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Magdeburg, den 17.09.2007

Präventionsprogramm bewährt sich in der Praxis Gemeinsames Vorgehen von drei Ministerien gegen  hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 485/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 485/07 Magdeburg, den 18. September 2007 Präventionsprogramm bewährt sich in der Praxis Gemeinsames Vorgehen von drei Ministerien gegen  hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen Das Mitte 2006 vom Landeskabinett beschlossene Präventionsprogramm zur Verringerung von Ausbildungsabbrüchen ist inzwischen zum groß angelegten Gemeinschaftsprojekt des Kultus-, Sozial- und Wirtschaftsministeriums gewachsen. Wie Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff heute dem Kabinett berichtete, wurde unter Federführung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit ein ganzes Bündel von Projekten und gemeinsamen Initiativen angeschoben. ¿Wichtig für den Erfolg ist aus unserer Sicht, dass es sich hier nicht um Einzelaktivitäten der Ministerien handelt, sondern dass alle Initiativen aufeinander aufbauen und somit Vernetzungen und Synergien ermöglichen¿, betonte Haseloff. Er verwies darauf, dass das Präventionsprogramm wesentlicher Bestandteil des Paktes für Ausbildung im Land 2007-2010 ist. Bei der Berufswahl, so Haseloff, verhalten sich Jugendliche nach wie vor sehr konservativ. Die zehn am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe sind seit Jahren konstant. Begehrt bei Mädchen sind Büro-, Einzelhandels- und Dienstleistungsberufe. Bei den Jungen führt Kfz-Mechatroniker die Wunschliste an. Aber für nur 30 Prozent der Bewerber wird aus dem ¿Traumberuf¿ auch der Ausbildungsberuf. Selbst für ¿Traumberufe¿ gilt allerdings, dass Jugendliche oftmals von den realen Anforderungen der Ausbildung überrascht werden. Entsprechend hoch ist die Abbrecherquote. Laut Berufsbildungsbericht 2006 wurden 22,5 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst, davon knapp die Hälfte (44 Prozent) im ersten Lehrjahr. Begründet wird das vorrangig mit anderen Vorstellungen vom Ausbildungsberuf, mit zu schwieriger praktischer und theoretischer Ausbildung, unaufholbaren Lücken in der Allgemeinbildung, unangemessenem Sozialverhalten und fehlender Motivation. Alle am Berufsbildungsprozess beteiligten Institutionen präferieren deshalb eine frühzeitige und breit angelegte Berufsorientierung. Jugendliche sollen Einblicke in viele Berufsfelder erhalten, damit sich ihr Wahlspektrum erweitert, und sie sollen zugleich erfahren, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der beruflichen Ausbildung erwartet werden. Vor diesem Hintergrund wurde das Hauptaugenmerk der Maßnahmen und Handlungsfelder auf die berufliche Frühorientierung gelegt. Exemplarisch dafür steht das Projekt BRAFO (Berufswahl richtig angehen frühzeitig orientieren) zur frühzeitigen Berufsorientierung in Sekundar- und Gesamtschulen. Mit diesem Schuljahr wird erstmals landesweit und flächendeckend der Kontakt von Schülern der 7. und 8. Klassen zu Unternehmen und beruflichen Bildungsträgern intensiviert. Alle Schüler dieser Klassenstufen erhalten die Möglichkeit, zur ¿Interessenerkundung¿ an vier Tagen zu je sechs Stunden in Werkstätten von Bildungsträgern bis zu vier Berufsfelder  zu erleben und durch Ausprobieren auch zu erkunden. Daraus abgeleitet werden die weiteren Schritte zur Berufswahlentscheidung in einer Zielvereinbarung mit den Schülern festgehalten. Ergänzt wird dieses Pflichtmodul durch zusätzliche betriebliche Berufswahlpraktika . Für die Klassen 7 bis 9 wird ein Berufswahlpass eingeführt, der alle berufsvorbereitenden Schritte des Schülers dokumentiert und später bei der Berufsberatung vorgelegt wird. Intensiviert werden diese Bemühungen um eine frühzeitige und umfassende Berufsvorbereitung durch die Aufnahme von Wirtschaftsthemen in den Unterricht , gezielte Weiterbildung  von spezialisierten Lehrkräften und die Landesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft. Kultus- und Sozialministerium haben darüber hinaus gemeinsame Programme zur Reduzierung der Schulabbrecherquote verabschiedet. Sie zielen auf den Abbau individueller Schwächen einzelner Schülerinnen und Schüler, um sie später in der Berufsausbildung nicht scheitern zu lassen. Die gewerblichen Kammern haben zudem in diesem Jahr Ausbildungsstellencoaches etabliert und eine regionale Ausbildungsbetreuung aufgebaut. Sie sind in Berufsschulen und Unternehmen präsent und wollen durch Gespräche mit Auszubildenden und deren Eltern helfen, Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Wie sich bereits zeigte, sind viele Ausbildungsabbrüche durch rechtzeitiges Erkennen der Problemlage und Abbau dieser Probleme vermeidbar. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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