: 305
Magdeburg, den 23.10.2007

Innenminister Holger Hövelmann und Sozialstaatssekretärin Prof. Dr. Christine Dienel eröffnen Ausstellung ?Zerrissen ? Kinder als Opfer häuslicher Gewalt?

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 305/07 Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 305/07 Magdeburg, den 24. Oktober 2007 Innenminister Holger Hövelmann und Sozialstaatssekretärin Prof. Dr. Christine Dienel eröffnen Ausstellung ¿Zerrissen ¿ Kinder als Opfer häuslicher Gewalt¿ Gemeinsame Pressemitteilung des Sozialministeriums und des Innenministeriums Heute eröffneten Innenminister Holger Hövelmann (SPD) und Sozialstaatssekretärin Prof. Dr. Christine Dienel (SPD) die Ausstellung ¿Zerrissen ¿ Kinder als Opfer häuslicher Gewalt¿ in den Räumen der AOK Magdeburg in der Lüneburger Straße 4. Hövelmann: ¿Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder ist ein Problem in unserer Gesellschaft, vor dem viele die Augen verschließen. In Sachsen-Anhalt haben wir gemeinsam mit dem Sozialministerium, beginnend mit einem Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder, ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Prävention und Intervention auf den Weg gebracht.¿ Dabei dürfe aber der Blick auf die Kinder nicht vergessen werden, denn sie erleben nicht nur hautnah, was mit ihren Müttern geschieht, sondern werden oftmals auch selbst Opfer von Gewalt. Durch diese Ausstellung solle die Situation der Kinder stärker in den Focus der Öffentlichkeit gerückt werden. ¿Wir möchten nicht nur auf diese Problematik aufmerksam machen und die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, sondern auch Hilfsstrukturen aufzeigen, um Gewalttaten im sozialen Nahbereich entgegen zu treten. Unser gemeinsames Anliegen ist es, häusliche Gewalt effektiv zu bekämpfen. Dabei ist jeder in der Gesellschaft gefordert. Niemand darf weghören oder wegsehen, wenn es im Umfeld Anzeichen für häusliche Gewalt gibt¿, so Prof. Dienel. Hövelmann: ¿Meistens erhält die Polizei als erste Kenntnis von einem Fall häuslicher Gewalt oder von Nachstellungshandlungen eines ehemaligen Lebenspartners und muss daher auch als erste Instanz Hilfen anbieten.¿ Dabei müsse man eng mit den sozialen Einrichtungen zusammenarbeiten. Dienel: ¿Neben den polizeilichen Maßnahmen setzen wir insbesondere auf die Beratungs- und Interventionsstellen. Im Expertenrat ¿Allianz für Kinder¿ im Sozialministerium schnüren wir zudem ein Maßnahmepaket zum besseren Schutz von Kindern vor Vernachlässigung und Misshandlung. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit mit allen Beteiligten aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um betroffenen Frauen Wege aus Gewaltbeziehungen aufzuzeigen.¿ Info: In Sachsen-Anhalt gibt es pro Jahr etwa 3000 Gewaltstraftaten in engen sozialen Beziehungen, davon stellen Körperverletzungsdelikte einen Anteil von etwa 70 Prozent dar, in rund 25 % aller Fälle kommt es zu Bedrohungen. Seit dem Jahr 2004 gab es pro Jahr mindestens 20 versuchte oder vollendete Tötungsdelikte in engen sozialen Beziehungen. Aus wissenschaftlichen Studien im Bundesgebiet ist bekannt, dass in über 50 Prozent der polizeilichen Einsätze im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt Kinder anwesend sind. Kinder erleben jedoch nicht nur indirekt Gewalt im sozialen Nahbereich mit, sie werden auch selbst Opfer von Übergriffen durch Familienmitglieder. Im Jahr 2006 sind in Sachsen-Anhalt 141 Kinder Opfer von Misshandlungen geworden, davon 83 Jungen und 58 Mädchen. Es kam zu 102 Fällen der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht, dabei stellen in etwa 80 % der Fälle Frauen die Tatverdächtigen dar. Darüber hinaus kam es in 441 Fällen zu sexuellem Missbrauch von Kindern, dabei sind fast ausschließlich Männer als Tatverdächtige erfasst worden. Insgesamt wurden über alle Delikte der Misshandlung, der Vernachlässigung und des Missbrauchs 457 Kinder als Opfer registriert, davon 126 Jungen und 331 Mädchen. Bei der Betrachtung dieser Zahlen gilt es zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Fälle nicht mit der Anzahl der Opfer übereinstimmt, da z. B. in einem Fall auch mehrere Kinder betroffen sein können. Diese Ausstellung kann Interessenten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Um den Verleih reibungslos organisieren zu können, wird um eine möglichst frühzeitige Vorbestellung gebeten: per Mail unter: PraeventionG@lka.pol.sachsen-anhalt.de oder per Telefon unter: 0391/2501200 oder 2501206 oder per Post unter: Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt Dezernat Polizeiliche Kriminalprävention Lübecker Straße 53-63 39124 Magdeburg Die Ausstellung ¿Zerrissen ¿ Kinder als Opfer häuslicher Gewalt¿ ist auch der Auftakt für eine Fachtagung, die morgen beginnt. Impressum: Verantwortlich: Martin Krems Pressestelle Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni 39112  Magdeburg Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517 Fax: (0391) 567-5520 Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

Anhänge zur Pressemitteilung