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Merseburg, den 31.07.2007

Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens im 1. Halbjahr 2007 im Dienstbezirk der Polizeidirektion Merseburg

PD Merseburg - Pressemitteilung Nr.: 735/07 PD Merseburg - Pressemitteilung Nr.: 735/07 Merseburg, den 1. August 2007 Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens im 1. Halbjahr 2007 im Dienstbezirk der Polizeidirektion Merseburg Polizeidirektion Merseburg                                     01. August 2007 Pressemitteilung Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens im 1. Halbjahr 2007 im Dienstbezirk der Polizeidirektion Merseburg (Dienstbezirk der Polizeidirektion Merseburg erstreckt sich über die jetzigen Landkreise Mansfeld-Südharz und Burgenlandkreis sowie über das Territorium des früheren Landkreises Merseburg-Querfurt) · Gesamtunfallgeschehen gegenüber 2006 weiter mit deutlichem Rückgang · Erhöhung der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden · deutlicher Rückgang getöteter Verkehrsteilnehmer · junge Fahrzeugführer weiter mit hohem Anteil am Unfallgeschehen · Rückgang der Wildunfallzahlen · hoher Anteil der Unfälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort Im ersten Halbjahr 2007 ereigneten sich im Dienstbezirk der PD Merseburg insgesamt 7526 Verkehrsunfälle. Das bedeutet zum Vergleichszeitraum 2006 einen Rückgang um 263 VU (- 3,4%). Dabei führten 892 VU (+ 6,2%) zu Personenschäden. 276 Schwerverletzte (+ 7%) und 948 Leichtverletzte waren zu beklagen (+ 12,7%). Mit 4964 Verkehrsunfällen ereigneten sich 66 Prozent aller VU innerhalb geschlossener Ortschaften. Außerhalb geschlossener Ortschaften waren 2060 VU zu verzeichnen (27 %). 502 Verkehrsunfälle (7%) ereigneten sich auf den Autobahnen im Dienstbezirk der PD Merseburg. Örtliche Schwerpunkte des VU- Geschehens befinden sich im Dienstbezirk der PD Merseburg u.a. auf der BAB 9 jeweils vor den dort eingerichteten Baustellenbereichen, da hier eine Verringerung der Anzahl der Fahrstreifen häufig zu Stauerscheinungen führt. Weiterhin aktuell sind die Unfallhäufungsstellen an den Kreuzungen entlang der B 91 im Stadtgebiet von Merseburg. Aber auch neue Schwerpunkte, welche die Verkehrsunfallkommissionen zu sofortigem Handeln zwingen, können sich z. B. durch die Inbetriebnahme neuer Umgehungsstraßen ergeben. So hat sich zurückliegend herausgestellt, dass auf der Umgehungsstraße nördlich von Querfurt im Kreuzungsbereich mit der L 176 Veränderungen notwendig sind. Am unfallträchtigsten stellten sich erneut der Donnerstag und der Freitag heraus. An allen Wochentagen war die Zeit von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Unfallschwerpunkt. Die Anzahl der bei VU getöteten Personen verringerte sich von 30 auf 20. Bundes- und Landesstraßen bilden hierbei den Schwerpunkt. 18 von 20 VU mit Todesfolge ereigneten sich auf diesen Straßen. 15 VU wurden durch Pkw-Fahrer verursacht, 4 durch Kradfahrer. 6 Kradfahrer wurden getötet. Häufigste Ursache der Verkehrsunfälle mit getöteten Personen waren Geschwindigkeitsverstöße (4), Vorfahrtsfehler (4) und Fehler beim Überholen (6). Besonders alarmierend ist der Anteil der Altersgruppe der 18 bis 24-jährigen als Verursacher von VU. Obwohl im Vergleich zum 1. Halbjahr 2006 der Anteil der jungen Verkehrsteilnehmer als Verursacher von Verkehrsunfällen insgesamt von 18,3 auf 17,9 Prozent gesunken ist, stieg ihre Beteiligung bei VU mit Personenschaden deutlich um 2 Prozent auf 28,7 %. Der Anteil, der durch die 18 bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmer verursachten Verkehrsunfälle mit Todesfolge, liegt sogar noch höher. 8 von 20 VU mit Todesfolge wurden verursacht durch Angehörige dieser Altersgruppe. Damit liegt ihr Anteil bei 40 Prozent. Insgesamt starben im 1. Halbjahr 2007 sieben Personen aus dieser Altersgruppe auf den Straßen im Dienstbezirk der PD Merseburg. Fünf davon waren als Pkw-Führer und 2 (unverschuldet) als Kradfahrer beteiligt. Die Hauptursachen, die bei diesem Personenkreis zu VU mit Todesfolge führten, waren Geschwindigkeitsverstöße (3) und Fehler beim Überholen (4). Auch die Entwicklung der Unfallzahlen mit Beteiligung von Motorradfahrern ist Besorgnis erregend. Aktuell ist eine Zunahme bei diesen VU um ca. 26 Prozent zu verzeichnen wobei über die Hälfte dieser Unfälle zu Personenschäden und mehr als ein Viertel zu schweren Personenschäden führte. Die Hauptunfallursachen aller im Dienstbezirk der PD Merseburg aufgenommenen VU Unfallursache 01.01. - 30.06.2006 01.01. - 30.06.2007 Trend Geschwindigkeit 893 659 - 234 Sicherheitsabstand 966 994 + 28 Vorfahrt/Vorrang 671 600 - 71 Wenden/Rückwärtsfahren 1530 1503 - 27 Überholen/Wiedereinordnen 350 327 - 23 Alkohol 160 164 + 4 Drogen 7 7 +/- 0 Wildunfälle 920 871 - 49 Erfreulich ist der Rückgang der Zahl der VU, die durch überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit verursacht wurden. Rückläufig ist auch die Zahl der Wildunfälle. Nach jahrelang steigenden Zahlen von Wildunfällen ist nun erstmals ein Rückgang dieser Unfallart in einer Größenordnung eingetreten, der die Hoffnung aufkommen lässt, dass es sich hierbei um einen länger anhaltenden Trend handeln könnte. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2006 ist ein Rückgang um mehr als 5 Prozent zu verzeichnen. Um diesen Trend zu unterstützen wird die Polizei die in den zurückliegenden Jahren aufgebaute enge Zusammenarbeit mit Vertretern von Jagdbehörden, Jagdverbänden, Verkehrsbehörden und Straßenmeistereien fortführen. Da die in der Tabelle der Hauptunfallursachen aufgeführten Ursachen Geschwindigkeit, Alkohol- und Drogeneinfluss ein überdurchschnittliches Verletzungs- und Schadensrisiko in sich bergen, werden diese auch weiterhin einen Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit darstellen. Statistisch gesehen führt jeder achte bis neunte VU zu einem Personenschaden. Bei VU mit Ursache Geschwindigkeit ist es schon jeder vierte. Ein noch höheres Verletzungsrisiko bergen die VU unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss in sich. Hier treten bei jedem zweiten bis dritten VU bzw. bei Drogen sogar in über der Hälfte der Fälle Personenschäden ein. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2006 stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss um 4. Im I. Halbjahr 2007 wurden 531 Fahrzeugführer beim Fahren unter Alkoholeinfluss ertappt. Die Zahl der VU unter Einfluss illegaler Drogen blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Demgegenüber wurde 71 Kraftfahrzeugführern das Führen eines Kraftfahrzeugs unter Drogeneinfluss nachgewiesen (+15). Die Zahlen unerlaubten Entfernens vom Unfallort (sog. Unfall- bzw. Fahrerflucht) bewegen sich nach wie vor auf hohem Niveau. Weiterhin entzieht sich jeder sechste Unfallverursacher durch unerlaubtes Verlassen der Unfallstelle seiner Verantwortung. Hier sei noch einmal deutlich darauf hingewiesen, dass es sich dabei keinesfalls um ein Kavaliersdelikt handelt. Den Tätern drohen bei deren Überführung empfindliche Strafen. Das Gesetz sieht hier Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafen vor. Auch Dank der Mitwirkung der Bevölkerung besteht hier ein hohes Entdeckungsrisiko für die Täter. Durch Hinweise der Mitbürger wird eine Vielzahl dieser Straftaten aufgeklärt. Impressum: Polizeidirektion Merseburg Pressestelle Hallesche Straße 96-98 06217 Merseburg Tel: (03461) 446-201 Fax: (03461) 446-330 Mail: presse@mer.pol.lsa-net.de

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