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Magdeburg, den 13.06.2007

Innovationsbeauftragter Reiner Haseloff zur Strategie des Landes 2007 mit höchstem Förder-Etat für Forschung und Entwicklung seit 1991

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 089/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 089/07 Magdeburg, den 13. Juni 2007 Innovationsbeauftragter Reiner Haseloff zur Strategie des Landes 2007 mit höchstem Förder-Etat für Forschung und Entwicklung seit 1991 ¿Wir wollen Sachsen-Anhalt zu einem international wettbewerbsfähigen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort mit nachhaltiger Wachstums- und Beschäftigungsdynamik entwickeln¿, benannte Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff heute auf einem Pressegespräch die Ziele der Innovationsstrategie des Landes. ¿Auf einen Satz verknappt, heißt unser Konzept: Kräfte bündeln, Stärken stärken. Wir haben bei Forschung und Entwicklung inzwischen einen sehr guten Standard erreicht, auf dem wir konzentriert aufbauen wollen. So können wir auch die Wirksamkeit des Fördermitteleinsatzes steigern. Gleichwohl sind wir offen für neue innovative Entwicklungen, wenn sie hohe Wachstums- und Arbeitsmarkteffekte ermöglichen.¿ Haseloff, der vor einem Jahr zum Innovationsbeauftragten des Landes berufen worden war, nannte als bemerkenswertestes Ergebnis des zurückliegendes Jahres das gemeinsame Vorhaben von Landesregierung und Fraunhofer-Gesellschaft, in Halle ein Forschungszentrum für Silicium-Photovoltaik zu eröffnen. Es soll in der Endausbaustufe mindestens 60 Arbeitsplätze bieten und wird eng mit der Solarzellenindustrie bei Wolfen, weiteren Industriepartnern und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zusammenarbeiten. EU, Bund, Land Und Fraunhofer Gesellschaft stellen für den Aufbau dieses Forschungszentrums rund 60 Millionen Euro bereit. Unweit von Halle, in Pouch bei Bitterfeld wird gegenwärtig die erste Nano-Akademie der Welt als Forschungs- Entwicklungs- und Weiterbildungsstätte für diese Zukunftstechnologie aufgebaut. Mit Unterstützung der Nano-Akademie soll auch der für die verstärkte Nutzung dieser Technologie erforderliche Stamm an Fachkräften qualifiziert werden. ¿Besonders bemerkenswert ist dabei, dass der Ausbau des Poucher Schlosses zur Nano-Akademie eine Privatinitiative ist, also ohne Landesförderung verwirklicht ist¿, betonte Haseloff und lobte dabei ausdrücklich das Engagement des Unternehmers Hans Jürgen Grimm, dessen Firma Grimm Aerosol Technik vom Wirtschaftsministerium unlängst als ¿Unternehmen des Monats Mai 2007¿ geehrt worden war. Für die Förderung von Vorhaben in Forschung und Entwicklung hält das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit im Haushaltsplan dieses Jahres knapp 53 Millionen Euro (2006: 48 Millionen Euro) bereit. Das ist die höchste jährliche Fördersumme seit 1991. Sie liegt um das Zehnfache höher als die bewilligte FuE-Förderung im Jahr 2000. Ein Blick zurück zeigt, dass in den Jahren seit 1991 allein in der Landeshauptstadt Magdeburg knapp 56 Millionen Euro in die Förderung von FuE-Vorhaben geflossen sind. Halle erhielt 31 Millionen Euro, der Ohrekreis mit dem Technologiepark Ostfalen 23 Millionen Euro. Zwischen 11 und 13 Millionen Euro stellte das Land für FuE-Projekte in den Landkreisen Wernigerode, Bitterfeld und Schönebeck bereit. Die Innovationsstrategie Sachsen-Anhalts stützt sich unter anderem auf die Förderung und Stärkung von Netzwerken (Clustern) zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Anwendungsorientierte Forschung ist die Basis erfolgreicher Zusammenarbeit. Schwerpunkte der Innovationsstrategie sind die Bereiche Chemie/Neue Werkstoffe, Maschinen- und Anlagenbau, Automotive, Life Science (Biotechnologie, Pharma-Industrie, Medizintechnik). Perspektivisch werden weitere Innovationsfelder mit Clusterpotenzial erschlossen: Logistik, Ernährungswirtschaft, Erneuerbare Energien (Biomasse, Solartechnik und Umwelttechnik), Medienwirtschaft. Natürlich unterstützt die FuE-Förderung auch wichtige Zukunftsfelder wie Biomasseforschung, Brennstoffzelle, Virtuelle Darstellung technischer und technologischer Prozesse sowie Nanotechnologie inklusive optischer Technologien. Ziel der Innovationsstrategie und damit auch der Forschungsförderung ist die Ansiedlung weiterer technologieorientierter, die Produktionskette ergänzender Unternehmen und die Unterstützung und Ansiedlung von unternehmensnahen Dienstleistern. Eine Dienstleistungsoffensive FuE für die Standorte Weinbergcampus Halle und Wissenschaftshafen Magdeburg arbeitet aktuell an diesem Thema. Dabei haben auch Unternehmensgründungen aus Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen einen hohen Stellenwert. Um die wirtschaftliche Wertschöpfung aus Forschungsergebnissen frühzeitig identifizieren, bewerten und in die Praxis überführen zu können, fördert das Land die beiden Hochschulnetzwerke ¿Univations¿ und ¿Impuls¿. Aktuelle Gründer-Projekte wie ¿High-Expectation Entrepreneurship¿ (Uni Magdeburg) und ¿Innovationswerkstatt¿ (Uni Halle-Wittenberg) werden über die 3. Förderrunde des Programms ¿EXIST¿ gefördert. Eine ¿Richtlinie zur Förderung innovativer Unternehmensgründung 2007-2013¿ stellt klar, dass es gewollt und damit stark förderungswürdig ist, wenn Studenten, Absolventen und Hochschulwissenschaftler ihre Forschungsergebnisse als Unternehmensgründer wirtschaftlich vermarkten. Wichtige Anregungen für die künftige Ausrichtung der Innovationsstrategie und der Förderpraxis erwartet das Wirtschaftsministerium aus der Clusterpotenzialanalyse, die Ende 2007 vorliegen soll. Erste Erkenntnisse werden im September 2007 im Innovationsbeirat des Landes vorgestellt. Schon jetzt ist absehbar, dass vom Wissens- und Technologietransfer zunehmend kleine und mittelständische Unternehmen profitieren müssen, denn innovative Unternehmen weisen eine deutlich bessere Umsatz- und Exportentwicklung auf als Unternehmen ohne Innovationen. Dazu kommt, dass sich Markterfolg günstig auf die Beschäftigungsentwicklung niederschlägt. Neben der Qualifizierung von Fach- und Führungskräften kleiner und mittlerer Unternehmen zur Organisation und Praxisnutzung innovativer Prozesse wird auch die Vermittlung hoch qualifizierter Absolventen in regionale Wirtschaftsunternehmen unterstützt. Bei der Umsetzung der Innovationsstrategie wird Sachsen-Anhalt auch beispielhaft vom Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung) unterstützt. Allein die Inno-Regio-Projekte (MAHREG, InnoPlanta, Rephyna, InnoMed, NinA), mit denen selbst tragende Innovationsnetzwerke und damit die Schaffung langfristig wettbewerbsfähiger Standorte befördert wurden, erhielten zwischen 1999 und 2006 vom Bund als ¿Anschubfinanzierung¿ ca. 60 Millionen Euro. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.lsa-net.de

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