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Magdeburg, den 30.08.2007

Innenminister ? Schirmherr des ?Tages der Heimat? des Bundes der Vertriebenen in Sachsen-Anhalt, Motto der Veranstaltung: ?Heimat ist Menschenrecht?

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 240/07 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 240/07 Magdeburg, den 31. August 2007 Innenminister ¿ Schirmherr des ¿Tages der Heimat¿ des Bundes der Vertriebenen in Sachsen-Anhalt, Motto der Veranstaltung: ¿Heimat ist Menschenrecht¿ Sperrfrist: Samstag, 01. September 2007, 14.00 Uhr! Als Schirmherr des ¿Tages der Heimat¿ des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. würdigte Innenminister Holger Hövelmann (SPD) heute (01.09.2007) in seiner Festrede in Magdeburg das aufopferungsvolle Wirken des Landesverbandes sowie deren Mitglieder und allen Menschen, die sich für die Sache engagieren. Im Rahmen der Veranstaltung zeichnete er im Auftrag des Ministerpräsidenten die Vorsitzende des Landesverbandes der Vertriebenen Sachsen-Anhalt e. V. , Frau Elfriede Hofmann, mit der Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt aus. Auszüge aus der Rede des Ministers (Es gilt das gesprochene Wort): ¿Sie sind heute in Magdeburg zusammengekommen, weil Sie den Gedanken an die verlorene Heimat auch nach über 60 Jahren nach der Flucht und der Vertreibung noch im Herzen tragen. Die Vertreibung hat über die Menschen, die damals ihre Heimat, letztlich für immer, verlassen mussten, viel Leid gebracht. Die Erinnerung an das, was ihnen widerfuhr, ist insbesondere der Erlebnisgeneration trotz der vergangenen 60 Jahre nach wie vor schmerzlich. Das können auch die nachvollziehen, die nach dem Krieg hier geboren wurden und auswuchsen. Am Ende des II. Weltkrieges hatten fast alle Deutschen schmerzhafte persönliche Verliste zu beklagen. Doch die mehr als 12 Millionen Vertriebenen waren am häufigsten betroffen. Die Erfahrung von Flucht, Vertreibung und Deportation bedeutete für sie die Zerstörung aller gewachsenen Bindungen. Viele Familien, die damals Schlesien, Ostpreußen, Pommern oder das Sudetenland verlassen mussten, hatten dort lange, häufig über viele Generationen gelebt und dort ihre Wurzeln. Die Vertreibung aus der Heimat traf sie hart. Viele verloren dabei ihr Leben. Wer überlebte, verlor Elternhaus und Besitz, Freunde und Nachbarn. Familien wurden gewaltsam auseinandergerissen. Unzähligen wurden schwere körperliche uns seelische Wunden zugefügt. Dass diejenigen, die vertrieben wurden, die flüchteten und ihre Heimat aufgeben mussten, sich nicht selbst ausgrenzten, nicht Groll und Hass schürten, sondern sich tatkräftig am Neuaufbau Deutschlands beteiligten, zähle ich zu den ganz großen moralischen Leistungen der Nachkriegsgeschichte. Und ich füge hinzu: Das gesagte galt für beide Teile Deutschlands nach 1945 gleichermaßen. Auch in der Sowjetischen Besatzungszone und danach in der DDR wurde mit ganzer Kraft am Neuaufbau gearbeitet. Wir sind aufgerufen, alles zu tun, dass so etwas nicht wieder geschieht. Das Recht auf Heimat gilt für alle Menschen, also auch für diejenigen, die nach 1945 in den ehemals von Deutschen bewohnten Gebieten angesiedelt wurden. Das Motto ¿Heimat ist Menschenrecht¿ ist keine Aufforderung an die Vertriebenen, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Vielmehr ist es ein Appell an alle Menschen, das Unrecht der Vertreibung als ein Verbrechen gegen die Menschheit zu ächten und zu geißeln. 60 Jahre nach Flucht und Vertreibung haben Sie und Ihre Familien heute in Sachsen-Anhalt Ihre neue Heimat gefunden. So wie Sie sich für Ihre neue Heimat mutig und engagiert eingesetzt haben, so möchte ich Sie herzlich bitten, helfen Sie auch weiter mit, dass unser schönes, in der Mitte Deutschlands liegendes Bundesland eine gute Entwicklung nimmt. Engagieren Sie sich insbesondere  bei der Integration  der unter und mit uns lebenden Menschen, die wie Sie ihre Heimat aufgeben mussten. So wie die Heimatvertriebenen sind auch die Spätaussiedler eine Bereicherung für unser Land. Die landsmannschaftliche Verbundenheit vermittelt den Spätaussiedlern das Gefühl, bei uns aufgenommen zu sein. Spätaussiedler sollen sich als Deutsche aus Russland in Deutschland fühlen, nicht als Russen in Deutschland, damit wir sagen können: Sie sind nach dem langen Weg in Deutschland angekommen und zu Hause. Die Bewältigung von Migration und Integration ist ein europäisches Thema. Daher brauchen wir auch in diesem Bereich die internationale Zusammenarbeit. Zum Abschluss möchte ich all denjenigen danken, die sich ehrenamtlich in der Vertriebenenarbeit engagieren. Ich danke ihnen dafür, dass diese oft namenlos bleibenden Personen für eine länderübergreifende Versöhnung und ein geeintes Europa ohne Krieg und ohne Vertreibung eintreten.¿ Impressum: Verantwortlich: Klaus-Peter Knobloch Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/5516/5517 Fax: (0391) 567-5519 Mail: pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

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