandteil des Qualitätssiegels und werden nach strengstem Maßstab ausgewählt. Arbeitsplätze im Handwerk, in der Industrie oder im Dienstleistungsgewerbe sind nicht gefährdet. Es geht um sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen in gemeinnützigen Bereichen wie Vereine, Kirche, außerschulische Angebote oder Seniorenbetreuung, die aufgrund fehlender Haushaltsmittel in einer Kommune nicht erbracht werden können und im öffentlichen Interesse liegen, aber ohne diese Förderung von den Kommunen nicht erbracht werden können. Erstmals in der Fläche erprobt wird das Konzept Bürgerarbeit seit Herbst vergangenen Jahres in Bad Schmiedeberg. Dort haben 106 Personen ihre Arbeit in gemeinnützigen Bereichen aufgenommen. Die Arbeitslosenquote der Kleinstadt konnte von September 2006 bis März 2007 von 15,6% auf 5,7% reduziert werden. Dieses Projekt wird durch ein unabhängiges Institut, und zwar das Zentrum für Sozialforschung Halle, in einer Langzeitstudie wissenschaftlich begleitet. Seit Jahresbeginn testet die Gemeinde Barleben im Ohrekreis Bürgerarbeit. Hier haben bisher 48 Personen ihre Arbeit in gemeinnützigen Einrichtungen aufgenommen. Die Arbeitslosenquote des Ortes konnte von Januar bis März 2007 von 8,6% auf 3,8% reduziert werden. www.buergerarbeit-info.de Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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