Fledermäuse erhalten neues Heim im Kirchendach
Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 023/07 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 023/07 Halle (Saale), den 26. April 2007 Fledermäuse erhalten neues Heim im Kirchendach Die evangelische Kirchengemeinde Droßdorf-Rippicha (Landkreis Burgenlandkreis) hat für die Instandsetzung des Kirchendaches nach artenschutzfachlichen Kriterien Fördermittel beantragt. Mit der Instandsetzung und Sanierung sollen zugleich Nist- und Wohnstätten von Gebäude bewohnenden und gefährdeten Tierarten erhalten und z. T. neu hergestellt werden. Das Landesverwaltungsamt unterstützt die Maßnahme mit Fördermitteln in Höhe von 12.280 Euro. Das sind 40 % der tatsächlichen Kosten. Im unmittelbaren Umfeld der Kirche befinden sich vielfältige und kleinräumliche Siedlungsstrukturen, wie Haus- und Obstgärten, Wiesen, Hecken und Feldgehölze. In einer Entfernung von ca. 500 m östlich der Kirche grenzt das Landschaftsschutzgebiet ¿Kuhndorftal¿ an. In diesen vielfältigen Biotopstrukturen sind zahlreiche besonders geschützte Tierarten heimisch. Durch die zum Teil noch vorhandene, extensive und vielfältige landwirtschaftliche Nutzung der kleinräumigen und ortsnahen Flächen sind optimale Voraussetzungen hinsichtlich der Nahrungsgrundlage für besonders geschützte Tierarten vorhanden. Die Sanierung und artgerechte Ausstattung des Kirchendaches und des Turmes soll neben Turmfalken und anderen Kleinvögeln bestimmten Fledermausarten die Wiederansiedlung aus den Ausweichquartieren ermöglichen. Hintergrund: Warum wird die artenschutzgerechte Sanierung von Kirchen gefördert? Unsere Kulturlandschaft haben Generationen geschaffen, die in ständiger Auseinandersetzung mit der Natur die natürlichen Ressourcen zu nutzen verstanden. Seit etwa einem Jahrhundert ist mit der Tendenz intensiver Nutzung möglichst aller Lebensräume eine Strukturverarmung eingetreten, die zum Rückgang vieler Arten geführt hat. In den letzten Jahren schreitet dieser Prozess sogar noch beschleunigt fort. Der zur Verfügung stehende Lebensraum wird für wild lebende Tiere und Pflanzen immer enger. Viele Insekten-, Vogel-, und Säugetierarten der Siedlungen waren ursprünglich Fels- und Höhlenbewohner und fanden in Scheunen und Dachböden ihnen zusagende Brut- und Nahrungsräume. Trotz der fortschreitenden Strukturverarmung blieben diese Tiere. Unter den Säugetieren sind es insbesondere Fledermäuse, die auf Dachböden, Holzverschalungen, kühle Sandsteinkeller oder Fensterläden angewiesen sind. Kirchen besitzen in der Regel eine besondere Bedeutung für Gebäude bewohnende Tierarten, insbesondere wenn ausreichend Möglichkeiten bestehen, dass sie durch Gebäudeöffnungen in das Innere gelangen. Im Bereich der Fassaden befinden sich Nischen, Höhlen und Vorsprünge und im Umfeld der Kirche bestehen günstige Möglichkeiten zum Nahrungserwerb. Eine geeignete Möglichkeit gefährdete Tierarten zu erhalten und zu fördern ist mithin die fledermausgerechte Sanierung der Kirchen. Das Programm: Die Förderung von Naturschutzprojekten erfolgt zurzeit im Rahmen des Operationellen Programms des Landes Sachsen-Anhalt 2000-2006, an dessen Finanzierung sich der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefond für Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung (EAGFL-A) mit 75 % und das Land Sachsen-Anhalt mit 25 % beteiligen. Im Jahr 2006 wurden im Land Sachsen-Anhalt ca. 4 Mio. Euro für die Förderung zur Verfügung gestellt. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de
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