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Magdeburg, den 25.09.2007

Kolb: Sozialtherapie gibt Justizvollzug wichtige Impulse

Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 057/07 Ministerium der Justiz - Pressemitteilung Nr.: 057/07 Magdeburg, den 26. September 2007 Kolb: Sozialtherapie gibt Justizvollzug wichtige Impulse Halle (MJ). Sachsen-Anhalts Justizministerin Prof. Angela Kolb hat bei einem Fachkongress in Halle die Sozialtherapie als Impulsgeber für den Justizvollzug bezeichnet und betont, wie wichtig intensive und fachlich qualifizierte therapeutische Arbeit mit Sexualstraftätern ist. Zugleich sprach sie sich für eine verbesserte Betreuung von aus der Haft entlassenen Sexualstraftätern aus. Gemeinsam mit dem Ministerium für Gesundheit und Soziales sollen in Sachsen-Anhalt zwei Nachsorge-Ambulanzen aufgebaut werden, kündigte sie an. ¿Ihre Aufgabe wird die qualifizierte Betreuung von Entlassenen aus dem Straf- und dem Maßregelvollzug sein¿, so Kolb zu den Plänen. Sozialtherapeutische Anstalten sind Spezialeinrichtungen des Strafvollzugs. Deutschlandweit werden in 47 solcher Einrichtungen 1800 Patienten betreut, von denen knapp 60 Prozent Sexualstraftäter sind. Sachsen-Anhalt verfügt seit 2001 über eine entsprechende Justizvollzugsanstalt, die JVA Halle II. ¿In der Sozialtherapie werden neue Ansätze der Straftäterbehandlung und Ansätze zur erfolgreichen Resozialisierung erprobt¿, sagte Kolb. Diese Arbeit werde in Sachsen-Anhalt wissenschaftlich begleitet. ¿Wir wollen genauer wissen, welche Behandlungsmaßnahmen bei bestimmten Tätern unter welchen Bedingungen welche Wirkung erzielen. Dann können diese Behandlungsmaßnahmen gezielt im Justizvollzug angewendet werden.¿ Sachsen-Anhalt habe eine entsprechende Begleitforschung angestoßen, erinnerte Kolb. Die Kriminologische Evaluationsstudie, die die Arbeit der sozialtherapeutischen Anstalt in Halle untersuche, werde unterdessen aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. In Halle beraten derzeit Fachleute vorwiegend aus dem Bereich des Justizvollzugs über die aktuelle Situation der Sozialtherapie. Die 11. überregionale Fachtagung der Sozialtherapeutischen Einrichtungen im Justizvollzug wird von der Sozialtherapeutischen Anstalt gemeinsam mit der Universität Halle-Wittenberg ausgerichtet. Hintergrund: In sozialtherapeutischen Einrichtungen des Justizvollzuges arbeiten Strafgefangene mit Hilfe von anerkannten Verfahren der Arbeits-, Sozial- und Psychotherapie an der Verbesserung ihrer Sozial- und Kriminalprognose. Dabei wird von den Strafgefangenen die Bereitschaft erwartet, sich mit den Faktoren in ihrer Person auseinanderzusetzen, die die Begehung der Straftat gefördert haben. Dazu sind Belastbarkeit, Durchhaltevermögen und der Wille, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, erforderlich. Als Mittel der Kriminalprävention dient Sozialtherapie dem Schutz der Bevölkerung vor weiteren Straftaten. Zur bestmöglichen Umsetzung dieser Zielstellung hat das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2001 die Sozialtherapeutische Anstalt in Halle als eigenständige Justizvollzugsanstalt gegründet. Die Wirksamkeit der dort geleisteten Arbeit wird durch eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg untersucht. Das Forschungsvorhaben wurde vom Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt initiiert und wird nunmehr mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft fortgesetzt. In der JVA Halle II sind vorwiegend Gefangene untergebracht, die nach den Paragrafen 174 bis 180 oder 182 des Strafgesetzbuches zu einer Freiheitsstrafe von mehr als zwei Jahren verurteilt wurden und einer Sozialtherapie bedürfen. Impressum: Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Domplatz 2 - 4 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6235 Fax: (0391) 567-6187 Mail: presse@mj.sachsen-anhalt.de

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