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Magdeburg, den 07.12.2007

Landesentwicklungsminister Daehre: Für Entwicklung von Städten in ländlichen Regionen brauchen Kommunen neue Partner

Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 166/07 Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 166/07 Magdeburg, den 7. Dezember 2007 Landesentwicklungsminister Daehre: Für Entwicklung von Städten in ländlichen Regionen brauchen Kommunen neue Partner Bei der Entwicklung des ländlichen Raumes werden sich Städte und Gemeinden in den nächsten Jahren noch stärker auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Vereinen und anderen Partnern konzentrieren müssen. ¿Die Gestaltung attraktiver Lebensbedingungen kann dauerhaft nur gelingen, wenn diese Aufgabe auf breite Schultern verteilt wird¿, fasste Sachsen-Anhalts Landesentwicklungsminister Dr. Karl-Heinz Daehre heute bei einer Abschlusskonferenz in Wanzleben (Bördekreis) die Ergebnisse des Projekts ¿Ländliche Lebensmodelle¿ zusammen. Erfahrungen und Ideenpotenziale der Partner müssten zusammengeführt und daraus konkrete Vorhaben entwickelt werden. ¿Eine Kommune kann Veränderungen anstoßen, die Umsetzung sinnvoller Veränderungen kann aber nicht allein von der öffentlichen Hand bewältigt werden¿, betonte der Minister. Das im November 2005 gestartete Projekt ¿Ländliche Lebensmodelle¿ hat nach Einschätzung von Daehre gezeigt, dass gerade in ländlich geprägten Städten meist gute Voraussetzungen existieren, neue Wege im Umgang mit dem demografischen Wandel zu gehen. Die Überschaubarkeit in den zwischenmenschlichen Beziehungen biete zum Beispiel die Chance, Bürgerinnen und Bürger intensiver an Entscheidungsprozessen zu beteiligen, Netzwerke zu schaffen und individuelles Engagement zu fördern. ¿Das ist ein enormer Vorteil, den die Landstädte künftig noch besser für sich nutzen müssen¿, sagte Daehre mit Blick auf die Befragung von mehr als 70 Familien in den sieben Modellorten (Coswig/Anhalt, Gerbstedt, Ilsenburg, Mieste, Stendal, Wanzleben, Weißenfels). Danach haben die meisten Menschen eine relativ stark ausgeprägte Heimatbindung und bewerten ihr Lebensumfeld als durchaus attraktiv. Besonders positiv wird eingeschätzt, dass ländlich geprägte Kleinstädte gute Voraussetzungen für junge Familien bieten, weil großzügig bemessener und preisgünstiger Wohnraum verfügbar ist, Wohneigentum leichter zu erwerben ist, die städtische Struktur durch Natur ergänzt wird und eine persönlich geprägte soziale Infrastruktur vorhanden ist. ¿Kleine Städte sind gerade für junge Familien mit Kindern als Lebensmittelpunkt deutlich interessanter als ihr Ruf das vermuten lässt¿, zitierte Minister Daehre eine Feststellung aus dem Projekt. Es habe sich bestätigt, dass der oftmals vorherrschende Grundtenor in der öffentlichen Wahrnehmung völlig unzutreffend sei, wonach Städten in ländlichen Gegenden eine anhaltende Schrumpfung drohe. ¿Voreilig formulierte Entleerungsszenarien widerspiegeln nicht die Wirklichkeit¿, betonte Daehre mit Blick auf die vielfältigen Erfahrungen in den Modellstädten. Nach Ansicht des Ministers müssen sich Politik und Verwaltung darauf konzentrieren, die Grundversorgung in ländlichen Gegenden zu gewährleisten. Dazu gehörten zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr, schulische Angebote und gesundheitliche Betreuung. ¿Zugleich wird aber auch die Verantwortung wachsen, als Moderator neue Entwicklungsprozesse anzustoßen und die für die Umsetzung benötigten Partner an einen Tisch zu bringen¿, fügte er hinzu. Zu Ihrer Information: Die Studie der Landesregierung Sachsen-Anhalt ¿Zukunftschancen junger Frauen und Familien in Sachsen-Anhalt¿, die im Jahre 2004 abgeschossen wurde, hat im Ergebnis gezeigt, dass nicht nur die harten Standortfaktoren, wie Arbeitsplätze und Infrastrukturangebote, sondern auch die weichen Standortbedingungen, wie Kinderbetreuung, kulturelle Angebote, wohnortnahe Schulversorgung oder ein familienfreundliches Wohnumfeld von großer Bedeutung für die Ansiedlung von Familien im ländlichen Raum sind. Auf der Grundlage dessen, gab das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr im Jahre 2005 das Projekt ¿Ländliche Lebensmodelle junger Menschen und Familien in Sachsen-Anhalt¿ in Auftrag. Das Projekt sollte Wege aufzeigen, wie das Lebensumfeld von jungen Menschen und Familien im ländlichen Raum des Landes Sachsen-Anhalt gestärkt werden kann. In sieben Modellorten in Sachsen-Anhalt mit völlig unterschiedlicher Lage im ländlichen Raum wurden konkrete Lebensformen und Lebensbedingungen von jungen Menschen und Familien identifiziert, typologisch beschrieben sowie kommunale und landespolitische Handlungsansätze zu ihrer Stärkung entwickelt und in konkrete Handreichungen übersetzt. Ziele des Projektes: Stärkung der ¿weichen¿ Standortfaktoren direkt vor Ort im Lebensumfeld junger Menschen und Familien; Entwicklung von Konzepten und Strategien, die auf andere Orte übertragen werden können und die den ländlichen Raum stabilisieren; Sicherung der Daseinsvorsorge in strukturschwachen ländlichen Räumen Welche Fragen standen im Mittelpunkt? Welche Faktoren bestimmen die Lebensqualität im ländlichen Raum? Warum entscheiden sich Menschen, im ländlichen Raum zu leben bzw. zu bleiben? Wie kann vor allem auch jungen Menschen eine Zukunftsperspektive in kleineren Städten in Sachsen-Anhalt aufgezeigt werden? Impressum: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 Mail: presse@mlv.sachsen-anhalt.de

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