Bau der Berliner Mauer jährt sich zum 46. Mal / Ministerpräsident Böhmer: Politische und moralische Bankrotterklärung des SED-Regimes
Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 412/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 412/07 Magdeburg, den 13. August 2007 Bau der Berliner Mauer jährt sich zum 46. Mal / Ministerpräsident Böhmer: Politische und moralische Bankrotterklärung des SED-Regimes ¿Der Bau der Berliner Mauer war nicht zuletzt die politische und moralische Bankrotterklärung eines Regimes, das sich nicht anders zu helfen wusste, als Menschen ihrer Freiheit zu berauben und sie mit Gewalt am Grenzübertritt zu hindern.¿ Das sagte Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer heute Nachmittag in Hötensleben. Dort nahm er auf Einladung des Grenzdenkmalvereins Hötensleben an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer der innerdeutschen Grenze teil. Mit Blick auf den jüngsten Fund eines schriftlichen Schießbefehls in der Stasi-Unterlagenbehörde Magdeburg führte Böhmer aus: ¿Die Aufregung und öffentliche Diskussion über dieses Dokument ist verwunderlich. Seit vielen Jahrzehnten wissen wir, dass an der Grenze geschossen wurde. Und dass jemand den Schießbefehl dazu erteilt haben muss, ist doch auch selbstverständlich.¿ In seiner Gedenkrede am Grenzdenkmal Hötensleben warnte Böhmer auch vor einem Verdrängen der Geschichte und sprach sich gegen eine Schlussstrichmentalität aus. ¿Wer der Vergangenheit ausweicht und sie verdrängt, wird die Zukunft weder gewinnen noch gestalten können. Was einmal möglich war, bleibt denkbar¿, betonte der Ministerpräsident. Böhmer erinnerte auch an die Opfer des DDR-Grenzregimes. Nach neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen sind bei Fluchtversuchen mehrere Hundert Menschen an der innerdeutschen Grenze ums Leben gekommen, davon mindestens 133 an der Berliner Mauer. Böhmer: ¿Die Erinnerung an den Bau der Berliner Mauer und die innerdeutsche Grenze sensibilisiert uns einmal mehr für die Werte der Demokratie, der Freiheit, der Humanität und des Rechtsstaates. Die entschlossene Verteidigung und der Schutz dieser Werte sind eine Aufgabe, die niemanden gleichgültig sein sollte. Der 13. August mahnt uns auch zu großer Wachsamkeit vor den Gefährdungen durch totalitäre Kräfte von links und rechts. Seine unmissverständliche Botschaft lautet: Nie wieder Diktatur, nie wieder Unfreiheit, nie wieder Unterdrückung der Menschenrechte.¿ Hintergrund Am 13. August 1961 wurde in Berlin mit dem von der Regierung der DDR veranlassten Bau der Berliner Mauer das letzte ¿Schlupfloch¿ an der innerdeutschen Grenze geschlossen. Am Grenzdenkmal in Hötensleben, in der Nähe von Helmstedt, kann das ehemalige Grenzsystem im Originalzustand besichtigt werden. Auf einer Länge von 350 m und einer Fläche von 6,5 ha sind unter anderem die Sichtblendmauer, der Signalzaun, das Sicht- und Schussfeld mit Lichttrasse, Kolonnenweg, Kfz-Hindernis und die Grenzmauer erhalten geblieben. 27 Fluchtversuche in der Gemarkung Hötensleben sind sicher nachweisbar. Vermutlich sind es mehr. Aus einer Initiative zum Erhalt der Grenzsperranlagen als Zeugnis und Denkmal der jüngsten deutschen Geschichte ist der Ende 1993 gegründete Grenzdenkmalverein Hötensleben e.V. hervorgegangen. Auf der Grundlage eines Landtagsbeschlusses vom 13. Dezember 2001 ist das Grenzdenkmal Hötensleben 2004 vom Land Sachsen-Anhalt übernommen und als Außenstelle in die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn eingegliedert worden. Deren Mitarbeiter betreuen die Arbeit des Grenzdenkmalvereins wissenschaftlich und pädagogisch. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de
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