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Halle (Saale), den 29.07.2007

Renaturierung an ehemaliger Grenze wird gefördert

Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 044/07 Landesverwaltungsamt - Pressemitteilung Nr.: 044/07 Halle (Saale), den 25. Juli 2007 Renaturierung an ehemaliger Grenze wird gefördert Die AFG Arbeitsfördergesellschaft Harz mbH hat für die Pflege von Bergwiesen im Rahmen der Bestandssicherung gefährdeter Pflanzen und Tiere sowie für den Rückbau, die Renaturierung und den Ersatzneubau von vier Großdurchlässen im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Elend (Landkreis Harz) Fördermittel beantragt. Die zur Pflege ausgewählten Flächen befinden sich in der Gemarkung Benneckenstein und Elend im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet ¿Harzer Bachtäler¿. Zur Realisierung der vorgesehenen Maßnahmen hat das Landesverwaltungsamt Fördermittel in Höhe von 193.564 Euro bewilligt, das sind 79,69 % der förderfähigen Gesamtausgaben. Innerhalb dieser Maßnahme sind seit Mai dieses Jahres zusätzlich 40 Personen über einen Zeitraum von sechs Monaten beschäftigt. Hintergrund: Erstpflege von Bergwiesen im Landkreis Harz Die Berg-Mähwiesen sind Kulturbiotope, deren Existenz von ihrer Bewirtschaftung abhängt. Die traditionell durch Mahd oder Beweidung genutzten bzw. gepflegten Berg-Mähwiesen unterliegen nur im geringen Maße den natürlichen dynamischen Prozessen. Bleiben regelmäßige Pflegeeingriffe aus, setzt schnell eine Sukzession ein, die in kurzer Zeit zum Verschwinden der artenreichen Wiesen führt. Die Pflege von aufgelassenen Bergwiesen mit dem Ziel, die weitere Bewirtschaftung der Flächen zu ermöglichen, ist aus naturschutzfachlicher Sicht eine wichtige Aufgabe. Die geplante Pflege von Bergwiesen durch Mahd und Entfernen von größerem Aufwuchs  dient dem Erhalt der Kulturlandschaft und ist aus naturschutzfachlicher Sicht wichtig für den Erhalt der besonders geschützten und vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, wie Arnika, Perücken-Flockenblume, Trollblume, Feuerfalter u.a.m.  Außerdem ist diese Pflegemaßnahme wichtig für den Erhalt und die weitere Entwicklung des FFH-Lebens-raumtyps ¿Berg-Mähwiese¿. Bei Berg-Mähwiesen handelt es sich um einen Lebensraumtyp nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit europaweiter Bedeutung. Pflanzmaßnahme Durch die geplante Pflanzung von Bergahorn (Acer pseudoplatanus) soll das stark durch Fichtenforsten geprägte Gebiet aufgewertet werden (langfristige Samenbäume). Außerdem wird insbesondere der Bergahorn gern von seltenen Baumflechten besiedelt, die in diesem Gebiet aufgrund der geringen Luftverschmutzung ihre letzten Rückzugsräume haben. Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit von Zuläufen an der oberen Warmen Bode im Moortal und am Amkenberg und im Bereich ¿Schieferbach¿ und ¿Buchhof¿ Im Rahmen von Grenzsicherungsmaßnahmen wurden im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze an der Warmen Bode kleine Zulaufbäche auf längeren Strecken (bis zu 30 m) verrohrt bzw. technisch überbaut. Dadurch ist eine bachaufwärts gerichtete Wanderung für im Wasser lebende Tiere, zum Beispiel zur Laichablage für die Harzer Bachforelle und andere seltene Fischarten wie Bachneunauge, nicht möglich. Der damit erschwerte Gen-Austausch kann zur genetischen Verarmung in den betroffenen Fließgewässern führen. Ein weitestgehender Rückbau der Verrohrungen und der Einbau von ökologisch durchgängigen Rahmendurchlassen im Bereich der Wege sollen das natürliche Gleichgewicht wieder herstellen und vielen Tierarten ihren Lebensraum zurückgeben. Im Zuge der Maßnahme ist die Renaturierung von vier Zuläufen zur Warmen Bode, im Moortal und am Amkenberg sowie im ¿Schieferbach¿ und am ¿Buchhof¿ vorgesehen. Alle Bachläufe befinden sich im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet  ¿Harzer Bachtäler¿. Die Schaffung der ökologischen Durchgängigkeit ist eine wichtige Naturschutzmaßnahme und ein Beitrag zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.  Das Programm: Die Förderung von Naturschutzprojekten erfolgt im Rahmen des Operationellen Programms des Landes Sachsen-Anhalt. An der Finanzierung beteiligt sich der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefond für Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung (EAGFL-A) mit 75 % und das Land Sachsen-Anhalt mit 25 %. Impressum: Landesverwaltungsamt Pressestelle Willy-Lohmann-Str. 7 06114 Halle (Saale) Tel: (0345) 514-1244 Fax: (0345) 514-1477 Mail: pressestelle@lvwa.sachsen-anhalt.de

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