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Magdeburg, den 29.05.2007

Wachsam gegenüber Gewalt gegen Kinder -  Ministerin Kuppe ruft zu gesellschaftlichem Schulterschluss auf - Gemeinsamer Leitfaden mit Techniker Krankenkasse vorgestellt

Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Pressemitteilung Nr.: 052/07 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Pressemitteilung Nr.: 052/07 Magdeburg, den 30. Mai 2007 Wachsam gegenüber Gewalt gegen Kinder -  Ministerin Kuppe ruft zu gesellschaftlichem Schulterschluss auf - Gemeinsamer Leitfaden mit Techniker Krankenkasse vorgestellt Magdeburg. Gesundheits- und Sozialministerin Dr. Gerlinde Kuppe hat zu einem engen gesellschaftlichen Schulterschluss gegen Kindesvernachlässigung und Gewalt gegen Kinder aufgerufen. Im Vorfeld des Internationalen Kindertages am 1. Juni sagte Kuppe am Mittwoch in Magdeburg: ¿Der Staat und die gesamte Gesellschaft ¿ also jeder Bürger und jede Bürgerin von Sachsen-Anhalt  - sind gefordert, Kinder und Jugendliche vor Gewalt, Vernachlässigung und Misshandlung zu schützen. Niemand darf wegsehen oder weghören, wenn Kindern und Jugendlichen Unrecht geschieht.¿ Kuppe betonte: ¿Kinder sind unsere Zukunft. Wir tragen eine große Verantwortung, um ihnen die bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Kein Kind darf benachteiligt werden. Kinder und Jugendliche haben das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen.¿ Gemeinsam mit dem Leiter der Landesvertretung Sachsen-Anhalt der Techniker Krankenkasse, Jens Hennicke, stellte Kuppe in Magdeburg einen Leitfaden zur Früherkennung von Kindesvernachlässigung und ¿misshandlung vor. Der Ratgeber wendet sich an Ärztinnen und Ärzte. Er soll helfen, Symptome von Gewalt und Vernachlässigung schneller zweifelsfrei zu identifizieren. Zugleich werden rechtliche Hinweise gegeben und Tipps, was und vor allem mit welchen Kooperationspartnern zu tun ist, wenn es einen begründeten Verdacht der Kindesmisshandlung gibt. TK-Leiter Hennicke sagte: "Der Leitfaden will helfen, die auch bei Fachleuten bestehenden Informationsdefizite abzubauen. Es geht darum, Gewalt gegen Kinder schnell und zweifelsfrei zu identifizieren, um dann sachgerecht reagieren zu können.¿ Hennicke sieht eine ¿große Diskrepanz¿ zwischen Gesetzeslage, die ein gewaltfreies Aufwachsen von Kindern garantiert, und der Lebenswirklichkeit. Untersuchungen belegten, dass viele Kinder gelegentlich oder regelmäßig geschlagen werden. Hennicke: ¿Ohrfeigen und Schläge sind dabei nur eine Form der Gewalt. Nicht selten müssen Heranwachsende auch seelische Verletzungen in Form von beleidigenden Beschimpfungen, Demütigungen, Missachtung und Vernachlässigung erdulden.¿ Prof. Dr.  Dieter Körholz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Vorsitzender des von Ministerin Kuppe berufenen Expertenrates gegen Kindervernachlässigung, lobte den Ratgeber als ¿Bereicherung und Baustein der Allianz zum Schutz des Kindeswohls in Sachsen-Anhalt¿. Körholz sagte: ¿Sachsen-Anhalt ist auf dem richtigen Weg, sein Frühwarnsystem weiter auszubauen. Es ist konsequent, medizinischen, psychologischen und sozialpädagogischen Fachverstand weitestgehend zu vernetzen und dabei frühzeitig auch die Jugend- und Familienhilfe einzubeziehen.¿ Die Ministerin dankte der Techniker Krankenkasse und allen an der Erstellung des Leitfadens Beteiligten. Zugleich betonte sie die Bedeutung des engen Miteinanders im Ringen gegen Kindesvernachlässigung und Gewalt gegen Kinder. Sie sagte: ¿Wir wollen  die Kooperationen in den Regionen noch enger schmieden. Ärzteschaft, Gesundheitsämter, örtliche Jugendhilfe, Polizei und Justiz gehören an einen Tisch gemeinsam mit den Projekten und Angeboten der Beratung. Die Zeit des strikt von einander abgegrenzten Nebeneinanders muss ein für allemal vorbei sein.¿  Der Leitfaden trägt den Titel ¿Gewalt gegen Kinder und Jugendliche¿. Es handelt sich um eine grundlegend überarbeitete Nachauflage einer 1999 erstmals veröffentlichten Publikation von TK und Gesundheitsministerium. Der Leitfaden wird zunächst per Internet auf den Seiten www.ms.sachsen-anhalt.de und www.tk-online.de/lv-sachsenanhalt abrufbar sein. Verbände, Projekte und andere potentielle Kooperationspartner haben für einen Monat bis Ende Juni die Chance, über ein Kontaktformular die Aufnahme in den Adressteil zu beantragen. Im Herbst wird dann eine komplette Druckversion erscheinen, die auch die neuen Kreisstrukturen im Land berücksichtigt. Laut Untersuchungen des Kinderschutzbundes erfährt etwa jedes dritte Kind in unterschiedlichem Ausmaß Gewalt in der Erziehung. Dies beginnt bei einer Ohrfeige und reicht über eine Tracht Prügel bis hin zur sexuellen Misshandlung. Aber auch psychische Gewalteinwirkungen wie elterliche Ablehnung und Vernachlässigung werden vom Kinderschutzbund thematisiert. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de

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