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Magdeburg, den 13.12.2007

Bauminister Daehre: Stadt Schönebeck ist Siegerin im landesweiten Wettbewerb ?Barrierefreie Kommune?

Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 169/07 Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr - Pressemitteilung Nr.: 169/07 Magdeburg, den 13. Dezember 2007 Bauminister Daehre: Stadt Schönebeck ist Siegerin im landesweiten Wettbewerb ¿Barrierefreie Kommune¿ Die Städte Schönebeck, Jessen und Klötze sind als Siegerinnen aus dem dritten Landeswettbewerb ¿Auf dem Weg zur barrierefreien Kommune¿ hervorgegangen. Mit der Zuerkennung der ersten bis dritten Preise haben die Städte nun Anspruch auf eine bevorzugte Bewilligung von Fördermitteln aus dem Programm ¿Stadtumbau Ost¿ in Höhe von 500.000 Euro (Schönebeck), 300.000 Euro (Jessen) und 200.000 Euro (Klötze). Darüber hinaus hat die Jury den Wettbewerbsbeitrag der Lutherstadt Wittenberg mit einer Anerkennung gewürdigt, die mit einem Fördermittelanspruch von 100.000 Euro verbunden ist. Bei der feierlichen Preisverleihung im Gebäude des Landtages von Sachsen-Anhalt in Magdeburg würdigte Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre das Engagement der Wettbewerbsteilnehmer, die Belange von Menschen mit Behinderung zu einem festen Bestandteil der städtebaulichen Entwicklung zu machen. ¿Diese Aufgabe ist ein Dauerthema, das uns nicht nur an bestimmten Tagen oder in Sonntagsreden beschäftigen sollte¿, mahnte der Minister. Der aller zwei Jahre stattfindende Wettbewerb zeige, dass sich die Einstellung in vielen Kommunen verändert habe. ¿Viele Städte und Gemeinden betrachten Barrierefreiheit inzwischen als einen Standortvorteil und als wichtiges Element einer nachhaltigen Stadtentwicklung¿, sagte Daehre. Nach Ansicht von Minister Daehre zeigt der Wettbewerbsbeitrag der Stadt Schönebeck, dass sich das Anliegen der Barrierefreiheit nicht nur auf Menschen mit körperlicher Behinderung bezieht. ¿Auch für ältere Menschen, die im herkömmlichen Sinne zwar nicht als behindert gelten, aber in ihrer Beweglichkeit oft eingeschränkt sind, stellen Absätze und hohe Treppen ein meist schwer überwindbares Hindernis dar¿, nannte er ein Beispiel. Solche Barrieren schrittweise abzubauen, sei deshalb auch ein Beitrag, sich auf die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur einzustellen. An dem im Sommer dieses Jahres ausgelobten Wettbewerb hatten sich insgesamt zwölf Kommunen beteiligt ¿ neben den Erstplazierten auch die Städte Bitterfeld-Wolfen, Burg, Köthen, Magdeburg, Stendal, Wanzleben, Weißenfels und Zeitz. Kurzdarstellung der Wettbewerbsbeiträge: Schönebeck Im Wettbewerbsbeitrag werden bereits realisierte Maßnahmen im öffentlichen Raum, an öffentlichen Gebäuden, im Wohnungsbestand und in Vereinsform vorgestellt. Als geplante Maßnahmen stellt die Stadt Schönebeck die ¿barrierefrei Gestaltung der Innenstadt¿, das ¿Integrative Einkaufen am Markt¿, den ¿Altstadt-Spielplatz¿, den ¿Stadtpark¿, die ¿Salinebrücke ¿ Übergang zum Touristenpark Salineinsel¿ und das ¿Solequell¿ dar. In den beschriebenen Projekten wird vor allem deutlich, dass Barrierefreiheit alle Alters- und Personengruppen berücksichtigt und nicht nur auf Behinderungsgruppen bezogen wird. Jessen Die Stadt Jessen stellt vor, welche Bemühungen zur barrierefreien Gestaltung für Ältere, Behinderte, Familien und Menschen mit motorischen Problemen im ländlich strukturierten Großstadtgebiet in den zurückliegenden Jahren unternommen wurden.  Allen Maßnahmen liegt die Doppelstrategie Entwicklung starker Versorgungszentren und gleichzeitige Versorgung in der Fläche mit flexiblen Netzwerken zugrunde. Weiterhin werden die geplanten Maßnahmen im Wohngebiet Jessen Nord vorgestellt. Eine Defizitanalyse hat ergeben, dass die barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Freiräume in diesem Wohngebiet die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern könnte. So soll ein Seniorengarten Zentrum eines barrierefreien Wegenetzes werden, in dem alle Versorgungseinrichtungen miteinander verbunden sind. Klötze Die Stadt Klötze hat bereits eine Vielzahl von Maßnahmen realisiert und in ihrem Beitrag dokumentiert, durch welche die innerstädtische Barrierefreiheit verbessert werden konnte (Wegenetz, Verwaltungs- und Kultureinrichtungen, Freizeit- und Erholungseinrichtungen, Einzelhandel und Gewerbe, Wohnungsbestand). Hervorzuheben ist der Abschnitt ¿Defizite¿; eine besonders ehrliche Betrachtung, die beweist, dass sich die Stadt Klötze sehr umfassend mit der Barrierefreiheit beschäftigt. Die geplante Maßnahme steht unter dem Motto ¿Stadtbildung ¿ Bildungsstadt¿. Durch die Modernisierung und Instandsetzung der einzelnen Schulen soll eine Stabilisierung und Entwicklung von Kooperationen zwischen den Schulen entstehen. Unter Einbeziehung der Kinder, Eltern, ansässiger Vereine und weiterer Interessengruppen werden die Planungen unter Berücksichtigung der Anforderungen aller Nutzergruppen vorgenommen. Lutherstadt Wittenberg Die Stadt Wittenberg hat als Wettbewerbsbeitrag das Stadthaus am Arsenalplatz eingereicht. Unter Einbeziehung in das städtische Gesamtkonzept wird dem Vorhaben eine barrierefreie, taktile und kommunikative Konzeption für die selbständige Nutzung des Stadthauses zu Grunde gelegt. Bei den Planungen wurden die breite Öffentlichkeit und im Besonderen der Behindertenverband beteiligt. Der Beitrag enthält auch ein Exemplar in Blindenschrift und auch das Schaubild ist für Blinde und Sehbehinderte lesbar. Bitterfeld-Wolfen Der Beitrag von Bitterfeld-Wolfen beschreibt den Umbau der Schwimmhalle. Dieser bereits realisierte Umbau kann als besonders beispielhaft bewertet werden, da eine optimale Umsetzung aller barrierefreien Anforderungen erfolgt ist. Auf der A0-Schautafel hat die Stadt geplante Maßnahmen vorgestellt, für die es jedoch noch kein Gesamtkonzept gibt. Burg Der Beitrag der Stadt Burg beinhaltet eine Bestandsaufnahme von öffentlichen Einrichtungen, von Verkehr und Erschließung, von Gastronomie und Versorgung, von Gesundheit uns Soziales, von Naherholung und Tourismus, von Kultur, Freizeit, Sport und Wohnen. Eine ausführliche Betrachtung, bei der erkennbar ist, dass bisher Barrierefreiheit nur für Mobilitätsbeeinträchtigte realisiert wurde. Darüber hinaus werden die geplanten Maßnahmen ¿Quartieraufwertung Breiter Weg/Deichstraße an der Ihle¿, die neben der barrierefreien Gestaltung der Wohnungen auch die Schaffung einer Parkplatz- und Spielplatzanlage beinhaltet, und die ¿Sanierung der Sporthalle ¿ Platz des Friedens¿ vorgestellt. Köthen Die Stadt Köthen beginnt ihren Beitrag ebenfalls mit der Darstellung bereits realisierter Maßnahmen. Dabei ist hervorzuheben, dass alle Umsetzungen nach der jährlichen ¿Rollifahrt¿ erfolgt sind. Hierbei werden Vertreter aus der Verwaltung und Politik in einen Rollstuhl gesetzt und direkt mit den Problemstellen konfrontiert. Als geplante Maßnahme ist die Errichtung eines Homöopathiezentrums vorgesehen. Magdeburg Der Beitrag der Stadt Magdeburg besteht aus einem barrierefreien Rundgang durch die Innenstadt, der unter dem Motto ¿Barrierefrei vom Alten Rathaus durch das Domviertel zur Elbe¿ steht. Der Rundgang zeigt, wie eine positive Beteiligung aller Institutionen, Kommunen, Verbände zum Vorteil der betroffenen Bürger führt. Nur durch diese kontinuierliche Bindung wird man dem Anspruch an eine barrierefreie Kommune gerecht, welchen behinderte Mitmenschen, ältere Bürger, Menschen mit Mobilitätsproblemen als auch Familien von einer Stadt fordern. Eine genaue Darstellung von weiterhin geplanten Maßnahmen erfolgt im Wettbewerbsbeitrag nicht. Stendal Die Stadt Stendal stellt bereits realisierte Maßnahmen im Nahverkehr, an Verwaltungsbauten, an Schulen, an Freiflächen, im Tierpark, an Sportstätten und in den Medien vor. Als Wettbewerbsbeitrag werden die Sanierung der Stadtbibliothek, einer Grundschule mit Bau einer Sporthalle, die Schaffung einer Tagesbetreuungseinrichtung für Demenzkranke, der Bau einer Tunnelanlage am Stendaler Bahnhof und die Errichtung einer neuen Wohnanlage eingereicht. Wanzleben  Der Wettbewerbsbeitrag von Wanzleben besteht aus der Darstellung bereits realisierter Projekte, die auf der ¿baulich räumlichen¿ und der ¿kommunikativen-kooperativen¿ Ebene aufgebaut sind. Im Einzelnen werden Straßenbauprojekte, das Rathaus, die Stadtbibliothek, das Bördegymnasium, der ¿Busbegleiter¿, das Freibad und das Ärztehaus vorgestellt. Nach einer Defizitanalyse erfolgt die Darstellung der geplanten Maßnahme unter dem Motto ¿Das Grüne Band¿. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um konkrete bauliche Maßnahmen sondern um die Umsetzung von konzeptionellen Überlegungen. Weißenfels Die Gesamtplanungen der Stadt Weißenfels stehen unter dem Leitmotiv ¿Grüne Stadt an der Saale¿ und beziehen sich auf das Stadtentwicklungskonzept 2010. Zu den Maßnahmen, die unter diesem Leitbild bereits umgesetzt wurden, zählen der öffentliche Straßenbau, der ÖPNV (Kennzeichnung des Busbahnhofes mit einem Leitsystem für Sehbehinderte) und die neue Sporthalle. Für die weiteren Maßnahmen wird seit Jahresbeginn an einer Konzeption zur ¿Barrierefreien Stadt Weißenfels¿, unter Einbeziehung von Betroffenen und ihren Verbänden, gearbeitet. Als geplante Maßnahmen werden die Projekte Markt 7/Leipziger Str. 1, Markt 6 sowie die Sanierung der Kavaliershäuser Marienstr. 2-10 vorgestellt. Diese Vorhaben sind für Weißenfels von besonderer Wichtigkeit und stellen eine große Herausforderung für barrierefreie denkmalverträgliche Lösungen dar. Zeitz Die Stadt Zeitz stellt in ihrem Beitrag ebenfalls die bereits realisierten Maßnahmen voran. Bei der Darstellung der geplanten Maßnahmen werden zunächst Planungsschritte für die Bereiche ¿Orientierungsleitsysteme¿, ¿Wohnumfeld¿, ¿Wohnen¿, ¿Öffentlicher Personennahverkehr¿, ¿Öffentliche Räume¿ und ¿Visionen¿ vorgestellt. Als konkrete Maßnahme wird der Wohnpark ¿Wilhelmshöhe¿, ein Bauvorhaben der Wohnungsgenossenschaft ¿1. Mai¿ e.G., eingereicht. Hierbei sollen die Aspekte ¿Wohnen für ein langes Leben¿, ¿Freiräume für Familien¿, ¿Gemeinschaftliches Wohnen¿ und ¿Einbettung eines barrierefreien Wohnumfeldes¿ berücksichtigt werden. Impressum: Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Pressestelle Turmschanzenstraße 30 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-7504 Fax: (0391) 567-7509 Mail: presse@mlv.sachsen-anhalt.de

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