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Magdeburg, den 10.09.2007

Statement des ECRN-Präsidenten Haseloff in Brüssel: Netzwerk der Chemieregionen wird sich aktiv in die Arbeit der Hochrangigen Gruppe einbringen

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 138/07 Ministerium für Wirtschaft und Arbeit - Pressemitteilung Nr.: 138/07 Magdeburg, den 10. September 2007 Statement des ECRN-Präsidenten Haseloff in Brüssel: Netzwerk der Chemieregionen wird sich aktiv in die Arbeit der Hochrangigen Gruppe einbringen Der Präsident des Europäischen Netzwerks der Chemieregionen (ECRN, Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff, hat heute anlässlich der Auftaktsitzung der Hochrangigen Gruppe über die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie in der Europäischen Union (HLG) in Brüssel folgendes Statement abgegeben: Sehr geehrter Herr Vizepräsident Verheugen, sehr geehrte Mitglieder der hochrangigen Gruppe, es ist mir eine große Freude, hier als Präsident des Europäischen Netzwerks der Chemieregionen an den Beratungen der Hochrangigen Gruppe über die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie in der Europäischen Union teilnehmen zu können. Dafür möchte ich mich im Namen unserer Chemieregionen recht herzlich bei Ihnen ¿ Herr Vizepräsident Verheugen ¿ bedanken. Das Europäische Netzwerk der Chemieregionen ist ein Verbund von derzeit 14 Chemieregionen in Europa. Neben großen Chemieregionen wie Nordrhein-Westfalen, Flandern  oder Katalonien sind darin auch vergleichsweise kleinere Standorte wie Ida Viru in Estland oder Usti in der tschechischen Republik vertreten. Ich selbst komme aus der größten Chemieregion Ostdeutschlands, aus Sachsen-Anhalt. Insgesamt sind in den Mitgliedsregionen rund eine Million Menschen in der Chemieindustrie beschäftigt. Ab Oktober ist das Netzwerk auch mit einem Büro in Brüssel vertreten. Die Gründung des Netzwerks vor fast vier Jahren war ein Reflex auf die zunehmende Sorge dieser Standorte um die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Europa. Der Gründungsprozess wurde mit EU-Mitteln in den vergangenen drei Jahren unterstützt. Mittlerweile ist das Netzwerk ein eigenständiger Verein, der sich vor allem um eine gemeinsame Vertretung der Interessen der Chemieregionen auf europäischer Ebene bemüht. Erstmals ist ein regionales Netzwerk in die Arbeiten einer Hochrangigen Expertengruppe für einen Industriezweig auf europäischer Ebene beteiligt. Dadurch wird der wachsenden Rolle der regionalen Ebene bei der Stärkung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa Rechnung getragen. Das ECRN ist sich seiner Verantwortung bewusst, diesem Anspruch in der Arbeit in der Hochrangigen Expertengruppe gerecht zu werden. Dabei gilt es hervorzuheben, dass die Chemieindustrie für die beteiligten Regionen eine besondere Rolle spielt. Die chemische Industrie ist dort in der Regel Struktur bestimmend und der zentrale Motor für Wachstum, Innovation und Beschäftigung. Das Arbeitspapier zur Vorbereitung dieser Sitzung weist aus, dass in der Europäischen Union 50 Regionen vorhanden sind, in denen mehr als 10.000 Menschen in der chemischen Industrie beschäftigt sind. Oftmals können Regionen im Zusammenwirken mit Wirtschaft und Wissenschaft innovative Kooperationen anschieben und unterstützen, bei der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur behilflich sein und zur Finanzierung von Kooperationsmodellen beitragen. In vielen Chemieregionen sind Dialogprozesse zwischen Politik und Wirtschaft im Gang, um beispielsweise den Wandlungsprozess von Chemiestandorten zu Chemieparks aktiv zu begleiten und deren Innovationspotential zu stärken. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen möchte sich das ECRN aktiv in die Arbeiten der Hochrangigen Gruppe einbringen. Das ERCN verbindet seine Teilnahme in der Hochrangigen Expertengruppe dabei mit einigen konkreten Erwartungen: o Für die Ausgestaltung der künftigen europäischen Klimastrategie benötigen wir eine Härtefallregelung für energieintensive Industrien. Nur wenn dies gelingt, können wir einen aktiven Beitrag dazu leisten, den Verlagerungsprozess von der Basis der Chemieindustrie wie Petro- und Elektrochemie in andere Gebiete außerhalb Europas zu verlangsamen bzw. zu stoppen. Dies ist für viele Chemieregionen eine Struktur bestimmende Frage. o Im Hinblick auf die Entwicklung der Chemiestandorte in Mittel- und Osteuropa müssen wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine stärkere Vernetzung erreichen, wie sie in Westeuropa bereits seit Jahrzehnten Realität ist. Nur dann lassen sich die Wachstumspotentiale der chemischen Industrie in diesem Bereich voll entfalten. Daher ist es wichtig, eine gemeinsame Vision für die infrastrukturelle und stoffliche Integration dieser Region unter Einbeziehung der Chemielogistik bis zum Wachstumsmarkt Russland zu entwickeln. Dazu möchte das Netzwerk gern einen konstruktiven Beitrag leisten. Insbesondere weil viele der davon betroffenen Staaten und Akteure hier am Tisch sitzen. Darüber hinaus sind folgende Aspekte für das ECRN von besonderer Bedeutung: o Für die Förderung von Innovation und Humanressourcen gilt es, in die auf europäischer Ebene entwickelten Strategieprozesse, wie beispielsweise die Technologieplattform SusChem, vor allem auch klein- und mittelständische Unternehmen in den Regionen einzubeziehen. Dazu hat das ECRN eine Zusammenarbeit mit dem europäischen Chemieverband CEFIC angeschoben, um langfristig die forschungspolitischen Strategieprozesse für die Regionen und damit vor allem für die KMU in diesen Regionen nutzbar zu machen. o Wir müssen uns aber auch Gedanken machen, welche Rolle die Industrie insgesamt für die regionale Entwicklung in der Europäischen Union spielen kann. Dazu hatte das ECRN einen ersten Vorschlag an die Kommission übermittelt. Hier sind Trends zu erkennen und Antworten für die Zukunft zu formulieren. Ich hoffe, dass die Hochrangige Gruppe auch hierzu Dialoge führt, um insbesondere den Regionen Anhaltspunkte für ihre Wirtschaftspolitik zu geben. o Abschließend möchte ich das Angebot der Chemieregionen erneuern, im Hinblick auf die bessere Rechtssetzung und die Vereinfachung von Rechtsakten als Testregionen für ¿better regulation¿ zu nutzen. Ich wünsche uns in der Hochrangigen Gruppe interessante Gespräche und eine erfolgreiche Arbeit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Europa. Impressum: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Pressestelle Hasselbachstr. 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567 - 43 16 Fax: (0391) 567 - 44 43 Mail: pressestelle@mw.sachsen-anhalt.de

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