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Magdeburg, den 16.10.2007

Ministerpräsident Böhmer übergibt Bundesverdienstorden: Gefühl der gesellschaftlichen Wärme darf nicht verloren gehen

Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 555/07 Staatskanzlei - Pressemitteilung Nr.: 555/07 Magdeburg, den 17. Oktober 2007 Ministerpräsident Böhmer übergibt Bundesverdienstorden: Gefühl der gesellschaftlichen Wärme darf nicht verloren gehen ¿Das ehrenamtliche Engagement ist der Kitt, der eine Gesellschaft im Inneren zusammenhält. Die Ordensträger haben bereits praktiziert, was wir als Landesregierung noch stärker in unserer Gesellschaft initiieren wollen: eine Infrastruktur des Helfens, damit das Gefühl der gesellschaftlichen Wärme nicht verloren geht.¿ Das hat heute Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer in einer Feierstunde im Palais am Fürstenwall unterstrichen, als er fünf Personen aus Sachsen-Anhalt die von Bundespräsident Horst Köhler verliehenen Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aushändigte. Ob in der Volkssolidarität, beim Brandschutz, bei der Integration von Gehörlosen in die Gesellschaft, bei der Mitgestaltung des Wandlungsprozesses der Region Bitterfeld-Wolfen oder beim Eintreten für Demokratie und Freiheit unter den Bedingungen einer Diktatur - die Geehrten hätten auf all diesen Feldern einen unschätzbaren Beitrag über Jahrzehnte hinweg für unsere Gesellschaft geleistet, so Böhmer. Im einzelnen wurden ausgezeichnet: Gisela Berfelde, Magdeburg, Verdienstmedaille Die 72-jährige frühere Lehrerin wurde für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement bei der Volkssolidarität und ihre Verdienste als Mitglied der ¿Regionalen Arbeitsgruppe Altenhilfe¿ ausgezeichnet. Seit 45 Jahren gestaltet Gisela Berfelde unter dem Leitgedanken ¿Miteinander reden - füreinander da sein¿ ein vielfältiges Gruppenleben und beteiligt sich an der Ausgestaltung von Festen, Freizeiten und weiteren Aktionen in Magdeburg-Reform. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass außer den jährlichen Haus- und Straßensammlungen zusätzliche Spenden in die sozialkulturelle Förderung Bedürftiger in den Begegnungsstätten der Volkssolidarität in Magdeburg-Reform fließen. Lutz Bernhardt, Wolfen, Verdienstmedaille Der 64-jährige Diplom-Ökonom-Ingenieur wurde für seine Aktivitäten im Initiativkreis Bitterfeld-Wolfen und in verschiedenen Fördervereinen sowie sein ehrenamtliches Engagement in kommunalpolitischen, wirtschaftspolitischen, sozialen, kirchlichen und kulturellen Bereichen ausgezeichnet. Der Geschäftsführer der Bitterfelder Qualifizierungs- und Projektierungsgesellschaft setzt sich seit 15 Jahren als aktives Gründungsmitglied im Initiativkreis Bitterfeld-Wolfen, seit 2002 als dessen Vorsitzender, für die Region ein. Als Leiter und Moderator des Arbeitskreises Tourismus hat er maßgeblichen Anteil daran, dass sich das Image der Region Bitterfeld-Wolfen weit über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus verbessert hat. So hat er beispielsweise den Bau des ¿Bitterfelder Bogens¿ als neues Wahrzeichen der Region und die Entwicklung der Goitzsche von einem Tagebaurestloch zu einem Naherholungsgebiet mit initiiert. Auch war Lutz Bernhardt kommunalpolitisch im Stadtrat von Wolfen, im Kreistag des Landkreises Bitterfeld und als Mitglied des Landkreistages von Sachsen-Anhalt aktiv. Bernhard Brinksmeier, Steinfurt (Nordrhein-Westfalen), Verdienstmedaille Der 81-jährige ehemalige Probst von Quedlinburg, Wernigerode und Halberstadt erhielt den Bundesverdienstorden wegen seines Wirkens für Demokratie und Freiheit in der DDR und seines Engagements für Jugendliche. Der Theologe ist ein herausragendes Beispiel für Zivilcourage und persönlichen Mut. Bereits 1957 forderte er die SED heraus, weil er die Volkskammerwahl als verfassungswidrig ablehnte. Auch gegenüber der Jugendweihe nahm der damalige Pfarrer in Teuchern eine kritische Haltung ein und ging gegen die einseitige Propaganda vor. Die Kampagne der DDR-Staatsmacht gegen ihn gipfelte im Mai 1958 in einem Urteil des Kreisgerichts Hohenmölsen wegen ¿Staatsverleumdung in zwei Fällen¿. Danach wurde Bernhard Brinksmeier zu einer eineinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt, von der er knapp sechs Monate verbüßen musste. Das Urteil wurde 1994 vom Landgericht Halle für rechtswidrig erklärt und aufgehoben. Der Probst i. R. unterstützte auch den Umsturz in der DDR 1989/90. Vor allem stand er den Jugendlichen im Jugendzentrum an der Quedlinburger Ägidiikirche als Berater zur Verfügung und sorgte in dieser Zeit vor allem für Gewaltlosigkeit. Holger Mende, Halle, Verdienstkreuz am Bande Der 51-jährige Mitarbeiter der Bundeskasse Halle der Oberfinanzdirektion Hannover wurde für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken für hörgeschädigte Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie seine Verdienste um den Gehörlosensport auf Orts-, Landes- und Bundesebene gewürdigt. Holger Mende gehört seit 1968 der Deutschen Gehörlosen-Sportbewegung der DDR und später der Bundesrepublik Deutschland an. 1990 war er maßgeblich an der Wiedergründung eines selbstständigen Gehörlosen-Sportvereins mit verschiedenen Sportabteilungen in Halle beteiligt und übernahm 1993 auch den 1. Vorsitz des Vereins mit 300 Mitgliedern. Seit 1999 ist er Präsident des Gehörlosen-Sportverbandes Sachsen-Anhalt und seit 2005 Spartenleiter Schach beim Deutschen Gehörlosen-Sportverband. Er hat nicht nur in zahllosen Projekten viel für die körperliche Fitness von Gehörlosen getan, sondern unterstützt diese auch aktiv bei der Bewältigung ihres Alltags. Aribert Wahlmann, Röblingen am See (Landkreis Mansfeld-Südharz), Verdienstkreuz am Bande Der 85-jährige ehemalige Zimmermann und Bauingenieur wurde wegen seiner fast 60-jährigen Mitgliedschaft und Aktivitäten in der Freiwilligen Feuerwehr Röblingen am See gewürdigt. Aribert Wahlmann ist eine ¿lebende Feuerwehrlegende¿, denn er war 40 Jahre, von 1951 bis 1991, Wehrleiter. Unter seiner Führung entwickelte sich die Feuerwehr in Röblingen am See zu einer anerkannten Stützpunktfeuerwehr. Als Wirkungsbereichsleiter von 1964 ¿ 1993 hat er sich große Verdienste in der Ausbildung von Feuerwehrleuten und der Zusammenarbeit der Feuerwehren erworben. Mehrere hundert junge Feuerwehrleute sind unter seiner Ägide ausgebildet worden und heute in Feuerwehren in der gesamten Bundesrepublik tätig. Mit viel Engagement hat Aribert Wahlmann auch einen Spielmannszug aufgebaut, den er 1953 mit fünf Kameraden gründete und in dem heute 32 aktive Feuerwehrleute spielen. Aribert Wahlmann ist immer noch als Ehren-Stabführer tätig und bildet junge Menschen im ¿klingenden Spiel¿ aus. Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

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